Seniorenzeitung Alt? na und! Dezember 2014 | Page 13

Nr. 95 / 2014 Alt? na und! 13 Alles paletti! Samstagvormittag. Ich schiebe meinen Einkaufswagen durch die langen Gänge des Supermarkts. In meiner Nähe kommen zwei Männer aufeinander zu, stutzen, strahlen und es entwickelt sich das folgende Gespräch: „Boah, Egon, altes Haus, lange nicht gesehen.“ „Mensch, Werner. Ist ja toll, dass ich Dich mal wieder treffe. Wie lang ist das jetzt her?“ „Ziemlich lange.“ „Stimmt, und was machst Du so?“ „Einkaufen, Fleisch fürs Grillen und Du?“ „Ich muss die Getränkevorräte auffüllen.“ „Und wie geht es sonst so?“ „Alles Paletti, bei Dir auch?“ „Klar! Und die Familie? Gibt´s was Neues? „Nö, eigentlich nicht.“ „Bei uns auch nicht. Alles beim Alten.“ „Was will man mehr?“ „Genau, sag ich auch immer. Aber ich muss jetzt mal weiter.“ „Ich auch, aber klasse, dass wir mal wieder miteinander geredet haben. Bis bald!“ „Jo, man sieht sich.“ Und da sag noch einer, die Herren der Schöpfung seien unkommunikativ … Übrigens: Eine ähnliche Situation habe ich zuvor schon mal erlebt. Da trafen zwei Frauen, die sich längere Zeit nicht gesehen hatten, im Supermarkt aufeinander. Was die sich erzählt haben, könnte ich hier nicht wiedergeben, schließlich hat Alt? na und! nur 16 Seiten … GST-B Krisskind oder Nikkelaus „Anton“, sacht dä Cervinski für mich, „stell dich ma vor, et wär sonntachs, du hätts bei Kanonen Fritz en schönen Frühschoppen gemacht, deine Olle hätt watt Leckeres zu Mittach gekocht un gezz läächse auffen Schäselong un wärs selich von Weihnachtsfest un die schönen Geschenke am träumen. Da käm in dein Traum plötzlich ne schöne Fee un würd saagn, du könnz dich aussuchen, oppse für die Bescherung dä Nikkelaus oder datt Krisskind sein willz, wen möchze da sein?“ „Hömma“, habbich gesacht, „ich glaub, dich issen Flöz aum Kopp gefalln, watt is dattänn fürne blöde Frage.“ - „Sach datt nich“, hattä Cervinski gesacht. „ich tät da gedenfallz am grübeln fang. Überleech domma, wattä Nikkelaus fürn Gebrassel an Kopp hat. Ärssma musser inne Geehnt rumrenn un die Elche zusammensuchen für vorn Schlitten zu spann. Dann musser Knecht Ruprecht ausse Kneipe holn, weil dä schon wieder fasackt is. Außerdem muss dä Nikkelaus noch die ganze Zeit datt dicke Buch schleppen, wo drin steht, watti Blaagen für Fisematenten gemacht haam. Un wenner in ein Haus die Treppe hochgeht, musser aufpassen, datter nich auf sein langen weißen Baat tritt un die Treppe wieder runterkugelt un ihm sein Gebiss rausfällt. Nä, Anton, son Nikkelaus, dä hattat schwer, ärss tunse singen, dä soll in unser Haus komm un wenn er da is, sint die Bengels froh, wenner wieder wech is.“ - „Da ist watt dran“, habbich gesacht, „datt hättich ganich gedacht, dattä Nikkelaus son komplezirten Jopp hat“. - Is abber so“, hattä Cervinski gesacht. „Un gezz kuck dich ma datt Krisskind an wie gut dattat hat. Die blonden Locken immer picco bello kondoliert, datt weiße Kleid ausse neuste Kolläsion von Di-Ohr mit schöne große Flügels dran, so dattet selps fliegn kann un nich irgnxwelche Viecher brauch für um auffe Erde zu komm. Un die Blaagen sint wochenlang aufgereecht, op datt Krisskind auch dä Wunschzettel gekricht hat (frei nach Wilhelm Herbert Koch, dem Erfinder der Kultfiguren Anton und Cervinski) un freun sich wie farückt. Un wenn die Mutter nurma mitten Auge plinxt, dann gibbet keine Widerwörters wie sonz, dann stehnse stramm wie die Zimmtsoldaten. Ja, son Krisskind hattat leicht un die Menschen möchtenet gaanich wieder hergeem. Abber nachen Heilichaamt, Anton, da hattat Krisskind son richtigen Problem. Dann musset nämlich wieder im Himmel un mitti andern Engels auffe Wolke sitzen un langweilige Lieder auffe Haafe spieln un datten ganzes Jaa lang. Abber dä Nikkelaus, dä lässt sic