Lebensbild - Gerhard Zoller
´ s Dorfblattl Haiming
Lebensbild - Gerhard Zoller
Seine Aktivitäten waren ihm ein Herzensanliegen
Klein Gerhard mit Mutter Mali Zoller im Haiming der 40er Jahre
Gerhard Zoller kam 1945 auf die Welt und lebte in den ersten drei Jahren im Gasthaus seiner Großeltern Johann und Antonia Zoller , im Gasthof Stern , dem „ Zickeler “ an der Haiminger Bundesstraße . Seine Mutter Mali Zoller war dort Kellnerin . Als sein Onkel Franz Zoller das Gasthaus übernahm , übersiedelte der Bub in sein neues Heim auf der anderen Straßenseite .
Schon mit zehn Jahren erwachte bei ihm die Leidenschaft für den Fußball . Franz Schöpf ( Magerbachers Franzl ) trainierte die Buben auf dem ebenen Teil des Geländes „ Reitschule “ im heutigen Weinanbaugebiet von Peter Zoller . Später spielte man auch in der Unteren Gmua und dann am noch sehr einfachen Sportplatz . Mit 12 und 13 Jahren war Gerhard Winkelträger bei den Haiminger Schützen .
Nach der Schule meinte die Mutter , der Bub solle doch beim Schilcher als Maschinenschlosser arbeiten . Als er alt genug für eine Lehre war , lernte er in Telfs den Beruf des Elektrikers , fand als Geselle Arbeit bei der Firma Bartenbach . „ Das war noch ein anderes arbeiten “ erzählt Gerhard lachend , „ es gab noch keine Dübel oder Bohrmaschine im Betrieb . Ich hab unzählige „ Baggelen aus Holz “ und Bohrlöcher händisch gefertigt und mit Zementmalte eingeputzt . Als in den Fünfziger Jahren die Fischerdübel auf den Markt kamen war das eine Revolution , dann bekamen wir in der Firma auch unsere erste Bohrmaschine . Es folgten Plastikrohre , das alles war für uns eine gigantische Erleichterung .“ Nach dem Militär im Jahr 1965 arbeitete Gerhard Zoller ein paar Monate bei Elektro Matey . Einschneidend war ein Arbeitsunfall , der ihn die Sehkraft am linken Auge kostete .
Privat entdeckte Gerhard die Liebe zum Schuhplattln bei den Silberbuam . Er war bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 1976 in Innsbruck dabei , als die Silberbuam einen der fünf olympischen Ringe bildeten . Seine Frau Evi war bei den Imster Schuhplattlern , so lernten sich die beiden 1969 kennen . Es wurde geheiratet , das Paar hat mit Alexandra , Markus und Gerhard drei Kinder . Nach unzähligen Auftritten bei Tiroler Abenden schloss
Ein Fußball ist noch immer im Haus , jetzt spielt Gerhard mit den Enkeln .
Herbst 2016
Von der Tenneneinfahrt des Fredl Raffl ( Gallen ) konnte man gut rodeln .
Gerhard mit dem Schuhplattln ab und ging zur Haiminger Musikkapelle , er spielte Schlagzeug . „ Dem Fußball bin ich die ganze Zeit über treu geblieben “ erzählt der Pensionist , „ ich spielte in der Haiminger Kampfmannschaft und dann bei den Altherren .“ Gerhard trainierte die Jugend in der Tiroler Leistungsklasse und führte die Burschen zum Internationalen Juniorenturnier in der norddeutschen Stadt Kamen .
Beruflich ist Gerhard Zoller 1970 bei der TIWAG gelandet , arbeitete in der Ortsstelle Ötztal-Bahnhof , wo heute die Kirchplatzl-Siedlung steht . Er machte Elektroinstallationen in Hotels , Privathäusern und im öffentlichen Bereich . Wenn man im Firmenportrait dieser Dorfblattl-Ausgabe liest , dass Egon Eiter Friseursalons in ganz Westösterreich ausmalte , sorgte Gerhard Zoller dort für die Installationen . Die beiden Männer waren oft auf den gleichen Baustellen tätig . 1986 ereilte ihn der Ruf in die Gemeindepolitik und er brachte sich über viele Jahre als Gemeinderat , Gemeindevorstand und von 1998 bis 2004 als Vizebürgermeister ein . „ Meine Zuständigkeitsbereiche waren vor allem der Sport und die Kultur “ so Zoller . Beispielsweise war ihm die schöne und zweckmäßige Gestaltung des Haiminger Sportplatzes ein großes Anliegen .
Das nächste Ehrenamt war die Obmannschaft des Haiminger Gesamtsportvereines , der sich u . a . bei Subventionen und Sponsorengeldern um ein faires und ausgewogenes Verteilungsverhältnis in den einzelnen Sektionen bemüht . Wichtig war ihm stets der gemeinsame Einsatz aller für den Sport . Inzwischen ist es etwas ruhiger in Gerhards Leben , aktuell bringt er sein ehrenamtliches Engagement als Obmann in den Sozialund Gesundheitssprengel ein . Er tut es gern , weil er von der Wichtigkeit der Einrichtung zutiefst überzeugt ist . . Auch der Bereich „ Essen auf Rädern “ fällt in seine Zuständigkeit .
Voriges Jahr feierte Gerhard seinen 70 . Geburtstag . Jetzt widmet er sich besonders gerne seinen sieben Enkeln seinem Garten oder seinen Hobbys . Gerhard und Evi haben vor allem endlich Zeit für gemeinsame Unternehmungen und für Reisen . Gerhard Zoller war stets ein sehr einsatzfreudiger Mensch und packte an , wo er Möglichkeiten der Entwicklung in Haiming sah . Seine Lebensschule begann im Gasthaus Zickeler , wo er als Bub in der Gaststube hinterm Ofen saß und von den Männern am Stammtisch hörte , was die Menschen bewegte . Das hat er sich für sein späteres Leben gemerkt . ( Text und Foto : chris und erfö / 1 Foto : Zoller )
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Chronik