´s Dorfblattl Haiming
HAIMING
Gemeinde
AUS DER GEMEINDE
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Die Haiminger Almen
E
ine Alm, in alten Urkunden
Haimings noch als „Alpe“
bezeichnet, galt früher als „eine
in Hochlagen gelegene Weidefläche“ (mit Hütte und Stall);
ein Hirte hatte auf das Vieh zu
achten; Butter, Topfen und Graukäse wurde zumeist nur für den
Eigenbedarf erzeugt.
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Tiroler Almen neben der landwirtschaftlichen
Nutzung vor allem als Ausflugsziele für Gäste und Einheimische
etabliert.
Das gilt auch für alle Haiminger Almen in hohem Maße, die
insgesamt durch Straßen und
Wanderwege gut erschlossen
sind. Der Almhof Mareil (1.748
m) lässt sich sogar bequem über
eine asphaltierte Straße erreichen; die Familie Leitner bietet
zudem attraktive Angebote (z.
Alte Wetterregeln: „Hat der Tschirgant einen Kragen, kann man den Aufstieg wagen. Hat der Tschirgant einen Hut,
wird das Wetter wieder gut. Hat der Tschirgant einen Sabel, wird es miserabel.“
B. Grillabende) für Vereine und
Gruppen. Die benachbarte IssAlm liegt ebenfalls direkt an der
Nedertalstraße auf Silzer Gemeindegebiet. Silvia und Wolfgang Neurauter empfehlen ihren
Gästen Knödelsuppe, Graukäse
und selbstgemachte Kuchen.
Danke an Alexandra Zolitsch für dieses Foto zum Thema „Almleben“.
Fotoeinsendungen für die Herbstausgabe an [email protected]
Die Feldringalm (1.888 m), geführt von der Familie Neurauter
aus Marlstein, ist im Sommer wie
im Winter ein gefragtes Ausflugsziel, obwohl sie eigentlich nicht
auf Haiminger Gemeindegebiet
liegt. Bester Ausgangspunkt für
Wanderungen in der FeldringRegion ist der Parkplatz am
Sattele auf 1.690 m Seehöhe.
Von dort führt ein breiter, sogar
kinderwagentauglicher Forstweg zur Feldringalm (1.888 m)
zur Alm. Der Abstieg könnte auf
dem gleichen Weg erfolgen,
schöner ist aber eine Runde: Ein
nach Marlstein markierter Steig
führt wiederum auf eine Forststraße, die zu guter Letzt auf
der Nedertalseite zum Sattele
mündet. Noch schöner ist ein
Abstieg nach Marlstein und die
Rückkehr über den alten Almweg
zum Parkplatz.
Größeren sportlichen Ehrgeiz
erfordern Wanderwege zur Haiminger Alm (1.789 m). Auf dem
„alten Weg“ findet man den Einstieg ca. 900 m nach der Magerbacher Brücke auf der Straße in
Richtung Schlierenzau. Von dort
geht ein Forstweg nach ca. 5 Minuten in einen Steig über, der in
Serpentinen über die Muare zur
unbewirtschafteten Lintig-Hütte
führt. Nächstes Ziel ist die soge-
Sommer 2016
nannte „Kehre“, dort lohnt erstmals eine großartige Aussicht die
Mühe des Aufstieges. Ein auch
weiterhin steiler Steig weist
den Weg zur Haiminger Alm.
Bewirtschaftet wird sie von Barbara und Bernhard Haslwanter
(0664/6426115, b.haslwanter@
live.at) Sie empfehlen ihren Gästen zur Kräftigung Kaspressknödel oder Kaiserschmarren.
Für den Abstieg dieser Ganztagestour könnte man auch noch
einen Abstecher zur Mötzer Alm
(auch als Simmering-Alm bekannt) einlegen. Von dort führt
ein Steig und eine Forststraße
in den Zwischensimmering, wo
Hinweistafeln wieder den Weg
zur Breiten Mure die Marschrichtung vorgeben.
Biker müssen die Alm von Norden her anfahren. Als „Einfahrtswege“ bieten sich Forststraßen
in Strad bzw. Obsteig an. Beide
Touren verlangen einiges an
Kondition ab, schweißtreibende
Steigungen bis zu 19 % - und
das auf schottrigem Untergrund
– sind harte Prüfungen der Fitness. Aber: Die Mühe nach mehr
als 1.000 Höhenmetern lohnt ein
traumhaft schöner Rundblick in
die herrliche Tiroler Bergwelt!
(Text und Foto: Johann Zauner)
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