• Zum Feierabend •
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Wir bringen nachstehenden Artikel, der im „ Deutscher Volkskalender des Un- gar ländischen Deutschen Volksbildungsvereins”( Jahrgang 1933 – S. 88 – 103) erschienen ist in vollem Wortlaut, jedoch in Fortsetzungen, da seiner Länge we gen dies nur so möglich ist.
Den ersten und zweiten Teil haben wie in den zwei letzten Nummern des Sonntagsblattes( 6 / 2014 und 1 / 2015)) bereits gebracht. Es ist empfehlenswert, den vollständigen Artikel zu lesen, weil wir da- durch die andere, die menschliche Seite des als „ Kriegsverbrecher und Vaterlands verräter” zum Tode verurteilten und hingerichteten Volksgrup- penführers Dr. Franz Anton Basch wohl als Märtyrer seines ungarndeutschen Volkes kennenlernen dürfen.
Unser Volk, unser Stolz, unser Glück
von Dr. Franz Anton Basch – 3. Teil und Ende
In der Batschka, wo das sog. Magnaten-Schwabentum lebt, sind die schwäbischen Bauern noch im vollen Besitze ihres deutschen Volkstums. Dieser Umstand ist hier umso höher einzuschätzen, als diese Bauern, schon infolge ihres Reichtums einer Assimilation von Haus aus leichter hätten zugänglich sein können. Das war aber kaum der Fall. Auch die unmittelbare Nachbarschaft mit mehreren anderen Volksgruppen, wie Ungarn, Serben, Bunje- watzen war von keinem beengenden Einfluss auf ihr stets treu behütetes Volkstum. Mischehen zwischen Schwaben und Ange- hörigen anderer Nationalität gehören bei den Deutschen in Un- garn überhaupt zu den größten Seltenheiten. Auch der meistenteils vorhandene Kinderreichtum, besonders im Verhältnis zu dem der anderen Völker, gehört zu den Tatsachen, denen das bäuerliche Deutschtum in Ungarn seine gesunde, volklich gesicherte Lage zu verdanken hat.
Diese von Generation auf Generation vererbte zähe Selbstbe- hauptung zeugt eindringlich für die kernige und bewusste Artung deutschungarischen Bauerntums. Die verflossenen zwei Jahrhun- derte haben dieses Volk um keinen Zug seines ursprünglichen Wesens, um keine Eigenschaft seiner Sinnesart beraubt, auch seinen Lebenswillen nicht geschwächt oder seine oft bewunderte Arbeitskraft verringert. Gerade im Gegenteil! Was die Väter mit Aufbietung aller ihrer Kräfte erwirtschafteten, wurde von den Nachkommen immer mehr erweitert. Die schwäbischen Gemein- den bieten deshalb auch überall das prächtige, eindrucksvolle Bild mustergültiger Wirtschafts- und Lebensweise. Für ihre Tüchtig- keit und angeborene Ehrlichkeit spricht schon allein der Um- stand, dass sie auch in den letzten Jahren bittersten wirtschaftlichen Ringens und Elendkampfes um das tägliche Brot fast ausnahmslos der harten Pflicht des Steuerzahlens pünktlich nachgekommen sind. Diese schwäbischen Bauern denken vielleicht nicht mehr an die noch viel härteren Zeiten der Siedlervorfahren, aber der zähe, stählerne Selbstbehauptungswille, die Gabe des sich Einstellens auf ganz primitive, bescheidenste Lebensansprüche nähren sich auch heute noch aus dem ewigen Born jener urwüchsigen vitalen Lebenskraft, die von den Altvordern ererbt ist. Trotzdem die schwäbische Landwirtschaft heute in einen verworrenen wirtschaftlichen Wirbeltanz verwickelt ist, versucht jeder einzelne deutschungarische Bauer der ganz Europa heimsuchenden Not auf irgendeine Weise Herr zu werden. Die kluge, vorsichtige, wohlüberlegte Art, mit welcher der