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VV^ // wir “ Frank ” in diesen Spalten hoffentlich noch öfters antreffen werden , soll er sich zuerst mal vorstellen
Ein etwas anderer Lebenslauf ...
Es war einmal ( oh nein , jetzt geht das wieder los ...) eine West-Berliner Schulklasse des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums , welche sich im Frühjahr des Jahres 1987 n . Chr . aufmachte , ganz Ungarn zu unterwerfen . Ganz Ungarn ? Nein , denn ein kleines Dorf ... - hm , wir schweifen schon wieder vom Thema ab . Jedenfalls war diese Klasse , die zum Großteil aus Kerlen bestand , echt klasse ( das fanden auch die ungarischen Mädchen vorort , wie sich dort zeigte ), aber dazu später mehr . Von den ca . 1 1 / 2 Wochen in Ungarn verbrachte man die ersten Tage und Nächte in Budapest , um danach die Umgebung des Balaton / Plattensees unsicher zu machen . Zu der damaligen Zeit war die “ OOH-AAH-ALPIA ” - Reklame etwa so kultig wie heutzutage die “ It ’ s cool , man ” - Masche von MILKA , und so ergab es sich , dass der Haufen der Teutonen in einem Museum in der Stadt Keszthely / Balaton auf einen Chor ungarischer Schönheiten ( die konnten auch noch singen !) traf . Nach dem Applaus vermischt mit OOHAAH- ALPIA- Rufen war das Interesse auf beiden Seiten geweckt . Der Reiseleiter der Berliner Schulklasse wurde in annähernd erpresserischer Art und Weise dazu angehalten , einen Treffpunkt mit den reizenden Geschöpfen auszumachen - und am selben Abend traf man sich noch auf neutralem Boden , um sich zu beschnuppern . Die Sängerinnen warteten schon , als sich die vorpupertären Schüler dazu herabließen , auch endlich zu erscheinen ... - und es sprüchte mancherorts Funken ( denn die Raucher hatten nur ihre Streichhölzer dabei ...). Frank , einer der Stammesältesten der Gymnasiasten , faßte sich ein Herz , als er eine blonde Schönheit ( Anita ) mit schwarzer Schleife im Haar erblickte und wagte sich vor . Wie sich später herausstellte , gab es nun kein zurück mehr !
Nach der Pärchenbildung ging man dann vereint zu einer nahegelegenen Disco , in der es zu fortgeshrittener Stunde auch langsame Tänze gab . Da die Lehrer ( sonst Leerer , da Hohlkörper ) auch schon abgefüllt waren , kam man sich endlich näher . Anita und Frank tanzten ein paar langsame Tänze miteinander , der Abend verwandelte sich in die Nacht und anscheinend waren die Aufsichtspersonen doch noch nicht ganz knülle , denn die Ungarinnen mit ihrer Chorleiterin verabschiedeten sich , jedoch nicht ohne einen
ÍO weiteren Treffpunkt ausgemacht zu haben . An jenem weiteren Abend , an einem anderen Ort , gab es dann wieder Tänze , es wurden Adressen und Küsse ausgetauscht - und da der Berliner Haufen zwei Tage später wieder nach Hause mußte , war man sich einig : “ Det war de schönste Klassenfahrt , die wa jemals jemacht harn ... ( War ja bisher auch erst die erste ...)!” Und unser Paar des Jahrhunderts ? Anita und Frank verabschiedeten sich voneinander mit dem Versprechen , sich regelmäßig zu schreiben . Die anderen Paare taten das auch , aber man hatte sich da wohl versprochen , denn bis auf bei Couple No . 1 verliefen alle Kontakte irgendwie im Sande - die beiden aber schrieben ...! Im Frühjahr 1989 fand Frank endlich Zeit und Geld , Anita in ihrem natürlichen Heimatbiotop Pécs zu besuchen , nachdem er mit der Schule fertig war . Dort kamen
Der junge Bleyer
beide überein , daß eine richtige Beziehung nur dann bestehen könne , wenn man auch zusammen lebt . Frank fand Ungarn ganz toll , aber Anita kannte Berlin noch nicht , weswegen die beiden j abmachten , Anita solle sich die Stadt ' doch ansehen . Im Juli des gleichen Jahres j kam sie dann nach Berlin . Als nach 5 Wochen keine Entscheidung gefallen war , brachte die Zeit eine : Frank bekam weder Studien- noch Ausbildungsplatz , Anita musste wieder zurück , da ihr letztes Schuljahr vor dem Abi begann und so entschloß sich Frank , Ani nach Ungarn zu ! folgen . Er würde dort arbeiten , während sie an ihrem Abitur strickte , dann wolle man heiraten . Und so geschah es : Frank kratzte seine Platten , Comics und Briefmarken ( die er bis zu Anitas Kennenlernen unter bekanntem Vorwand gesammelt hatte ...) zusammen und verkaufte sein jämmerliches Hab und Gut , um wenigstens das Flugticket nach Ungarn bezahlen zu können . Wie sollte es dort weitergehen ? Keine Kohle , keine Sprachkenntnisse - aber Ungarn ist nicht wie Deutschland : Dort werden Gäste noch wie Gäste behandelt ! Bei einem Hilfsjob in einem Ungarisch-Österreichisch-Englischen Jointventure- I Unternehmen , welches Geflügel be- und verarbeitete , lernte Frank die ersten Brocken Ungarisch ( natürlich zuerst die
Dem “ TSCHEBER HEIMATBUCH ” entnehmen wir die Schilderung der Jugendzeit Jakob Bleyers :
Jakob Bleyer kam am 25 . Januar 1874 in Tscheb zur Welt . Seine Eltern waren die Bauersleute Jakob und Veronika Bleyer geb . Stern . Sechs Kindern schenkten sie das Leben ; von denen vier schon bald nach der Geburt gestorben sind . So hatte Jakob nur eine Schwester , Katharina , die beim Bau der Schotterstraße 1890 in Tscheb den rechten Arm verlor . Jakob wurde vom Ortspfarrer Karl Werner und dem Kantorlehrer Lorenz Majer als begabter Junge erkannt und für den geistlichen Beruf empfohlen . Er wird 1885 elfjährig zuerst nach Neusatz und ein Jahr später an das Jesuitengymnasium nach Kalotscha geschickt . Der junge Student schildert seinen Abschied von zu Hause in einem Gedicht :
Ich spielt mein letztes Kinderspiel So froh und sorgenfrei . Da schlug hinein die Scheidestund , Und alles war vorbei .
Zwar schweren Herzens zog ich an Ein neues , feines Kleid .
Das alte schlichte zog ich aus ; Die Kinderseligkeit .
Da küßte ich heiß dem Mütterlein Die blasse , welke Wang ; Sie weinte , weil mir ward ums Herz So bang , so sterbensbang .
Die Pferde zogen traurig an , Das Tor flog stöhnend zu . Verschlossen hat ’ s auf ewig mir Der Kindheit Glück und Ruh .
Der Grund für den Wechsel des junger Schülers vom Gymnasium des nahegelegenen Neusatz in das des entfernterer Kalotscha ist wohl der , daß der orts geistliche K . Werner ein gebürtige Kalotschaer und daß dessen Onkel , de ehemalige Pfarrer von Tscheb , J . Chr Schwerer , Domherr in der Erzbischofsstadl war . Es ist auch anzunehmen , daß die Eltern gleich bei der Anreise ihren junger dem “ Domherren der Tscheber ” vcrgestell ! haben .
Am Jesuitengymnasium in Kalotscha
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