's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Frühjahr 2018 - 02/18 | 页面 7

´s Dorfblattl Haiming Für Einheimische und Gäste gleichermaßen! 2007 hat mich der Ruf der Heimat ereilt und ich begann beim Ötztal Tourismus als Büroleiter in Oetz, seit 2012 habe ich die Funktion des De- stinationsleiters Vorderes Ötztal inne und darf Teil eines tollen Teams sein. Christoph Rauch zeigt im Regions- Relief auf seinen neuen Heimatort. D er gebürtige Sölder Christoph Rauch ist seit mehreren Jah- ren Destinationsleiter beim Ötztal Tourismus und für Haiming, Sautens und Oetz zuständig und wohnt seit einigen Jahren in unserer Gemeinde. Nach einem sehr schneereichen Win- ter traf sich das Dorfblattl mit ihm zum folgenden Gespräch: Du lebst seit einigen Jahren in Hai- ming. Warum hast du für deine Fa- milie gerade diesen Ort ausgewählt? Wir haben 2011 einen Grund in Hai- ming gekauft und im Dorf ein Haus gebaut. Das war in jedem Fall die richtige Entscheidung, denn wir fühlen uns sehr wohl hier. Haiming ist eine lebens- und liebenswerte Gemeinde. Neben der Nähe zum Arbeitsplatz, der sonnigen Lage und der guten Verkehrsanbindung war nicht zuletzt die sehr gute Infra- struktur ausschlaggebend für mich, meine Partnerin Simone und unsere drei Kinder Lisa (7), Thomas (5) und Sophia (5). Beschreibe den Dorfblattl-Lesern bitte deinen Werdegang! Ich wurde 1981 geboren und ich bin nach meiner Hauptschulzeit und der BHAK Imst an die Fachhochschule für Tourismus- und Freizeitwirtschaft nach Innsbruck gewechselt. Dort ha- ben mich mehrmonatige Ausland- saufenthalte in Schweden und Ka- nada maßgeblich geprägt. Nach der Sponsion im Jahr 2004 war ich am MCI als Assistent der Studiengangs- leitung engagiert und wechselte dann als Personalleiter zum Reise- veranstalter „Travel Europe“. Im Jahr Der Ötztal Tourismus hat in den letzten Jahren auch in unserer Ge- meinde viele Initiativen umgesetzt. Welche liegen dir dabei besonders am Herzen? Ich möchte das in mehreren The- mengruppen ausführen. Einerseits sind die Familienangebote wie etwa der Waldspielplatz in Ochsengarten, die Apfelmeile, der WIDI`s Bummel- zug oder das WIDIVERSUM Hochoe- tz sehr wichtige Angebote für Gäste und Einheimische. Andererseits wur- de sehr viel im Bereich Mobilität inve- stiert. Hier sind der Skibus über den Haimingerberg und der Shuttlebus von Ochsengarten nach Kühtai im Winter zu nennen. Mit der Initiative der „Freien Fahrt“ kann der Gast zu- dem mit einer gültigen Gästekarte im gesamten Verbandsgebiet kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel nut- zen. Natürlich ist auch im sportlichen Bereich einiges geschehen, wie beispielsweise die Errichtung des Klettersteiges Haiming-Geierwand, der kostenlose Nachtskilauf in Och- sengarten oder die Betreuung der (Winter-)Wanderwege und Outdoor- Infrastruktur. Diese Initiativen kom- men natürlich dem Tourismus und auch der heimischen Bevölkerung gleichermaßen zugute. Welche zukünftigen Tourismuspro- jekte der Region betreffen unsere Gemeinde? Das Thema Rad wird im Sommer nicht nur durch die bevorstehende Rad-WM weiter in den Fokus gerüc kt. Dazu würden wir auch in der Gemein- de „Single Trails“ am Berg und im Tal benötigen und es gibt auch konkrete Projekte dazu, die hoffentlich mög- lichst bald realisiert werden können. Beim Innradweg ist eine zusätzliche, ausgewiesene Variante zum beste- henden Streckenverlauf nördlich des Inns über Ötztal-Bahnhof und vorbei am Wake-board See der AREA 47 ge- plant. Dieser attraktive Streckenab- schnitt sollte dann auch zusätzlich in die Kartierung des Innradweges aufgenommen werden. Der stufen- weise Ausbau des Ötztal Radweges stärkt mit Sicherheit unser beste- hendes Sommerangebot. Da liegt es auch an