deutschungarische Landwirt an die Einführung von Neuerungen schreitet, schützt ihn vor allen Gefahren der Übereile. Seit einigen Jahren ist man überall bestrebt, die Betriebe kapitalmäßig intensiver auszubauen. Man macht Versuche mit Kunstdünger, verschafft sich veredeltes Saatgut und gebraucht auch neuzeitliche Pflanzenschutzmittel. Die bedachte Intensivierung der Wirtschaft brachte auch einige Jahre nach dem Zusammenbruch ihre Früchte. In den letzten Jahren aber haben Wein- und Weizenbau infolge des Mangels an nötiger Ausfuhr ihre Erwerbsbedeutung stark eingebüßt, auch die Milchwirtschaft ist kaum mehr rentabel. Die Krise der ungarischen Landwirtschaft enthält genügend Gründe zur Verzweiflung. Nun zeigt aber der schwäbische Bauer wiederum, dass er es versteht, in Zeiten der Not und Aussichtslosigkeit seinen Mann zu stellen. Statt zu verzweifeln oder sich in Missvergnügen zu verlieren, sinnt er unermüdlich nach anderen Arten erträglicheren Gewerbes. Er kommt bald darauf, dass eine rationelle Viehzucht noch immer eine Rettung für ihn bedeutet. Mit der seinem Wesen eigentümlichen Ausdauer verlegt er sich auf diese neuen Gewer- bezweige. Geht es ihm auch heute nicht mehr wie in den guten und glücklichen „ Friedenszeiten”, so gelingt es ihm doch zumeist, sich mit Ach und Krach über Wasser zu halten. Zeitgemäße wirtschaftliche Einstellung ist ein Zug jener klugen Anpassungs fähig- keit, die sich dieses sonst äußerst konservativ gesinnte und denkende Volk zu eigen gemacht hat. Als die Ofner Schwaben vor einigen Jahren sahen, dass sie ihren Wein nicht einmal um einen Spottpreis absetzen können, begann ein großer Teil sofort sich wirtschaftlich umzustellen. Statt den alten Weintrauben pflanzte man neuartige Reben an, die stark gesuchte Tafeltrauben brachten. Zu gleicher Zeit verlegte man sich immer mehr auf den heute erst recht gewinnbringenden Obstbau. Andere legten in ihren Weinkellern ertragreiche Pilzenzucht an und der Erfolg war überall derselbe: Man machte gute Geschäfte. Der stark ausgeprägte Sinn für wirtschaftliches Vorwärtskommen gehört – besonders heute – zu den wertvollsten Eigenschaften des deutschungarischen Bauerntums. Wer es zu nichts bringt, genießt wenig ansehen. Wer faul und leichtfertig ist, wird von der ewig schuftenden Gemeinschaft geheim oder offen verachtet. Jeder will mit mehr Gut und Haben die Augen schließen, als er begonnen hat. Wo ein Stück Acker oder Wald zum Verkauf feilgeboten wird, bewirbt sich sicher der nächste Schwabe darum. Wer diesen Zug unseres Volkes als Habgier oder Feldwucher bezeichnet, hat es niemals richtig verstanden, vermochte sich nicht in die so eigentümlich verschlossene Seele dieses seinem Wesen nach so braven Volkes ein-
MUTTERTAG
Für die Kleinsten zum Muttertag Was soll ich dir sagen? Ein langes Gedicht? ICH HAB DICH LIEB! Mehr weiß ich nicht!
Meine Mutter! Mein Haupt will ich bergen wie einst In deinem Schoß. Ich tat es vor Zeiten als Knabe- Nun bin ich groß. Von der Stirne streich mir die Locken Leise fort Und sprich mir wieder wie damals Ein zärtliches Wort.
Und küsse die brennende Wange Deinem Kind Und trockne am Auge die Träne, Die heiß mir rinnt. So will ich liegen und träumen, Wie einst ich tat, Und vergessen, dass ich ins Leben, Ins wilde, trat.
Börries Freiherr von Münchhausen
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