Schweiß benetzt wurden – oder die sie in Freude festhielten?
Oder anders gesehen, möchten wir ein Beispiel unseren Nach-
kommen hinterlassen, das besagt, man müsse von den Ahnen
nichts behalten, wodurch sie sich auch von uns vielleicht ohne
nachzudenken „problemlos“ lossagen werden?
deutschtums als Grundlage einer Beurteilung bzw. Gegenüber-
stellung mit der Lage der ungarndeutschen Volksgruppe zu
nehmen. Hier muss ich wieder einen Satz aus dem Schreiben
des Herrn Sawa (Seite 14) zitieren: …Dabei wäre es nötig eine
Bestandsaufnahme unser selbst vorzunehmen, um jene Punkte
auszuarbeiten, die unserer heutigen Zeit gerecht ein Bestehen
für eine Volksgruppe ermöglichen…
Ja! Eine Bestandsaufnahme!
Gedanken zu einer Merkwürdigkeit
Zur Fragestellung könnten die in Siebenbürgen gemachten Er-
fahrungen (bitte den Reisebericht von Herrn Guth nochmal, ja
öfters zu lesen!) die Grundlage geben:
Von Georg Krix Lage/die ungarndeutsche und rumäniendeutsche (Sicc!) Volks-
gruppe in Zahlen - gestern und heute
Als Einleitung Geschichtlicher Rückblick
Unter den wenigen ungarndeutschen Zeitschriften besteht – in-
haltlich gesehen – ein großer Unterschied. Man darf eigentlich
alle als GUT bezeichnen, freilich nur aus einem bestimmten
Blickwinkel gesehen. Da gibt es welche, die sich nur mit den Er-
eignissen und Nachrichten einer bestimmten Ortschaft befassen,
andere wieder sind eben mehr regionaler Bedeutung. Doch gibt
es auch eine „Neue Zeitung”, die als Sprachrohr des gesamten
Ungarndeutschtums hochgepriesen wird und als solche bekannt
ist. Und es gibt noch das „Sonntagsblatt” des Landesvereins Ja-
kob-Bleyer-Gemeinschaft, das leider nur vierteljährlich erscheint
und auch wenig bekannt ist (da es von amtlicher ungarndeutscher
Seite auch nicht bekannt sein soll, d.h. einfach totgeschwiegen
wird). Auch diese zwei Letzteren sind – wie vorhin schon ge-
sagt – GUT, jedoch mit großem Unterschied. Macht uns die Neue
Zeitung überwiegend mit der glänzend dargestellten und hoch-
gepriesenen (Schein)Existenz der Volksgruppe bekannt, so er-
fahren wir aus dem Sonntagsblatt eben dessen Gegenteil, die
wahre Lage der Volksgruppe und die schädliche Ausstrahlung
von Schönfärberei und Wichtigtuerei / Selbstbelügung. Zum
Deutschen Kalender der Landesselbstverwaltung ist - meiner
Meinung nach – die Bezeichnung „Märchenbuch“ zutreffend.
Zur Merkwürdigkeit
Ich lese den Artikel „Unsere Scheinexistenz dient nur dem An-
schein einer Zukunft” (Nr. 4/2019 auf Seite 13) nun schon zum
dritten Mal und bewundere immer mehr die klare/reale Dar-
stellung des Autors hinsichtlich Sein und Werden unserer da-
hinsiechenden ungarndeutschen Volksgruppe. Dabei stelle ich
mir doch gleichzeitig auch die Frage: Wie viele ungarndeutsche
Landsleute lesen wohl diese Zeilen und wie viele verstehen die
darin gemachten Feststellungen (manchmal bloß Andeutungen)
bzw. wie viele machen sich auch Gedanken darüber? Bestimmt
gibt es einige (vielleicht sogar auch viele?), denen dieser Artikel
zu Herzen geht, was jedoch – leider – nicht bemerkbar ist, da kei-
ne Reaktion, keine Kommentare zu lesen und keine ’Likes’/„Ge-
fällt mir”-Angaben (wie auf Facebook allgemein) zu sehen sind.
