's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Frühjahr 2019 - 02/19 | Page 7

´s Dorfblattl Haiming Ein neues Gemeindebuch entsteht! Z um 750-Jahr-Jubiläum der Gemeinde entsteht auch ein neues Gemeindebuch. Vom Ge- meinderat bzw. dem zuständigen Ausschuss (Sport, Schule und Kul- tur) wurde die Haiminger Agentur Ofner & Partner mit der Erstellung dieses Werkes beauftragt. Das Dorfblattl traf sich mit Marcel Of- ner, Inhaber der Agentur und sei- ner Mitarbeiterin Maria Gasser zum Gespräch und durfte schon etwas mehr über das neue Haiming-Buch erfahren. Ein Gemeindebuch kann ja ganz unterschiedlich gestaltet werden, wie man auch in unseren Nachbar- gemeinden gesehen hat. Bitte stellt den Leserinnen und Lesern des Dorfblattls das Konzept des neuen Haiminger Buches vor! Mit dem neuen Haiming Buch gehen wir einen neuen Weg, an- ders als andere Gemeinden. Im Prinzip basiert das Buch auf zwei Pfeilern. Einerseits wird es ein „tra- ditionelles“ Buch in gedruckter Form geben: handlich, lesbar und mit einem kompakten Überblick unserer Gemeinde. Andererseits entsteht parallel dazu eine eige- ne Website, die weiterführende Inhalte, Texte, Bilder, Videos etc. zum Buch bietet. Die Idee zu diesem „zweigleisigen“ Konzept entstand eigentlich aus einem grundsätzlichen Problem. Nämlich jenem, dass es fast un- möglich ist, 750 Jahre reiche und bewegte Geschichte angemessen, verständlich und kompakt in ein einzelnes Buch zu packen. Deswegen nutzen wir den großen Vorteil des Internets, wo wir kaum Beschränkungen bzgl. Textlänge oder Anzahl der Fotos haben. Könnt ihr diese Idee anhand eines Beispiels konkretisieren? Nehmen wir den Tschirgantberg- sturz, der unser Landschaftsbild maßgeblich geprägt hat. Die The- matik wurde bereits mehrfach wissenschaftlich bearbeitet, was insgesamt sicher den Rahmen des Buches sprengen würde. Also wird es im Buch eine übersichtliche Zu- sammenfassung geben, auf der Website dann eine ausführliche Version. Übrigens haben wir mit Lisa Kopp eine Haimingerin, die sich in ihrer Diplomarbeit mit dem Tschirgantbergsturz beschäftigt hat und uns bei diesem Thema als Autorin unterstützt. Wie weiß der Leser bzw. die Leserin des Buches, dass es auf der Website noch weitere Inhalte gibt? Im Buch zeigen Symbole, dass es weitere Inhalte gibt. Diese soge- nannten QR-Codes und Quicklinks kann man mit dem Handy scannen und gelangt so direkt zur Website. Der Leser kann bei der Lektüre im- mer selbst entscheiden, ob ihn das Thema so interessiert, dass er mehr darüber erfahren möchte. Das klingt nach einem sehr mu- tigen und innovativen Projekt. Gibt es Beispiele anderer Gemeinden, an denen ihr euch hier orientiert habt? Bei unseren Recherchen haben wir kein Projekt gefunden, wo diese Idee im Zusammenhang mit einer Gemeinde umgesetzt wird. Ähnlichkeiten gibt es eher z. B. bei Computerzeitschriften und ihrem Umgang mit schnelllebigen In- halten oder auch bei Schulen und in der Spieleindustrie, die ja auch digitale Inhalte mit Büchern bzw. Papier verknüpfen. Multimediale Inhalte, Verknüp- fungen mit der digitalen Welt und Aktualität spielen bei diesem Konzept ja eine wichtige Rolle. Wie wollt ihr gewährleisten, dass das Buch auch in mehreren Jahren noch aktuell sein wird? Prinzipiell ist das Buch zeitlos, ähn- lich einem Imagebuch mit vielen Bildern, sodass es auch noch in vie- len Jahren lesens- und sehenswert ist. Für laufende Aktualisierungen dient uns die Website, die im Laufe der Zeit stetig weiterwachsen soll. Zu Beginn stand gar die Idee im Raum, ganz auf eine Druckversi- on des Buches zu verzichten. Das wollten wir aber nicht, weil ein Buch für viele Menschen eine be- sondere Qualität hat. Man kann es anfassen, fühlen, darin blättern… Dinge, die das Internet einfach nicht liefert. 