's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Herbst 2017 - 04/17 | Page 22

Reise nach Peru zu Tiroler Auswanderern
Jahrgang 1947
´ s Dorfblattl Haiming
Chronik
Reise nach Peru zu Tiroler Auswanderern

Pozuzo, ein unvergessliches Erlebnis

Der Verein „ Freundeskreis für

Pozuzo“ organisierte im Juli 2017 zum Jubiläum „ 160-Jahre Auswanderung aus Tirol“ eine 14-tägige Reise nach Pozuzo in Peru. Diese Reisen aus Tirol finden alle 10 Jahre zum Gedenken an die Auswanderung statt. 18 Reiseteilnehmer aus ganz Tirol und eine Teilnehmerin aus Südtirol starteten am 19. Juli zu dieser Reise mit dem bewährten „ Reisedienst Alpbachtal“ und Herrn Hannes Gwiggner. Die Reiseleitung erfolgte durch Obmann Rudi Heinz. Reiseteilnehmer Andreas Agreiter, Pfarrer in Silz, schildert seine Eindrücke:
Als bei der Versammlung nach der traditionellen Pozuzo Gedenkmesse die geplante Jubiläumsreise angekündigt wurde, und dabei der Wunsch geäußert wurde, dass auch der Pfarrer mitfahren sollte, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Ich wusste, dass in der besagten Zeit auch das Musikfest sein würde, welches ich nicht versäumen wollte. Als dann die Weichen gestellt wurden, um mir die Reise nach Pozuzo zu ermöglichen, traute ich mich meine Zusage zur Reise abzugeben. In den Tagen vor der Abreise spürte ich eine Anspannung, weil Peru doch für mich ein fernes und fremdes Land- ja eine neue Welt war, und es eine lange Reise werden würde. Öfters wurde mir vor der Abreise gesagt, dass ich mich auf die Reise freuen und die Zeit in Pozuzo genießen solle.
Die Tiroler Reisegruppe führt den Umzug anlässlich des Kolonistentages am 25. Juli 2017 an.
pa war lang, aber die Landschaft war atemberaubend. Es war ein tolles Gefühl den 4800m hohen Ticlio Pass gut passiert zu haben, um dann auf ein weites Land hinabzublicken. Müde kam ich nach Oxapampa. Der Empfang, den Caroline Egg und Freunde aus Pozuzo uns dort bereiteten, ließ mich die Reisestrapazen vergessen. Beim gemeinsamen Abendessen traf ich auch einen Priester aus Oberschlesien, der schon viele Jahre in Peru tätig ist. Er lud uns ein auf der Fahrt nach Pozuzo auch seine Kirche zu besichtigen.
An einem Sonntagmorgen begann dann in Kleinbussen die Fahrt nach Pozuzo, und wir besuchten auch die Kirche jenes Priesters, bevor es dann auf der Sandstraße weiter nach Pozuzo ging. Ich war angespannt, aber auch ruhig, weil mir solche Straßen bekannt waren. Von der Schlucht neben der Straße sah ich nicht viel. Irgendwann wurde das Land wieder weit, und plötzlich waren wir bei der Brücke und dem Empfangsbogen von Pozuzo, wo wir schon von unseren Gastgebern erwartet wurden. Es war ein herzlicher und freundlicher Empfang – ein gelungener Auftakt zu einer interessanten Woche.
In dieser einen Woche gab es viele Höhepunkte: die Feiern am Kolonistentag und den Nationalfeiertag, die Ausflüge nach Santa Rosa und zu den heißen Quellen, die Messfeiern mit der Gemeinde in Pozuzo, den Besuch im Museo Schafferer, und das stille Gedenken am Kolonistenfriedhof. In den
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Kirchen traf man auf Spuren von Pfarrer Egg, Pfarrer Schafferer, und Priester der Comboni Missionare, welche früher in Pozuzo tätig waren. Jetzt leitet Pfarrer Elton die Pfarre, und es tat mir leid, dass wir Verständigungsprobleme hatten, weil ich nie Spanisch gelernt hatte.
Nach einer Woche in Pozuzo nahmen wir Abschied, um über Lima wieder nach Tirol zu reisen. In meinem inneren Reisegepäck wa-
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70er-Treffen

Der Tag der Abreise kam schneller als erwartet. Das Abenteuer mit unserer Reisegruppe von 18 Personen unter der Leitung von Rudi Heinz begann, und der lange Flug von München über Madrid nach Lima verlief angenehmer als erwartet. Am Flughafen von Lima gab es keine Probleme. Die Stadt Lima überraschte mit ihrer Größe, ihrer Schönheit, aber auch dem Verkehr. Nach zwei angenehmen Tagen, einer Gedenkfeier am Strand, und dem Empfang beim Botschafter, begann dann die Fahrt nach Pozuzo. Die Busfahrt nach Oxapamren viele berührende Erinnerungen – die Großherzigkeit unserer Gastgeber, bewegende menschliche Begegnungen, der Pflege der deutschen Sprache und dem Brauchtum aus Tirol, den gemeinsamen Feiern, aber auch das Erlebnis von Weltkirche in den Kirchen von Pozuzo und Lima. Ich durfte Peru als ein sehr religiöses Land wahrnehmen, in dem die Heilige Rosa von Lima hoch in Ehren gehalten wird. Ich erinnere mich jetzt sehr gerne an Pozuzo, aber mehr noch an die Leute, die ich dort getroffen hatte: Carlos, Henrique, Milka, Mariana, Anna Randolf, und Maria Egg um nur einige zu nennen. Ich danke ihnen und der Gemeinschaft in Pozuzo für ihre Gastfreundschaft und die tolle Aufnahme. Die Fahrt nach Pozuzo hat meinen Horizont erweitert. Deshalb sage ich allen Vergelts Gott, die mir die Reise ermöglicht haben.( Text: Pfarrer Andreas Agreiter, Silz, Foto: privat)

A

m 29. September 2017 trafen sich rund 20 im Jahrgang 1947 geborene
Mitbürger am neu gestalteten Gemeindeplatz Haiming. Nach der Gedenkmesse an die verstorbenen 47er in der Magerbacher Kapelle, die von Pfarrer Volodymyr würdig gestaltet wurde, ging es nach Stams zum Mittagessen und nachmittags fand die Besichtigung der Basilika in Stams statt, welche wundervoll von Stiftskapellmeister Martin Anderl durchgeführt wurde. Als kleines Schmankerl gab er noch ein kleines persönliches Orgelkonzert für uns. Als runder Abschluss ging es dann anschließend zu unserem Ausgangspunkt zurück, wo das Treffen gemütlich im Haimingerhof ausgeklungen ist. Organisiert wurde das Treffen von Egon Eiter, Toni Zoller, Hermann Maurer und Agnes Perwög( geborene Raffl), wofür sich alle Teilnehmer recht herzlich bedanken möchten.( Text und Foto: Agnes Perwög)