verwaltung, um statt des bisherigen Nutzungsrechts das Eigen -
tumsrecht der Immobilie zu erwerben. Die Renovierungsarbeiten
und die komplette Erneuerung der Bühnentechnik betragen laut
des Vorsitzenden um die 220–230 Millionen Forint. Otto Heinek
betonte: Die LdU bestrebe die Inbesitznahme des Gebäudekomp -
lexe s auch darum, weil sie viel lieber in ihr Eigentum investiere.
An der Vollversammlungssitzung wurde der Jahreshaushalt der
LdU beschlossen. Weiterhin ging es auch darum, dass das
Bundesministerium des Innern auch 2015 erhebliche finanzielle
Unterstützung zur Förderung der Kulturgruppen, Jugendbegeg -
nungsstätten und Jugendlager der Ungarndeutschen sichert. Die
örtlichen deutschen Nationalitätenselbstverwaltungen können
sich zur Erweiterung ihrer Dienstleistungen auch dieses Jahr um
einen Kleinbus bewerben.
Die Sitzung wurde mit der Eröffnung der Ausstellung dreier
ungarndeutscher bildender Künstler eröffnet. Die Werke von
Ákos Matzon, János Wagner und Gábor Kovács-Gombos – alle
Mitglieder des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künst -
ler – sind ein Jahr lang in der Budapester Geschäftsstelle der LdU
zu besichtigen.
Weitere Informationen:
Otto Heinek, Vorsitzender, Landesselbstverwaltung der Ungarn -
deutschen: +36 30 993 6923; [email protected]; www.ldu.hu
O
PRESSEMITTEILUNG der LdU – 21. März 2015
Sieben-Meilen-Schritt im ungarn -
deutschen Bildungsbereich: mehreren
wichtigen Zielen näher gekommen
Ungarndeutsche Schulen haben eine zentrale Funktion für den
sprachlichen und kulturellen Fortbestand der deutschen Nationalität
in Ungarn. Um das ungarndeutsche Schulwesen bewusst, systematisch
und nachhaltig zu gestalten, erarbeitete der Bildungsausschuss der
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) im Jahre 2010
„Wurzeln und Flügel”, das umfassende Leitbild für das ungarn -
deutsche Bildungswesen. Anhand dieser Konzeption wurde ein mittel-
fristiger Entwicklungsplan bis 2016 formuliert, der die wesentlichsten
Ziele in den Handlungsbereichen „Struktur”, „Wirksamkeit”, „Qua -
li tät” und „Integration” beinhaltet. An der letzten Vollversammlung
der LdU präsentierte Ibolya Hock-Englender, Beirätin für Bildung,
die wichtigsten Errungenschaften des Bildungswesens im vergangenen
Jahr.
Die regionale Kooperation der Bildungseinrichtungen, dass
nämlich Kindergärten, Grund- und Mittelschulen einer Region
ungarndeutschen Kindern und Jugendlichen ganz bis zum Abitur
eine durchgängige Bildungslandschaft anbieten, ist eine der wich-
tigsten Zielsetzungen. Um diese Kooperation noch reibungsloser
werden zu lassen und die ganze ungarndeutsche Bildungsland -
schaft erfassen zu können, hat die Landesselbstverwaltung mit der
finanziellen Unterstützung des Bundesministeriums des Innern
letztes Jahr eine neue Software entwickeln lassen, die Daten über
ungarndeutsche Bildungseinrichtungen speichern und verwalten
kann. Auf diese Datenbank, die durch die Homepage der
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen zu erreichen ist
(http://www.ldu.hu/page/327), haben alle Institutionen Zugriff.
Das heißt, dass sie die Daten über ihre Schule oder ihren
Kindergarten – so etwa Kontakte und Kontaktpersonen – selber
hochladen, eventuell ändern können, und wenn sie Informationen
über andere Institutionen benötigen, einfach diese Datenbank
besuchen können.
