SAC Sommer 2020 PizTerri_Magazin_Sommer_2020_low | Page 20
Im Kloster Saldang riefen wir die Geister zu unserem Schutz und wurden erhört.
gläubigen Buddhisten des Dolpo in Shey zu einem
grossen Volksfest, das über zwei Wochen dauert.
Das nächste Fest soll im Jahr 2024 stattfinden. Wir
besuchten das Kloster und bewunderten die hei-
ligen Bilder und Statuen. Buddha wird in vielfälti-
gen Arten dargestellt, geflankt von den furchter-
regenden Drachen mit Feuerzungen und Hörnern,
Symbole des Bösen. Tara, die heilige Frau, sitzt er-
haben auf einer Lotusblume und verbreitet eine
angenehme, friedvolle Aura. Sie ist Schutzherrin
der Berge und wird von den Buddhisten des Hi-
malajas verehrt und angebetet.
neue Gebäude am Rand des Dorfes ist die Sani-
tätsstation, Spital nennen die Dorfbewohner das
Haus. Darin pflegt und behandelt eine Kranken-
schwester die Notfälle. Vor allem mit Markus, Mit-
glied unserer Reisegruppe, unterhielt sie sich lan-
ge und führte sogar einen Patienten zu ihm.
Markus ist Hausarzt in einem Dorf im Kanton
Bern und seine Hilfsbereitschaft ist ihm angebo-
ren und für ihn Pflicht. Unser Koch Santa kaufte
vom Bauern ein Schaf. Für uns gab es in den fol-
Bhijer im Tal der Zukunft
Zwei Tagesmärsche auf den Höhenpfaden führ-
ten uns durch Steilhänge zum nördlichsten Punkt
unseres Treckings. Die Ortschaft Bhijer liegt in ei-
nem weiten Tal auf über 4000 Metern Höhe. Ein
mildes Klima ermöglicht eine reichliche Ernte für
die über 2000 Bewohner. Die Reis- und Kornern-
ten waren eingesammelt und auf den Dächern
der Häuser verfrachtet. Ein Schwarm von Ge-
birgstauben flog um die Wette, gejagt von den
Krähen. Die Tiere ergatterten sich die Körner der
Garben auf den Dächern. Die gutmütigen Bewoh-
ner liessen dies zu. Sie teilten ihr Gut mit den Vö-
geln. Uns gegenüber zeigten sie sich offen und
neugierig. «Wo kommt ihr her, wo führt euer Weg
hin? Ihr seid wohl die letzten Touristen in diesem
Jahr», ihre Neugier war unaufdringlich und wir
gesellten uns gerne für zwei Tage zu ihnen. Das
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Über Nacht kam die Überraschung, 5 cm Neuschnee.
genden Tagen feine Kost mit würzigen Braten und
Voressen. Talaufwärts führte uns der Weg zur
Schule der Umgebung. Über 70 Kinder vom Kin-
dergarten bis zum sechsten Schuljahr verbringen
in diesen Internatsgebäuden die Monate Mai bis
Anfang November. Die verantwortlichen Betreu-
er, Lehrer, Köche und weitere Amtsinhaber sind
für die Kinder zuständig. Der Unterricht fand im
Freien statt an diesem heissen Tag, und wir durf-
ten diesem beiwohnen. Weiter oben im Tal stand