1984, also vor 35 Jahren, erschien das letzte Mal ein Gemeindebuch über Haiming, damals gestaltet von Anton Bachler und Karl Hofer. Gibt es Reminiszenzen oder Berüh- rungspunkte zu diesem Werk, das sicher noch in vielen Haushalten zu finden ist? Sicher gibt es Berührungspunkte. Das Werk von Bachler und Hofer dient uns als eine Basis für das neue Haiming Buch. Manche Dinge muss man nicht neu erfinden, sondern gegebenenfalls um aktuelle Daten/ Erkenntnisse ergänzen. Das alte Buch hat eine gute Struktur und viele Quellen, an denen wir uns ori- entieren können. Auch noch nach 35 Jahren! Aber natürlich hat sich gerade in den letzten Jahrzehnten viel in Haiming getan – und das greifen wir im neuen Haiming Buch auf. Bei der Entstehung eines solchen Buches prallen viele Interessen aufeinander. Wie habt ihr es ge- schafft, das alles unter einen Hut zu bekommen? Wir haben versucht, das Buch sowie die Website auf eine breite Basis zu stellen. Mit dem Kulturverein (Kul- turraum Haiming-Ötztal) haben wir einen kongenialen Partner, ins- besondere mit Bernd Stigger, der die Website betreut. Dann haben wir eine umfangreiche Ortschronik und mit Mani Wegleiter einen un- ersetzlichen Datenlieferanten und Ratgeber. Daneben gibt es noch ein Team engagierter Leute, die an ver- schiedenen Themen im Buch aktiv mitarbeiten. Auch die Vereine im Dorf nutzen fleißig die Möglichkeit, sich zu beteiligen und im Buch zu präsentieren. Gibt es noch etwas, wo euch die Le- serinnen und Leser des Dorfblattls unterstützen können? Braucht ihr vielleicht noch spezielle Foto oder Ähnliches? Wir freuen uns über Anregungen, Ideen, besonders über alte Fotos, aber auch Anekdoten. Wir suchen auch noch Personen, die bereit sind, ein Interview zu geben, z. B. über Tourismus, Landwirtschaft oder das Leben früher. Wer in ir- gendeiner Form mitarbeiten möch- te, kann sich gerne an uns wenden. Mail: [email protected] oder Telefon: 0699 / 11 34 52 57). Wann habt ihr vor, das Projekt abschließen und präsentieren zu können? Im März 2019 wurden die Feierlich- keiten zum Jubiläumsjahr mit dem Chortreffen in Haiming eingeläutet, spätestens ein Jahr später wollen wir sie mit der Präsentation von Buch und Website abschließen. Natürlich wäre auch der 14. Sep- tember mit der großen 750-Jahr- Feier am Gemeindeplatz ein schö- ner, aber auch sehr ambitionierter Termin. Aber für unser Team gilt: Qualität vor Zeitdruck. Weiß man schon, wie viel das Buch die interessierten Leserinnen und Leser kosten wird? In der letzten Gemeinderatssitzung war von einem Unkostenbeitrag in Höhe von 10 € die Rede. (Text und Foto: mams) Maria Gasser ist die Projektverantwortliche, Agenturchef Marcel Ofner hat das Konzept hinter dem Buch erarbeitet. Frühjahr 2019 Seite 7 Das aktuelle Interview - Marcel Ofner und Maria Gasser