Nationalparkplan Band 2 | Page 52

depression des Feisnecksees schließt an die Müritz- Depression an. Südlich der Wasserscheide( Teileinzugsgebiete Wienpietschseen und Warnker See mit Moorsee) herrschen bei insgesamt geringem Gefälle Fließrichtungen zur Müritz vor. Vernässungszonen treten relativ großflächig auf.
Die Grundwassereinzugsgebiete des Rederangsees sowie des Specker Sees zeigen prinzipiell das gleiche Bild. Nordöstlich der ebenen Scharbank am Ostufer der Müritz bzw. der Seen ist die Grundwasseroberfläche deutlich differenzierter und gegliedert. Von den Druckhochgebieten im Bereich der nördlichen bzw. z. T. auch östlichen Grundwasserscheiden( etwa + 75 m NN) ist ein deutliches Druckgefälle(+ 62,5 m NN) zu beobachten. In Richtung Müritz beträgt das Gefälle dann nur noch 0,5 m. Die Seen sind z. T. weiträumig von Vernässungszonen umgeben.
Für die Zillmannseen sind Möglichkeiten des Grundwasserabflusses nach Süd bis Südwest( zum Priesterbäker See) gegeben. Begrenzte Möglichkeiten des Grundwasserabstroms bestehen auch für den Springsee und die Langen Seen insbesondere in Richtung SW. Abflüsse in Richtung Granziner See sind infolge der Lage der postulierten Wasserscheiden unwahrscheinlich.
Die Grundwassereinzugsgebiete der Havel sind durch Druckhochgebiete in den nordwestlichen bis westlichen bzw. nordöstlichen Randbereichen( jeweils etwa + 70 m bis + 65 m über NN) sowie z. T. weiträumige Depressionen(< + 60 m NN) gekennzeichnet. Insgesamt zeigt sich hier eine sehr starke Differenzierung.
Im Bereich des vermuteten( derzeitigen) Quellgebietes der Havel liegt die Grundwasseroberfläche bei 65 m NN. Eine relativ schmale, langgestreckte( N-S) Grundwasserdepression schließt u. a. den Dambecker See und den Röthsee ein und öffnet sich dann mit Erreichen des Käbelicksees unter Einschluss des Großen Bodensees im Osten bzw. des Granziner Sees im Westen. Im Umfeld der Seen liegen die Grundwasserstände überwiegend unter 62,5 m NN.
In der Umrandung des Zotzensees bzw. des weiteren Havelverlaufs liegen die Grundwasserspiegel bei + 60 m NN. Mit Eintritt in den Jäthensee weitet sich auch hier die Grundwasserdepression deutlich entsprechend dem weiteren Havellauf auf.
Östlich der im Nordosten vom Kramssee und Useriner See gelegenen Grundwasserscheide fließt das Grundwasser in Richtung Zierker See.
Im Teileinzugsgebiet des Woterfitzsees ist ebenfalls eine großräumige Grundwasserdepression unter + 60 m NN bei einem generellen Grundwasserabfluss in südliche Richtung ausgebildet.
Die Grundwasserflurabstände liegen im Teilgebiet Müritz in den morphologischen Hochgebieten im Norden und Osten z. T. großflächig über 10 m. Dies gilt auch für eine Reihe von lokalen Hochlagen im Bereich der oberirdischen Wasserscheiden.
Im Teilgebiet Serrahn stehen sowohl obere, unbedeckte Grundwasserleiter( GWL 1, GWL 2) mit freiem Grundwasserspiegel als auch Grundwassergeringleiter unterschiedlicher stratigraphischer Stellung an, unter denen in der Regel gespanntes Grundwasser auftritt. Im Bereich hydraulischer Verbindungen bestehen Wechselwirkungen zu tieferen quartären und jungtertiären Grundwasserleitern.
Infolge der Druckhöhen der Grundwasseroberfläche stellt das Gebiet überwiegend ein Speisungsgebiet für tiefere Grundwasserleiter dar.
Das Grundwasserfließgeschehen zeigt ebenfalls deutliche Übereinstimmungen zum oberirdischen Abflussgeschehen bzw. zum Relief des Gebietes. Deutliche Abweichungen zeigen sich innerhalb der Geschiebemergelverbreitung.
Insgesamt ergeben sich auf Grund der teilweise starken Reliefunterschiede und der Anordnung der Stand- und Fließgewässer relativ komplizierte hydrodynamische Verhältnisse.
Etwa im zentralen Bereich des Teilgebietes Serrahn verläuft zunächst von NW nach SE, ab Südende des Schweingartensees von W nach E eine markante Grundwasserscheide, von der das Grundwasser in nördliche bzw. südliche Richtung abströmt.
Eine weitere Grundwasserscheide schließt sich südwestlich des Schweingartensees an, verläuft über Herzwolde nach Süden und biegt dann in westliche Richtung um.
Die Druckhöhen im Bereich der zentralen Wasserscheide liegen zwischen > + 90 m und + 70 m NN, die Grundwasserdepressionen nördlich und südlich des Gebietes erreichen jeweils Werte unter + 65 m NN.
Im nördlichen Teil des Untersuchungsgebietes strömt das Grundwasser zunächst in nordöstliche Richtung( Depression nördlich Serrahn). Beginnend im Umfeld des Schleser Sees und des Rödliner Sees( Einzugsgebiet der Tollense) zeichnet sich eine weiträumige Depression der Grundwasseroberfläche ab. Wenn sich dieses Bild bestätigt, ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen oberirdischem und unterirdischem Abflussgeschehen.
Die Gebiete südlich der zentralen Grundwasserscheide sind durch Grundwasserfließrichtungen Nord-Süd( Westhälfte) bzw. NE-SW( Osthälfte) bei einem generellen Abstrom in Richtung Havel gekennzeichnet.
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