Seniorenzeitung Alt? na und! Dezember 2014 | Page 12

12 Alt? na und! Nr. 95 / 2014 Auch noch mit 90 Jahren zum Sport Marianne Fischer ist dieses Jahr neunzig Jahre alt geworden und geht regelmäßig zweimal in der Woche ins Fitnessstudio. Das macht sie seit drei Jahren so. Eine Knie- und drei Hüftoperationen hatten ihr körperlich und seelisch zugesetzt. Die Muskulatur der Beine und der Wirbelsäule war schwach, dazu kam Schwindel. Alleine in den Urlaub fahren war nicht mehr möglich und das Treppensteigen fiel ihr schwer. So sollte es nicht weitergehen. Ihr Sohn machte sie mit einem Trainer eines Fitnessstudios bekannt. Nachdem der erste Kontakt zeigte, dass sich beide sympathisch fanden, wurde ein speziell auf die Bedürfnisse von Marianne Fischer abgestelltes Übungsprogramm entwickelt, das darauf abzielte, durch körperliche Betätigung die Muskulatur aufzubauen und auf Dauer zu erhalten und sie dadurch auch psychisch zu stärken. Marianne Fischer war gerne schwimmen gegangen, aber das war schon lange her. Vor den Operationen hatte sie kaum Sport gemacht. Heute geht sie mit Freude an ihre Übungen. Alle Bereiche der Muskulatur werden durch gezielte Bewegungen angesprochen und das Herz wird durch Ausdauertraining zum Beispiel auf dem Fahrrad gestärkt. „Es ist nicht umsonst, was ich hier tue“, kommentiert sie. Zu Recht, denn schon knapp drei Monate nach Trainingsbeginn stellten sich Verbesserungen ein, sodass sie sogar wieder in den Urlaub fahren konnte. Zu Hause kommt sie allein zurecht, auch die Treppe ist kein Problem mehr. Dass sie ihre Energie nicht immer gleichmäßig über den Tag verteilt, sondern manchmal schon am Vormittag verbraucht, führt dazu, dass sie gelegentlich am Mittag geschafft ist. Daran sollte sie noch arbeiten, sagt ihr Sohn, damit sie auch am Nachmittag noch etwas unternehmen kann. Zum Laufen nimmt Marianne Fischer ihren Rollator mit, ihren Freund, wie sie sagt, der ihr Sicherheit gibt und ihr Gleichgewicht stabilisiert. Zum Rhein-Ruhr-Zentrum, zu dem sie gerne fährt, nimmt sie den Bus. Wenn junge Leute ihr Hilfe anbieten, findet sie das nett, kann den leichten Rolli aber auch alleine in den Bus hieven. „Zum Leben gehört WOLLEN“, ist einer ihrer Leitsätze. Marianne Fischer hat es durch den Sport geschafft, dass der Alltag besser zu meistern ist, sie sich deutlich wohler fühlt und wieder mehr im Leben st Z