Auch dem strategischen Ziel, die Zahl der schulischen Bil -
dungsinstitutionen in eigener Trägerschaft zu erhöhen, ist der Bil -
dungsausschuss bzw. die Landesselbstverwaltung gefolgt. Die
Schu len bzw. Kindergärten von Hartian/Újhartyán, Taks/Taksony,
Wetschesch/Vecsés, Tscholnok/Csolnok und Nadasch/Mecsek ná -
dasd werden seit diesem Schuljahr jeweils von der örtlichen deut-
schen Nationalitätenselbstverwaltung getragen, und gehören so -
mit zu den Institutionen, die speziell ungarndeutschen Standards
und Inhalten entsprechen wollen. Diese Reihe der Bildungs ein -
richtungen wird im kommenden Schuljahr voraussichtlich erwei-
tert.
Ungarndeutsche Schulen ermöglichen ihren Schülern und
Schülerinnen optimale Bildungsergebnisse – lautet der eine Leit satz
des LdU-Bildungskonzepts. Um diesem nachzukommen ließ die
Landesselbstverwaltung unter fachlicher Anleitung des
Fünfkirchner Valeria-Koch-Schulzentrums und des Ungarndeut -
schen Pädagogischen Instituts 62 neue bzw. erneuerte Lehr mate -
rialien – Lehrbücher, Arbeitshefte, Tonträger, Atlanten, Adaptie -
rungen ungarischsprachiger Bücher sowie Praxisbücher und
DVD-s für Pädagogen – erstellen. Diese Entwicklung kam im
Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts
TÁMOP 3.4.1.A-11/1-2012-0003 zustande. Diese lang entbehrten
Lehrmaterialien werden ab dem nächsten Schuljahr im Unterricht
eingesetzt und werden zum problemorientierten, lösungszentrier-
ten, kreativen Denken und Handeln ungarndeutscher Kinder und
Jugendlichen beitragen. Interessente können die Lehrwerke und
Lehrmittel auf der Home Page der LdU (www.ldu.hu) einsehen.
Die Schulen sind aktive Mitglieder im Leben der ungarndeut-
schen Kommunen – so ein weiterer Leitsatz von „Wurzeln und
Flügel”, und auch in diese Richtung hat der Bildungsausschuss der
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen einen wichtigen
Schritt getan. Ende des vergangenen Jahres wurde das Projekt
„Netzwerkbildung in ungarndeutschen Kommunen” gestartet. In
dieser vom Bundesministerium des Innern geförderten Initiative
geht es darum, dass in ungarndeutschen Dörfern die Bildungs -
einrichtungen mit der kommunalen und der Nationalitätenselbst -
verwaltung, mit Zivilorganisationen und anderen Institutionen
noch intensiver kooperieren. Zunächst wird in zwei ungarndeut-
schen Dörfern je ein Pilotprojekt durchgeführt. Als Ergebnis soll
bis Ende des Jahres in Schomberg/Somberek und in Sankt -
iwan/Pilisszentiván je ein ungarndeutscher Lehrpfad zustande
kommen. Auf dem Fazit der beiden Pilotprojekte basierend plant
die LdU die Initiative des kommunalen Entwicklungsprojekts in
einigen Jahren auf das ganze Land auszubreiten, um das immer
fester werdende Bildungsnetzwerk noch weiter zu verstärken.
Weitere Informationen:
Ibolya Hock-Englender, für strategische Fragen im Bildungswesen
zuständige Beirätin der Landesselbstverwaltung der Ungarndeut -
schen: +36 30 630 6661; [email protected]
BEMERKUNG: Das SONNTAGSBLATT hätte (im Namen der
Leser) zu obigen Ausführungen verschiedene Fragen. Denn oft
weiß m an eben nicht, was sich hinter dem wohlklingenden Text
verbirgt, was wie gemeint und wie zu verstehen ist. Hier mögen
jetzt nur drei Fragen gestellt werden:
– Was sind die speziell ungarndeutschen Standards und Inhalte?
(denen die Institutionen entsprechen wollen (?))
– Wie sind die optimalen Bildungsergebnisse? (die die ungarndeut-
schen Schulen ermöglichen)
– Was bedeutet ein ungarndeutscher Lehrpfad?
Wir schreiben für SIE. Werben Sie für UNS!
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