´ s Dorfblattl Haiming |
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mit Parterre und 1. Stock. Im Bodenbereich waren die Fässer vergraben und es hat intensiv nach Leder gerochen. Im ersten Stock war ein Zimmer eingebaut. Daneben war die Stampf, zwei große runde Tonnen und oben hingen stark befestigt die Stampfen. Die Tonnen wurden mit Wasserkraft betrieben, bei den Kanthölzern waren scharfe, dicke Messer montiert, die wahrscheinlich zum Einweichen des Rohleders gebraucht wurden. In der Nähe gab es die Stampfäcker, die Mühle-Wiesen und den Steigles-Acker."( aus: Charlotte Wegleiter, Erinnerungen an die Brunau).
In einer Urkunde vom 1. Februar 1731 quittieren Hans Haslwanter, Michael Rettenpacher, Gabriel Rettenpacher, alle zu Ambach und Franz Kopp in der Brunau, alle Haiminger Oblai, den Empfang von 79 fl. welche Silz und Haiming für den vom Stuibenbach( Nederbach, Stubenbach) herausführenden Wasserwaal als Nutzungsgebühr und Schadensabgeltung zahlen. Gleichzeitig quittiert Balthasar Gstrein in der Brunau den Erhalt von 2 fl, wofür er sich verpflichtet, das beim ersten Feldgatter von der Brunau hinauf an dem Egg befindlich stehende Brückl, wo der Wasserfall vom Haiminger und Silzer Waal herabfällt, in gutem Zustand zu halten. Ein sehr alter Hof ist der " Brunnauhof "( Hausnummer 4, eine Behausung geviertelt) der in allen Verträgen des 18. und 19. Jahrhunderts erwähnt wird. Der Name selber ist heute nicht mehr gebräuchlich. Im Maria Theresianischen Kataster sind 1778 Anton Kuen und Bartlmee Graßmair als Eigentümer eingetragen. 1783 übernimmt Peter Amprosi die Weißgerberei von Anton Kuen, 1798 kauft Johann Hechenberger von Bartlmee Graßmair. 1932 gelangt der Hof in den Besitz der Familie Köll.
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Kneissl gehört dazu. Er erzählt: „ Vor etwa zwanzig Jahren gab es Interesse des Haiminger Biobauern Hans Glatzl die Mühle zu reaktivieren. Leider war der Rückhalt aus dem Kreise der Interessentschaft nicht besonders groß, so wurde das Vorhaben nie umgesetzt. Inzwischen haben wir auch das Wasserrecht verloren, auf Grund des Quellschutzes sind Erdbewegungen, die aber unbedingt notwendig wären um das Fundament der alten Mühle zu sanieren, nicht erlaubt. Somit wird unsere Mühle endgültig verfallen."
Folgende Familien tauchen in alten Dokumenten und Verfachbriefen zur Brunau immer wieder auf: Rettenbacher, Köll( Müllers), Hechenberger, Kopp, Strigl( Färbers), Haid( Garbers), Gadner, Graßmair, Kuen, Amprosi, Neurauter und Walser( Vizn), Gstrein, Scheiber. Die direkten Nachkommen der Familien Köll, Strigl, Haid( Schlatter), Gadner( Kneissl), Neurauter leben heute noch in der Brunau. 1851 sind in der Brunau 18 Häuser registriert in denen 20 Familien mit insgesamt 85 Personen leben. Aus dem Wählerverzeichnis von 1919:
• Hausnummer 1( früher 127): Paulina Gadner, Andreas Gadner, Alois Gadner Hausnummer 2( 128): Vinzenz Walser, Carolina Walser, Kreszenz
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Das Brunauer Kirchlein wurde 1987-1988 liebevoll restauriert.
Köll
• Hausnummer 3a( 129a): Franz- Josef Köll, Agnes Köll, Karolina Köll, Franzsika Köll
• Hausnummer 3b( 129b): Kreszenz Haid, Judith Haid, Katharina Haid,
• Hausnummer 4( 130): Alois Neurauter, Johanna Neurauter, Judith Neurauter
• Hausnummer 6( 132): Johann Neurauter, Johanna Neurauter, Helena Kopp
• Hausnummer 7( 133): Adolf Strigl, Cezilia Strigl
• Hausnummer 8( 134): Aloisia Haid
Wie schon erwähnt, hatten die Brunauer ihren kirchlichen Mittelpunkt in der Pfarre Sautens. Früher wurde in der Brunauer Kapelle einmal im Monat eine Messe durch die Sautner Geistlichkeit abgehalten. Der Geistliche
wurde dann von den Brunauern bewirtet, die Ministranten mussten meist gleich nach dem Gottesdienst den Heimweg nach Sautens antreten. Das Kirchl zu Brunau wurde 1812 erbaut und ist der Mutter Gottes zu Einsiedeln geweiht, die Renovierung von 1987-1988 wurde mit einem Fest am 21.8.1988 feierlich abgeschlossen. Es gäbe noch viel zu erzählen über diesen idyllischen und so wertvollen Ortsteil der Gemeinde Haiming. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei den Brunauern für die Auskünfte und insbesondere bei Mag. Dr. Dr. Hans Santer für die Genehmigung zur Veröffentlichung interessanter Passagen aus seiner 1993 erschienen Höfegeschichte „ Ebene, Brunau, Ambach ".( Text und Fotos: Manfred Wegleiter)
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