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(Fortsetzung von Titelseite)
In Verbindung mit dem 19. Januar gedenken wir in Bogdan –
wie in vielen anderen Ortschaften – voller Schmerz den Gedemü -
tigten, den Entrechteten, den Verfolgten, und mit Ehre all denen,
die auch inmitten der Widrigkeiten treu geblieben sind.
Soweit der Brief des Staatspräsidenten János Áder, den er
anlässlich des Gedenktages der Verschleppung und Vertreibung
der Ungarndeutschen am 19. Januar 2015 in Bogdan/Dunabogány
verfasste. Das Bemühen um den persönlichen Ton ist unverkenn-
bar, die Geste des Mitgefühls und die Ablehnung der Unter -
scheidung (gewissermaßen ein Gebot der politischen Korrektheit)
ebenso. Auch wenn man durchaus eine Unterscheidung hätte vor-
nehmen können. Es ging um Menschen, bei deren Identität sich
nicht ausschließlich um Vaterlandsliebe und deutsche Mutter -
sprache drehte, sondern unter denen sich viele als Zugehörige des
deutschen Volkes begriffen.
Bemerkenswert ist auch dieser Satz: „Als der Staat auf viele tau-
sende Landsleute deutscher Zunge verzichtet hat, dann hat Un garn
aus seinem lebendigen Fleisch ein Stück herausgeschnitten.”
Bedeutet das etwa, dass man die Schuld Ungarns bei der Ver -
treibung anerkennt, ohne näher darauf einzugehen? Wie ist dann
der nachfolgende Satz zu verstehen? „Die Vertreibung brachte man
auf einen solchen Weg, der über den systematischen Abbau der
Freiheit zur Beseitigung bürgerlicher Werte führte.” Auch wenn
man den aktualpolitische Anspielung auf Freiheit und Frei heits -
kampf außer Acht lässt, stellt sich eine weitere Frage, ob damit den-
noch eine Verbindung zur kommunistischen Diktatur und
Fremdherrschaft beabsichtigt wird, die dann wiederum die ungari-
sche Schuldfrag