Karpatenblatt Monatsblatt der Deutschen in der Slowakei
Das Monatsblatt Karpatenblatt ist die einzige Zeitung der Deutschen , die in der Slowakei leben . Der Herausgeber dieses Periodikums ist der
Karpatendeutsche Verein in der Slowakei , dessen Aufgabe es ist , die deutsche nationale Minderheit in der
Slowakei zu erhalten und zu ihrer Weiterentwicklung beizutragen .
Mit der Herausgabe wurde im Juli 1992 in der Oberzips - in Poprad begonnen . Das war kein Zufall , denn gerade hier , in Késmárk hat ihre Wurzeln die Karpathenpost-Wochenzeitung für wirtschaftliche , soziale und touristische Probleme der Ostslowakei ... erschienen 1880-1942 imSauter-Verlag Késmárk . An diese Tradition knüpfte nach Jahrzehnten der in Késmárk geborene und in Poprad wohnende Redakteur Julius Kiss an , der nach der Gründung des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei im Jahre 1990 den Vorschlag machte , eine eigene deutsche Zeitung herauszugeben . Die ersten Nummern der Zeitung finanzierte der Verein in Selbsthilfe , ohne staatliche Unterstützung . Später unterstützte das Kultusministerium der SR die Herausgabe und erteilt bis heute mittels des Fonds Pro Slovakia eine Dotation für das Karpatenblatt .
Beilagen für die deutsche Volksgruppe
Der Umfang der Zeitung wurde von urprünglichen acht Seiten auf zwölf bis 16 Seiten erweitert . Das Blatt gibt auch Beilagen heraus , die wichtigste davon ist die Jugendpalette , die mindestens viermal jährlich erscheint . Außer der Jugendpalette bringt die Zeitung Beilagen , die für die deutsche Minderheit wichtig sind , z . B . „ Satzungen des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei “, „ Abkommen zwischen der Regierung der Slowakischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland über Beschäftigung von Bürgern zur Erweiterung ihrer Fach- und Sprachkenntnisse “, „ Rechtschreibreform der deutschen Sprache “, u . ä .
Die Auflage der Zeitung beträgt 2 500 Exemplare monatlich , mehr als 500 davon bekommen die Landsleute , die außerhalb ihrer alten Heimat leben , vor allem in Deutschland und Österreich , aber auch in der Schweiz , Schweden , Dänemark , Polen , Ungarn , USA , Kanada und Australien . Abonnenten in der Slowakei sind vor allem Mitlglieder des Karpatendeutschen Vereins , die die Zeitung mittels der Ortsgruppen beziehen , aber auch sonstige Interessenten und Institutionen , man kann sie auch in einigen Kiosken kaufen .
Die inhaltliche Gestaltung ist so orientiert , daß sie alle in der Slowakei lebenden Deutschen anspricht . Das Karpatenblatt hat seine ständigen Rubriken , zu denen die Spalte zum aktuellen Thema „ Betrachtungen für diese Zeit “ gehört . Im „ Infoservis “ informiert die Redaktion regelmäßig über Kontakte zwischen der Slowakei und Deutschland von der höchsten Staatsebene an - Besuche und Gespräche der Präsidenten , der Premierminister , der Vertreter von Ministerien , aus der Tätigkeit der Botschaften u . ä . bis zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontakten zwischen Städten , Unternehmen , Schulen , Institutionen . Das regelmäßige „ Regionenmosaik “ informiert über die vielfältige Tätigkei des Vereins in den einzelnen Regionen . Unter dem Titel „ Schicksale “ bringt die Redaktion in belletristischer Form geschriebene Erinnerungen der aus der Heimat Vertriebenen , aber auch Schicksale deutscher Städte , Kirchen , Kultrudenkmäler . Hierher gehört auch das Thema ... was erzählen die vergilbten Fotografien “.
Über die Geschichte der Karpatendeutschen berichten „ Berühmte Landsleute “, “ Abschnitte aus der Geschichte , Aus unserem Museum “. Im „ Poesiekränzchen “ kommen die karpatendeutschen Dichter zu Wort , in der „ Galerie bildender Künstler “ werden bekannte und auch weniger bekannte Künstler vorgestellt . Nicht wegzudenken sind die „ Nachrichten aus Heim und Familie “, Unabkömmlich sind die „ Leserkontakte “, die man als Brücke zwischen den Lesern betrachten kann . Beiträge schreiben Karpatendeutsche aus der Slowakei , aber auch Landsleute aus der weiten Welt .
Außer den regelmäßigen Rubriken informiert das Karpatenblatt in jeder Ausgabe die Leser über die Tätigkeit und Vorhaben der Landesleitung des Karpatendeutschen Vereins , die in enger Zusammenarbeit und mit Unterstützung des BMI , des Auswärtigen Amtes , der Karpatendeutschen Landsmannschaft verwirklicht werden .
Im Verhältnis zum Ausland interessiert auch das Geschehen in der Tschechischen Republik , das sich mit den Schicksalen und dem Leben der vertriebenen und auch der in Tschechien lebenden Sudetendeutschen befaßt . Informationen werden aus der deutschen und tschechischen Presse übernommen .
Die Redaktion des Karpatenblattes ist in Poprad . Die Herausgabe der Zeitung verwirklichen zwei Mitarbeiterinnen ( Schriftleiterin und technische Redakteurin , die auch die Verwaltung der Redaktion betreut ). Die Bedingungen für die Herausgabe der Zeitung sind sehr eingeengt . Die Redaktion hat einen kleinen Teil von den zwei Räumen zur Verfügung , die die von vielen Mitgliedern der Ortsgruppe Poprad besuchte Bücherei beherbergen . Dort sitzt auch der Vorstand der Ortsgruppe Poprad und bereitet die einzelnen Aktivitäten vor . Auch die Singgruppe übt hier ihr Liederprogramm ein . Von produktiver Arbeit der Redakteure kann also keine Rede sein . Den größten Teil der Arbeit leisten die beiden Redakteurinnen zu Hause .
Computertechnik verbessert Qualität
Zur Qualität der Zeitung gehört auch die Gestaltung . Die finanziellen Bedingungen ermöglichen es nicht , die Zeitung auf qualitativ besserem Papier herauszugeben . Zur Verbesserung der Qualität des Blattes hat unbezweifelhaft der Computer beigetragen , den die Redaktion dank der finanziellen Unterstützung des BMI Bonn erworben hat . Für diese große Hilfe möchte die Redaktion auf diesem Wege danken .
Es werden regelmäßig Reportagen aus verschiedenen Ecken der Slowakei gebracht . In die entfernten Orte wird mit öffentlichen Verkehrsmitteln , was bei 350 km Entfernung nicht ganz angenehm ist , oder mit eigenem PKW gereist .
Eine große Hilfe wäre für dei Redaktion ein Faxgerät , das den Kontakt mit der Landesleitung und den Regionen des KDV bedeutend vereinfachen würde . Für die heutige Zeit eigentlich eine ganz normale Sache , ohne die auch die kleinste Redaktion kaum auskommt .
Man könnte noch viel über Klippen schreiben , die man bei der Herausgabe jedes Monatsblattes überwinden muß . Zusammenfassend kann man sagen : Die Zeitung , deren Popularität von Monat zu Monat wächst , die einzige Zeitung der in der Slowakei lebenden Deutschen , entsteht immer noch dank der Begeisterung einiger Idealisten , die überzeugt sind , daß sie damit den Landsleuten zu Hause und im Ausland einen guten Dienst erweisen .
Gábriellé Kintzler
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