's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Sommer 2017 - 03/17 | Page 13

´s Dorfblattl Haiming Lebensbild - Jörgl Marberger Leitung der Firma“ so Marberger. Er kennt alle Betriebsvorgänge und ist bis heute fasziniert vom organischen Werkstoff Holz, weil jeder Baumstamm einzigartig und speziell zu behandeln und zu be- arbeiten ist. Als leidenschaftlicher Fischer hat er auch in Alaska den einen oder anderen großen Fang gemacht. I m Mai dieses Jahres feierte Ge- org „Jörgl“ Marberger seinen 70. Geburtstag. Der umtriebige Pen- sionist im „Un-Ruhestand“ schaut gern zurück und erkennt dankbar, „er habe auch viel Glück gehabt im Leben“. Dem Dorfblattl erzählt er davon. Jörgl Marberger erlebte eine wunderbare Kindheit, in die er als zweites von fünf Kindern von Hugo und Agnes Marberger aus Umhausen im Mai 1947 hineinge- boren wurde. Es war ein intaktes Landleben, in dem er aufwuchs und die Volksschule besuchte. Als Gymnasiast kam er ins Inter- nat nach Landeck, um später mit der Imster Handelsschule sein kaufmännisches Fundament zu legen. Dem Besuch der Sägewerk- fachschule in Kuchl bei Salzburg folgten Lehr- und Wanderjahre durch Deutschland und nach Graz. Schon als Bua war für ihn klar, dass er in den elterlichen Betrieb ein- steigen würde. Damals wurden Mundspachteln, Obstkisten und Fassspunde hergestellt. Als in Ötztal-Bahnhof die Firma Lignospan einen lokalen Ver- triebspartner suchte, sah Hugo Marberger Wachstumspotential und übersiedelte mit dem Betrieb von Umhausen hierher. Der jun- ge Jörgl durchlief alle Stationen des Betriebes, arbeitete etwa als Holzstapler, Lagerarbeiter, LKW- Fahrer und im Verkauf. „Ich lernte alles im Betrieb von der Pieke auf, das war meine Basis für die spätere Während er beruflich alle Prü- fungen erfolgreich absolvierte, widmete er sich in der Freizeit gern dem Sport, dem Berg und dem Fi- schen. Im Umhausner Sportverein fungierte er als Kampfrichter bei Schirennen, später in den 80er Jahren wird er in Haiming lang- jähriger Präsident des Tennisclubs werden. Die Mutter brachte ihn mit fünf Jahren schon zu den Umhausener Jungschützen, Jör- gl folgte damit der Leidenschaft seiner Vorfahren. Als Gründungs- mitglied der Schützenkompanie Ötztal-Bahnhof wird er diese Tra- dition in unserer Gemeinde später weiter leben. In Sölden lernte Jörgl Ende 1975 Waltraut, die damalige Rezepti- onschefin des Hotels Bergland, kennen, 1977 schlossen sie den Bund fürs Leben. 1978 kam mit Julia das erste Kind zur Welt. In der Firma Marberger erfolgte in dieser Zeit eine personelle Umstrukturie- rung und die junge Familie zog in die Wohnung im Firmengebäude in Ötztal-Bahnhof. „Wir sind ger- ne hier her gekommen“ erzählt Marberger, „wir mögen Ötztal- Bahnhof mit seiner offenen, aus verschiedenen Gebieten zugezo- genen Bevölkerung und einem doch funktionierenden Vereins- leben.“ Mit den Söhnen Simon, geb. 1980 und Gregor, geb. 1984, wurde die Familie komplett. Der leidenschaftliche Fischer Jörgl Marberger ging bereits aus Bua mit seinem Vater angeln. Das vererbte Fischrecht auf der Ötztaler Ache gehörte schon sei- nem Urgroßvater. Dennoch lockt es den Fischer auch an „fremde Gewässer“, in Alaska, Südamerika und Osteuropa frönt er seiner Lei- denschaft. Faszinierend ist für ihn dabei neben der Ruhe in der gran- diosen Natur das Überlisten der Fische, das zum Fangerfolg führt. Georg Marberger ist seit 2011 offiziell in Pension und hat die Geschäfte an seine beiden Söhne Simon und Gregor Marberger und an Hanspeter Prantl übergeben. Der Betriebsstandort Haiming er- möglichte eine stetige, gesunde Entwicklung des Unternehmens. Der Holzeinkauf ist noch immer sein Bereich und er steht der Ge- schäftsführung gern mit Rat und Tat zur Seite. Jörgl Marberger war beruflich sehr viel unterwegs. Umso mehr schätzt er es heute, wenn er mit seiner Familie samt den sieben Enkelkindern zusam- menkommt. Privat reist er nach wie vor gerne in verschiedenste Länder der Welt. 2012 ergab sich – gemeinsam mit zwei Kollegen - der Kauf des Ötzta- lerhofes. Mit der heuer neu verge- benen Verpachtung kommen nun neben den Jugendgruppen auch Reisende aus China nach Ötztal- Bahnhof. Winkende Chinesinnen, die vor unseren blühenden Sträu- chern fürs Foto p osieren, gehören schon fast zum Ortsbild. Mit dem Restaurant „madres“ sieht Marber- ger die dürftige Gasthausszene in der Gemeinde aufgewertet. Denn gern erinnert sich Jörgl Marberger an die früheren Frühschoppen in den Gasthäusern nach dem Got- tesdienst, bei denen allerhand Themen von den Männern be- sprochen wurden. Dass der Jubi- lar, wie schon erwähnt, erkennt, dass er Glück im Leben hatte und Gottes Segen spürte, lässt ihn gerne helfen. Dies zeigt er durch sein Engagement und durch die Übergabe von Spenden im ge- sellschaftlichen und pfarrlichen Bereich. Im Lions-Club setzte sich Jörgl über 30 Jahre für soziale Pro- jekte ein. Die Firma Marberger ist ein wichtiger Arbeitgeber auch für viele Menschen aus Haiming und Umgebung. Vielleicht wird es langsam also doch etwas ruhiger im Leben des rührigen Pensionisten. Als „Spätberufener“ hat er auch die Jagd als Hobby entdeckt. Er fischt in naturbelassenen Gewässern vieler Länder, lebt die Schützen- tradition, ist in der Firma noch da und dort im Einsatz und hat gern seine Familie um sich. Mit dieser gesunden Mischung erlebt er ausgefüllte Tage. Dass der Opa auch Zeit für Unternehmungen hat, freut die Enkel, die gern mit ihm im Auto auf Ausflugsfahrten gehen. Viele Entdeckungstouren verschiedener Art und alles Gute und Gesundheit wünscht auch das Dorfblattl dem Jubilar für seine weiteren Lebensjahre. (Text: chris; Fotos: privat) Jörgl im Kreis seiner großen Familie, die für ihn das Wichtigste ist. Sommer 2017 Seite 13 Mit 70 Jahren im Un-Ruhestand