Hans Dama - Dauerrubrik im
„Contemporanul“
Seit zwei Jahren veröffentlicht Hans Dama (Großsanktnikolaus/Wien)
in der im Juli 1881 in Iași gegründeten und in verschiedenen
Phasen ununterbrochen erschienenen Publikation
- nunmehr die monatlich in Bukarest erscheinende Kulturzeitschrift
Contemporanul. Ideea Europeană - eine Dauerrubrik
„Corespondență din Austria“ (Korrespondenz aus Österreich), in
der er Beiträge mit verschiedener Thematik zu Kultur und Literatur,
Reiseberichte und Geschichte, in die mitunter auch Banater
Themen eingeflochten sind, wie z.B. „Serenadă la graniță“
(deutscher Titel: „Ständchen in Marienfeld“), „Tito capturat la
frontieră“ (deutscher Titel: „Tito an der Grenze verhaftet“),“Hai
la Mere“ (deutscher Titel: „Kauft Äpfel !“), „Eminescu, Student in
Wien“, rumänische Persönlichkeiten in Wien wie z. B. Anekdoten
um Florin Piersic, Marin Sorescu oder Adrian Păunescu sowie
Themen der rumänischen Kultur und Literatur allgemein – und in
Wien im Besonderen.
Geplant sind Beiträge über die Banater Deutschen sowie Banater
deutsche Persönlichkeiten und deren Bedeutung für die Kultur
Rumäniens.
Somit gelingt es dem vormals über 30 Jahre an der Universität
Wien – am Institut für Romanistik und am Institut für Dolmetscher
– und in der Übersetzerausbildung tätigen Hans Dama mit dem
Forschungsschwerpunkt „Interkulturelle Beziehungen“ seinen
Forschungsgebieten gerecht zu werden.
Tief empfundenen Dank sprach VLÖ-Präsident Kapeller in seiner
pointiert formulierten Rede Mag. Udo Puschnig vom Amt
der Kärntner Landesregierung aus, der von Kapeller und dem 1.
VLÖ-Vizepräsidenten Gerhard Zeihsel mit der „Silbernen Ehrennadel
des VLÖ“ ausgezeichnet wurde. Kapeller skizzierte dabei
die bereits langjährige Zusammenarbeit mit Puschnig und bedankte
sich bei ihm für dessen stets offenes Ohr die Anliegen
des VLÖ betreffend - insbesondere als wohlwollender Unterstützer
der projektbezogenen Arbeit gemeinsam mit den einzelnen
deutschsprachigen Volksgruppen.
Besonders freute sich Gastgeber Kapeller mit Mag. Sigrid Berka
die österreichische Botschafterin in Slowenien im „Haus der
Heimat“ begrüßen zu dürfen. „Das besondere Engagement von
Botschafterin Berka im Sinne der nachhaltigen Unterstützung
der deutschen Volksgruppe in Slowenien im Gleichklang mit der
Merkwürdigkeiten
Für unsere
fremdsprachigen Mitbürger
(Un-)Kommunikation in Krisenzeiten
Von Richard Guth
Krisenzeiten vermögen es, auf Missstände zu verweisen, die in
Friedenszeiten sonst unbemerkt bleiben. Dies gilt in der aktuellen
Corona-Krise nicht nur für Bereiche wie Sozialpolitik und
Gesundheitswesen, sondern auch für solch alltägliche wie die
zwischenmenschliche Kommunikation und die Vermittlung von
Informationen, die eigentlich jeden erreichen sollten. Aber darüber
hinaus könnte die Kommunikationspraxis auch Realitäten
abbilden, die hinter der Kulisse mustergültiger Minderheitenpolitiken
gerne mal verschwinden.
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Zweisprachiges Informationsschild in der Ostbranau
Aber beginnen wir mal bei denen, in derem Kreise Mehrsprachigkeit
eigentlich schon lange eine Selbstverständlichkeit ist. Ende
März kursierte auch in der ungarischen Presse eine Pressemitteilung
der 2007 in Neumarkt am Mieresch/Târgu Mureș gegründeten
Menschenrechtsorganisation „Bewegung zur Zivilen
Verpflichtung“ (CEMO), in der diese die Kommunikationspraxis
der rumänischen Behörden kritisiert und auf die Empfehlungen
des Europarats hinweist. Es fänden sich kaum zwei- oder mehrsprachige
Informationen zum Coronavirus und zu den nötigen
Schutzmaßnahmen - selbst auf Seiten von Regierungsämtern für
Sicherheit und Gesundheit in den mehrheitlich von Madjaren bewohnten
Komitaten Covasna und Harghita. Auch die kostenlose
Coronarufnummer sei nur auf Rumänisch erreichbar, ebenso die
Pressemitteilungen von Gesundheits- und Innenministerium. Interessant
waren in diesem Zusammenhang die Facebook-Kommentare:
Neben den üblichen Bemerkungen rumänienklischeehafter
Prägung fand man auch differenziertere: So meldete sich
ein junger Mann aus dem Seklerland zu Wort, der berichtete,
dass die Kommunen und die ungarischsprachigen Medien die
Bevölkerung wohl auf Ungarisch informieren würden, indem
diese unter anderem Regierungsverordnungen in Übersetzung
publizieren würden. Die CEMO-Kritik ist natürlich selbst vor
dem Hintergrund solcher Informationsangebote berechtigt, denn
dies wäre ja vordergründig Aufgabe des Staates. Neben diesen
Stimmen tauchten auch solche auf, die sehr stark an der Mustergültigkeit
der Minderheitenpolitik des ungarischen Staates kratzten
– warum es wohl dort keine Informationen auf Slowakisch,
Deutsch oder sogar Lovari gebe? Die Reaktion darauf waren unterschiedlich:
Neben Zustimmung wiesen einige darauf hin, dass
man ja in Ungarn lebe, wo Ungarisch Amtssprache ist und dass
es sich bei ungarländischen Nationalitäten um kleine Gruppen
handele im Gegensatz zu der ungarischen Minderheit in Rumänien
mit 1,25 Millionen Seelen.
Apropos Ungarn – ja, ich habe vergeblich nach Corona-Inhalten
in deutscher Sprache gesucht: Die gab und gibt es im Land der
mustergültigen Minderheitenrechte nicht. Die zentrale Coronavirusseite
der Regierung enthält zwar Informationen auf Englisch,
aber keine in den 13 anerkannten Nationalitätensprachen. Diese
Aufgabe übernahmen - wie in Rumänien – fürs Erste Organisationen
(LdU) und Presseorgane der deutschen Minderheit (Neue
Zeitung, Sonntagsblatt, Treffpunkt am Vormittag im Ungarischen
Rundfunk) sowie die Budapester Zeitung - einige von ihnen anfangs
mit großem, aber schnell nachlassendem Elan. Auch auf
Selbstverwaltungsebene sah es vorerst mau aus, bis wir auf eine
Bekanntmachung der Gemeinde Petschwar/Pécsvárad stießen,
die über außerordentliche Maßnahmen in deutscher Sprache informierte.
Jubel, bis man aber nach unten rollte und feststellen
musste, dass sich diese Info an „unsere fremdsprachigen Mitbürger”
richtete. Also an Personen deutscher Sprache, die sich
in Petschwar ein Haus oder eine Datscha zugelegt haben und
der ungarischen Sprache nicht mächtig sind. Eigentlich eine
nette Geste, ohne Zweifel! Aber was ist mit den dort lebenden
SoNNTAGSBLATT