Thérèse Willer ist glücklich, mit der Doppelausstellung deutsches
Publikum ins Ungerer-Museum gelockt zu haben.
Der Urvater des US-Cartoons
Die beiden vom Nast-Verein freuen sich, dass der Urvater des US-
Cartoons gebührend gewürdigt wurde. Der auch als Kinderbuch-
Illustrator populäre Ungerer war selbst Mitte der 1950er-Jahre für
anderthalb Jahrzehnte in die USA emigriert, rund hundert Jahre
nach Nast. Der Elsässer Satiriker versteht sich als Nasts politisch-
künstlerischer Nachfahre – mit ähnlichen Botschaften, die Thérè -
se Willer so umreißt: „Tomi Ungerer engagiert sich immer noch
für die Verteidigung von Minderheiten, für Gerechtigkeit, Gleich -
heit, Toleranz und gegen Rassismus.” Da sei er Nast nahe.
Trump ist Immobilien-Tycoon, Nast karikierte reiche Spekulanten
Der Satiriker forderte in seinen Karikaturen, die Sklaverei zu been-
den und Schwarzen gleiche Rechte zu geben. Ein wenig wirkt der
Landauer Emigrant Nast wie das historische Gegenprogramm
zum Auswanderer-Enkel Trump. Jedenfalls zückte der Begründer
der US-Politsatire seine Feder gern gegen Spekulanten, die riesige
Vermögen anhäuften.
Von der spitzen Feder noch einmal zurück zum samtenen
Bariton. Dass Elvis Presleys Urahn aus Hochstadt, alias „Houschd”
stammt, war vor 20 Jahren „breaking News” in der Südpfalz, erin-
nert sich der Landauer Musiker Michael Bernzott: „Anfangs Skep -
sis und Zweifel: ‘ach jo, was babbeln die do, des gibt’s doch gar net’.”
– Das war seine Reaktion. „Aber, haben wir gesagt, ‘ja gut, jetzt wis-
sen wir, warum hier alles abgeht’, oder umgekehrt, warum Elvis so
war’. War ‘n Pälzer!”
Bernzott, damals Chef der Band „Van de Palz”, griff zur Feder
und komponierte „Rock’n’Roll from the Palatinate”.
„Palatines”