Nationalparkplan Band 2 | Page 166

platz, sowie Bereitstellungsraum genutzt. Dem Übungsplatz zugehörig waren umfangreiche Gebäudeanlagen( Kasernen, Werkstatt, Tankstelle und Schießstände) bei Granzin, sowie eine Vielzahl von Panzerstraßen. Die militärische Übungstätigkeit wurde mit dem Abzug der GUS-Truppen im August 1993 beendet.
Die baulichen Einrichtungen sind inzwischen vollständig beräumt, jedoch sind die mit der militärischen Nutzung einhergehenden Veränderungen der Vegetation( insbesondere durch Kettenfahrzeuge und Brände) und des Reliefs noch deutlich zu erkennen. Auch gelten diese Flächen als „ munitionsverseucht“, eine Munitionsberäumung erfolgte bisher nur in Teilbereichen, bzw. an der Oberfläche.
Ca. 2.270 ha der ehemaligen Übungsplatz- Flächen und 1.000 ha ehemaliger Reichsbesitz sind seit 1997 im Eigentum des Bundes.
Mit sehr hoher Intensität wurde der nordostdeutsche Luftraum durch militärischen Flugbetrieb der GUS- bzw. der DDR-Armee genutzt, so auch im Bereich des Nationalparks. Mit wesentlich geringerer Intensität erfolgt seit 1994 ein militärischer Flugbetrieb durch die Bundeswehr. Der Müritz-Nationalpark lag auch im Bereich eines Nacht- Tiefflugkorridors. Im November 1995 erfolgte jedoch eine Neufestlegung der Flugkorridore, so dass Nachttiefflüge( unter 300 m) über dem Gebiet nicht mehr stattfinden( LUFTWAFFENAMT 1995).
Durch die Planungen der Bundeswehr, in der Wittstocker Heide einen Bombenabwurfplatz einzurichten, ist wieder mit vermehrtem bzw. starkem militärischen Flugbetrieb über dem Gebiet des Müritz-Nationalparks zu rechnen, da die Anflüge aus nord- bzw. nordöstlicher Richtung vorgesehen sind. Dies würde zu einer erheblichen und nicht vertretbaren Beeinträchtigung der Schutzziele des Nationalparks und des touristischen Images der Region führen.
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