Die Arbeit (Maßnahmen?) der Deutschen Selbstverwaltung/en,
das theatralische Auftreten der Kulturgemeinschaften wird von
amtlich/öffentlicher Seite in den ungarndeutschen Medien nicht
kritisiert/beanstandet, ganz im Gegenteil: nur Jubel und Beifall
(?!), was wirklich den Anschein ergibt, dass alles bestens ist und
wir - d.h. die ungarndeutsche Volksgruppe - uns einer glänzen-
den Gegenwart erfreuen und einer hoffnungsvollen Zukunft ent-
gegengehen.
Ich verweise hier auf einen ebenfalls im selben Sonntagsblatt
(auf den Seiten 4-8) erschienenen Artikel/Reisebericht von Ri-
chard Guth über einen Ausflug / eine Studienfahrt der JBG
nach Siebenbürgen/Sieweberjen mit dem Vorschlag, das darin
beschriebene Dasein des beinah verschwundenen Rumänien-
SoNNTAGSBLATT
Wie ist es mit dem Sprachgebrauch?
Wie fungieren die Bildungseinrichtungen?
Medien, Schulen, Kulturgruppen?
Wie verhält sich die Kirche?
Angaben zu Gegenwart und Zukunft
Menschen verschiedener Nationalität unter sich
u.a.m.
Also einige richtungsweisende Fragen, die in Details ausgearbei-
tet werden sollten! Antworten darauf hat Herr Sawa in seinem
„merkwürdigen” Artikel bereits angedeutet. Eine klare Antwort
sind jedenfalls die abschließenden Sätze des Artikels: „… der
Fortbestand als Nationalität kann nicht erzwungen werden. Die
Bemühung alleine auf dem Bildungsweg es zu schaffen, ist zum
Scheitern verurteilt, denn das Bestehen als Volksgruppe ist / kann
nicht ein Schulfach sein - selbst wenn man dabei Erfolge erzielen
kann. Die „Zugehörigkeit” als solche ist nämlich viel weniger eine
kognitive als eine emotionale Erscheinung: Die Gemeinschaft ist
mehr eine erlebbare als eine erlernbare Sache. Dennoch hat all
das mit Erziehung zu tun: durch unser eigenes Beispiel…”
Sehr richtig ! Das eigene Beispiel – die Erziehung!
Doch wenn wir betrachten, dass seit Kriegsende heute bereits die
vierte Generation im Aufwachsen ist und wir feststellen müssen,
dass seither die deutsche Volksgruppe Ungarns sich im Gleitflug
befindet und bis heute völlig ihr Gleichgewicht verloren hat: Wo
die deutschen Eltern selber ihre (eigentlich) ererbte Mutterspra-
che (oft auch den Namen) verloren haben, da ist eine deutsche
Erziehung in der Familie - mit wenigen lobenswerten Ausnah-
men - schon gar nicht mehr möglich. Fällt also diesbezüglich die
Familie aus, so kann/könnte es für deutsche Erziehung nur noch
eine Stütze geben: eine vorbildliche deutsche Schule. Die fehlt
uns jedoch heute! Sie müsste erst wieder geschaffen werden!
Eine Aufgabe, die mit der heute üblichen und hochbewerteten
„Übernahme der Erziehungsstätten in die Trägerschaft der un-
garndeutschen Selbstverwaltungen” nicht gelöst wird/gelöst wer-
den kann. Ja, deutsche Kindergärten, deutsche Schulen, Lehr-
anstalten zur Bildung von deutschen (nicht zu verwechseln mit
’deutschsprachigen’) Lehrern und Priestern heißt die Forderung,
für die sich der ehemalige „Deutsche Verband” bereits vor 40-50
Jahren wiederholt stark gemacht, die Regierung und Partei be-
stürmt hat. Diesbezügliche Maßnahmen sind seit der politischen
Wende und der Schaffung deutscher Selbstverwaltung vor 25-
30 Jahren so von ungarischer wie auch ungarndeutscher Seite
hochgelobt, jedoch unbedeutend und erfolglos für ein Erwachen
deutschen Selbst- und Volksbewußtseins sowie zur Stärkung ei-
(Fortsetzung auf Seite 12)
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