Das Dokument fordert
-wirksame politische Maßnahmen in Bezug auf die Bildung in
Regional- oder Minderheitensprachen in Bildungseinrichtungen
– und dazu spezielle Lehrpläne und Lehrbücher,
-Zugang zum kulturellen Leben in Regional- oder Minderheiten-
sprachen,
-Finanzierung von Medien, die in Regional- oder Minderheiten-
sprachen veröffentlichen oder senden,
-die Förderung der kulturellen Vielfalt durch den Zugang zu Kul-
tur und Finanzierung,
-die Veröffentlichung offizieller Dokumente in Minderheitenspra-
chen, die Förderung der Verwendung von Regional- oder Min-
derheitensprachen in der öffentlichen Verwaltung, im öffentlichen
Dienst und in der Justiz, im Handel und im Verbraucherschutz.
Sie empfiehlt der Europäischen Kommission
-die Maßnahmen der Mitgliedstaaten bei der Umsetzung ihrer
nationalen Strategien, Aktionspläne oder integrierten Maßnah-
menbündel zum Schutz von Minderheiten zu überwachen,
-eine enge Zusammenarbeit zwischen der EU und dem Europa-
rat zu etablieren,
-die Förderung von Regional- oder Minderheitensprachen durch
neue oder bestehende Fonds und Programme zu finanzieren.
Das Dokument fordert eine Anpassung der Kohäsionspolitik, um
die Situation der nationalen Minderheiten und die Rolle der kultu-
rellen und sprachlichen Vielfalt zu berücksichtigen.
Es schlägt vor, den Gebieten, die von nationalen und sprach-
lichen Minderheitengemeinschaften bewohnt werden, während
des Zyklus der Planung und Durchführung von Ausgaben aus
den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds besondere
Aufmerksamkeit zu schenken.
Außerdem werden Programmregeln zur Förderung von Projek-
ten vorgeschlagen, die diesen Gemeinschaften zugutekommen
und zwar durch eine bessere Integration in Innovation und wirt-
schaftlichem Wandel, durch die Förderung der Mehrsprachigkeit
und maßgeschneiderte Maßnahmen zur Verbesserung der Fä-
higkeiten und der Beschäftigungsfähigkeit von Angehörigen ei-
ner Minderheit sowie durch Chancengleichheit und die wirksame
Einbeziehung von Minderheiten und ihrer Perspektiven bei der
Ausarbeitung und Umsetzung integrierter territorialer Strategien.
Das Dokument enthält auch einen Vorschlag für eine Verord-
nung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Einrich-
tung eines Europäischen Zentrums für Sprachenvielfalt, das den
Organen, Einrichtungen und Agenturen der EU sowie den Mit-
gliedstaaten Fachwissen und Unterstützung bei der Förderung
der Sprachenvielfalt innerhalb der EU wie auch bei Schutz und
Förderung der Verwendung von Regional- oder Minderheiten-
sprachen bieten würde.
Die Gesetzesvorschläge fordern
-eine europaweite Erforschung des Mehrwerts von Minderheiten
für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Europa,
-die Angleichung der Rechte staatenloser Minderheiten,
-besseren grenzüberschreitenden Zugang zu audiovisuellen Me-
diendiensten und -inhalten durch die Gewährleistung der Dienst-
leistungsfreiheit und der Freiheit des Empfangs audiovisueller
Inhalte in den Regionen, in denen nationale Minderheiten leben.
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Pressedienst des Verbandes der deutschen altösterreichischen
Landsmannschaften in Österreich (VLÖ)
Der VLÖ zeichnete Botschafterin Mag.
Sigrid Berka und Mag. Udo Puschnig
aus - Hans Dama umrahmte mit seiner
Dichterlesung stimmungsvoll die Aus-
zeichnungsfeier im „Haus der Heimat“
Im dichten Veranstaltungsreigen im „Haus der Heimat“ erfolgte
am Mittwochabend, den 4. Dezember 2019 ein weiterer Höhe-
punkt, zu dem VLÖ-Präsident Ing. Norbert Kapeller gemeinsam
mit seinen VLÖ-Vorstandskollegen geladen hatte.
Stimmungsvoll umrahmt wurde diese Auszeichnungsfeier von ei-
ner Dichterlesung des im rumänischen Banat geborenen Schrift-
stellers Hans Dama, der den anwesenden Gästen eine Auswahl
seines reichhaltigen Repertoires aus zwölf Gedichtbänden vor-
stellte.
Kapeller hob in seinen an Dama gerichteten Dankesworten nicht
nur dessen umfangreiche Funktionen auf universitärer und litera-
rischer Ebene hervor, sondern ließ insbesondere dessen verant-
wortungsvolle Tätigkeit als Obmann des Vereins Banater Schwa-
ben Österreichs freilich nicht unerwähnt.
Tief empfundenen Dank sprach VLÖ-Präsident Kapeller in sei-
ner pointiert formulierten Rede Mag. Udo Puschnig vom Amt
der Kärntner Landesregierung aus, der von Kapeller und dem 1.
VLÖ-Vizepräsidenten Gerhard Zeihsel mit der „Silbernen Ehren-
nadel des VLÖ“ ausgezeichnet wurde. Kapeller skizzierte dabei
die bereits langjährige Zusammenarbeit mit Puschnig und be-
dankte sich bei ihm für dessen stets offenes Ohr die Anliegen
des VLÖ betreffend - insbesondere als wohlwollender Unterstüt-
zer der projektbezogenen Arbeit gemeinsam mit den einzelnen
deutschsprachigen Volksgruppen.
Besonders freute sich Gastgeber Kapeller mit Mag. Sigrid Ber-
ka die österreichische Botschafterin in Slowenien im „Haus der
Heimat“ begrüßen zu dürfen. „Das besondere Engagement von
Botschafterin Berka im Sinne der nachhaltigen Unterstützung
der deutschen Volksgruppe in Slowenien im Gleichklang mit der
finanziellen Basisförderung durch das BMEIA kann gar nicht oft
genug hervorgehoben werden“, so Kapeller abschließend, der
gemeinsam mit Gerhard Zeihsel Botschafterin Berka mit der
„Goldenen Ehrennadel des VLÖ“ auszeichnen durfte.
Günter Ofner von „Familia Austria“
hielt am 20. Jänner 2020 einen inter-
essanten Vortrag über die Umgangs-,
Unterrichts-, Amts- und Schriftspra-
chen in der Donaumonarchie im „Haus
der Heimat“
Zur ersten Veranstaltung im neuen Jahr im Rahmen der Serie
„Forum Heimat“ lud VLÖ-Präsident Ing. Norbert Kapeller ge-
meinsam mit seinen Vorstandskollegen am Montag, den 20.
Jänner 2020, in das „Haus der Heimat“ ein und freute sich dabei
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