Das Haveleinzugsgebiet umfasst die Teileinzugsgebiete:
- Dambecker See mit Diekenbruch und Tannensee( die „ Havelquellseen“, lt. SCHELLER und VOIGTLÄNDER sind dies Wittsee, Bornsee, Trinnensee, Mühlensee werden hier dem Einzugsgebiet der Ostsee zugeordnet, s. o.)- Krummer See, Schulzensee und Babker See- Käbelicksee mit Röthsee und Bodenseen- Granziner See mit Pagelsee- Zotzensee- Jäthensee mit Großem Säfkowsee, Bullowsee und Leussowsee- Görtowsee mit Rotem See und Jamelsee- Useriner See mit Kramsee- Langhäger See und Wenschsee- Woterfitzsee mit Caarpsee
Im Teilgebiet Serrahn entwässert das nördlich der Hauptwasserscheide gelegene Gebiet über die Tollense bzw. Peene zur Ostsee. In diesem Gebiet liegen der Serrahnsee und der Haussee. Der südliche Teil mit Fürstenseer See( einschließlich Nebenseen) und Schweingartensee bis Lutowsee entwässern über den Woblitzsee nach SW zur Havel. Der Grünower See, der Mühlenteich und der Grammertiner Teich über den Godendorfer Mühlenbach sowie das Einzugsgebiet des Schulzensees jeweils in südliche Richtung zur Havel.
Eine Vielzahl untergeordneter oberirdischer Wasserscheiden gliedern das Gebiet in eine größere Zahl von Teileinzugsgebieten bzw. abflusslose Senken.
Durch künstliche Durchbrüche bzw. Wasserbaumaßnahmen wurden auch hier im Laufe der Jahrhunderte kleinere Gewässer bzw. Vernässungszonen von bis dahin abflusslosen Senken an die Vorflutsysteme angeschlossen( z. B. Anschluss kleiner Gewässer um den Großen Serrahnsee bzw. des Serrahnsees selbst nach NE, Entwässerung eines nordwestlichen Vorflutsystems über den Zwirnsee zum Fürstenseer See, Anschluss des Schweingartensees und von Nebengewässern in Richtung Lutowsee usw.).
4.2 Arten und Lebensgemeinschaften
4.2.1 Stehende Gewässer
Vegetation
Untersuchungen zur Vegetation ausgewählter Seen erfolgten u. a. durch DOLL( 1979, 1982, 1983), KAISER( 1992), SPIESS( 1990), GEBEL( 1994) und BRUSEDEYLINS( 1994).
Die charakteristische Unterwasservegetation der Mehrzahl der Seen sind Laichkraut-, Hornblatt-, Tausendblatt- und seltener auch Wasserpest-Tauchfluren sowie Armleuchter( Chara delicatula, Ch. hispida, Ch. intermedia, Ch. tomentosa)- und Nixkraut( Najas marina ssp. intermedia)- Grundrasen. In den mesotrophen Gewässern( z. B. Janker-, Hinberg-, Zwirnsee, Krummer See) reicht die Vegetationsgrenze bis in Tiefen von 6 – 9 m. Flachseen, wie der Rederangsee und das Spukloch weisen nahezu flächendeckende Grundrasen und Tauchfluren auf. In den nährstoffreicheren Gewässern treten Tauchfluren je nach Trophiegrad bis in Tiefen von 2 – 4 m auf.
Innerhalb der Schwimmblattvegetation dominieren Schwimmdecken der Gelben Teichrose( Nuphar lutea) und der Weißen Seerose( Nymphaea alba) und im Kontakt mit Röhrichten auch Froschbiss-Decken. In einigen Seen kommen außerdem Krebsscheren-Schwimmfluren vor. In den Kleingewässern und Grabensystemen treten besonders häufig Wasserlinsen-Schwimmdecken sowie zumeist kleinflächig Wasserstern-Schwimmfluren auf. Außerdem kann auch die Wasserfeder( Hottonia palustris) Dominanzbestände ausbilden.
Fauna
Verschiedene Mollusken, wie Teichmuschel( Anodonta cygnea), Posthornschnecke( Planorbarius corneus), Schlammschnecke( Lymnea stagnalis) und Sumpfdeckelschnecke( Viviparus contectus) sind typische Charakterarten der eutrophen Flachseen des Nationalparks.
Typische Vertreter der Fischfauna in diesen Gewässern sind Blei( Abramis brama), Güster( Blicca björkna), Hecht( Esox lucius), Schleie( Tinca tinca), Plötze( Rutilus rutilus), aber auch Karausche( Carrassius carrassius) sowie Moderlieschen( Leucaspius delineatus). Bemerkenswert ist das Vorkommen des Welses( Silurus glanis) in mehreren Seen des Nationalparks. In Folge früherer Besatzmaßnahmen zur Intensivierung der fischereilichen Nutzung kommen darüber hinaus in einigen Gewässern allochtone Arten, wie Karpfen( Cyprinus carpio), Silberkarpfen( Hypophthalmichthys molitrix), Marmorkarpfen( Aristichthys nobilis) und Graskarpfen( Ctenopharyngodon idella) vor( BORK, BERKHOLZ, KNIZIA mdl. 1994).
In den nährstoffarmen tieferen Seen( Janker See, Hinbergsee, Zwirnsee) tritt die Kleine Maräne( Coregonus alba) auf( SPIESS 1990, DRESBACH 1992, MOESCHKE 1992). Aus einigen Seen sind Vorkommen des Edelkrebses( Astacus astacus) bekannt( MEßNER, BERKHOLZ mdl. 1994, RIDDER 2000).
Von den insgesamt 14 in Mecklenburg-Vorpommern beheimateten Amphibien wurden bisher 11 für das Nationalparkgebiet nachgewiesen. Die Gewässer sind Nah-
53