den Betrieben, auf die- ses Rad „aufzuspringen“, um dem- entsprechend die zu erwartende Frequenz zu nutzen. Des Weiteren gibt es intensive Gespräche mit dem Verkehrsverbund Tirol, eine direkte Busanbindung beginnend von Ötz- tal Bahnhof über das Nedertal und Sellraintal bis nach Innsbruck zukünf- tig im Sommer anzubieten. Auch das WIDIVERSUM Hochoetz soll um eine weitere Ausbaustufe erweitert wer- den, welches die Almen und Hütten in das Gesamtkonzept integriert. Mit einem zusätzlichen Indoor-Angebot wollen wir hier gemeinsam mit den Bergbahnen Oetz den eingeschla- genen Weg konsequent umsetzen. Kurzfristig werden wir uns heuer um den Abstieg beim Haiminger Kletter- steig sowie Sanierungsarbeiten beim Klettergarten Simmering kümmern. Das Projekt „Zusammenschluss der Skigebiete Hochoetz und Kühtai“ be- trifft das Verbandsgebiet des Ötztal Tourismus und des Tourismusver- bandes Innsbruck. Wie stehst du zu diesem Projekt? Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich Zusammenschlüsse von Skigebieten wie etwa zwischen Hochgurgl und Obergurgl, in Serfaus-Fiss-Ladis oder am Arlberg immer positiv für die gesamte Region ausgewirkt haben und im Nachhinein niemand mehr an der Sinnhaftigkeit zweifelt. Genau das erwarte ich mir auch bei einer direkten Skiverbindung von Hoch- oetz und Kühtai. Dadurch wird man am internationalen Markt anders wahrgenommen, was für eine wei- tere Wettbewerbsfähigkeit enorm wichtig wäre. Der Buchungsmarkt hat sich sehr verändert. Wie siehst du Plattformen wie Airbnb, Booking.com, ...? Buchungsplattformen prägen mitt- lerweile den touristischen Wettbe- werb – sie bringen Chancen jedoch auch Risiken mit sich. Auf der einen Seite können potentielle Gäste von jedem Betrieb relativ unkompliziert Frühling 2018 angesprochen werden und Gäste kommen dadurch in die Region. Auf der anderen Seite empfehle ich ei- nen Vertriebsmix, um nicht von einer einzelnen Buchungsplattform ab- hängig zu werden. Außerdem muss es klar sein, dass die „Spielregeln“ für alle gleich sind. Das bedeutet, Buchungsplattformen sind gewiss kein Persilschein für eine Abgaben- befreiung. In Umhausen ist gerade wieder ein Hotelneubau gestartet. Andererseits fürchten traditionell aufgestellte Pri- vatzimmervermieter um ihre Gäste. Wie siehst du dieses Spannungsver- hältnis? Nur weil ein weiterer Betrieb dazu kommt, bedeutet das nicht, dass ein anderer Vermieter automatisch Gä- ste verliert. Die wahre Konkurrenz sitzt heute nicht in unmittelbarer Nähe, sondern ist international. Als Touristiker ist es wahrscheinlich die beste Strategie, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, und diese Ver- kaufsargumente in die Auslage zu stellen und aktiv zu bleiben. Es ist wichtiger denn je, sich klar zu positi- onieren und die passende Produkt– Markt Kombination zu finden. Heuer findet die Rad-WM in Tirol statt und auch Haiming ist direkt Teil davon. Was erwartest du dir von diesem Event? Es ist schon eine einmalige Sache, dass diese internationale Veranstal- tungen gerade vor unserer „Haus- türe“ zu sehen ist. Zahlreiche TV Stationen und Medien werden in ca. 150 Nationen davon berichten. Das Teamzeitfahren ist zudem noch die Auftaktveranstaltung. Gestartet wird in der AREA 47 und das Rennen führt dann über die Bundesstraße bis nach Innsbruck. Ein gewisser Werbewert ist nicht von der Hand zu weisen. Ich erwarte mir auch eine direkte Wert- schöpfung in der Region. Viel wich- tiger ist es aber, dass durch diesen Event sicherlich weitere Impulse im „Radland Tirol“ gesetzt werden. Das Dorfblattl bedankt sich für das Gespräch und wünscht dir beruflich wie auch familiär alles Gute hier in Haiming. (Text und Foto: mams) Seite 7 Das aktuelle Interview - Christoph Rauch