Nationalparkplan Band 2 | Page 158

Situation, sicherlich wetterbedingt, anders dar. Die Zahl der erfassten Kraftfahrzeuge stieg leicht, während die Zahl der Besucher, die sich im Gebiet aufhielten, zurückging( vgl. Kap. V / 3.2.1.1).
Insgesamt hat in den letzten Jahren eine Zunahme des Verkehrsaufkommens stattgefunden( vgl. Abb. 18). Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass die Frequentierung durch lokalen und regionalen Kraftfahrzeugverkehr in den vergangenen Jahren weitgehend konstant blieb. D. h. dass der Zuwachs des Kraftfahrzeugverkehrs in den vergangenen Jahren vorrangig auf die Zunahme des touristischen Individualverkehrs während der Hauptsaison zurückzuführen ist.
5.2 Öffentlicher Personennahverkehr
5.2.1 Busverbindungen
Die Busverbindungen im Nationalpark und im Nationalparkvorfeld sind in ihrer Bedienungsqualität sehr unterschiedlich. Die Städte mit Bundesstraßenanbindung im Nationalparkvorfeld besitzen eine ausreichende Anbindung. Die Orte innerhalb des Nationalparks sind dagegen meist nur schwer erreichbar. So verkehrt zum Beispiel zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz stündlich ein Bus im Pendelverkehr, während viele Orte im Nationalpark lediglich mit dem Schülerverkehr angefahren werden.
Mit der 1997 erfolgten Einführung des Nationalparktickets von Mai bis Oktober( 1996 fand ein Probebetrieb von 4 Wochen statt) hat sich hier die Situation wesentlich verbessert. Diese Linie verkehrt im Stundentakt in beiden
Richtungen zwischen Waren( Müritz) – Federow – Speck- Boek. Aufgrund der guten Auslastung fährt diese Linie kostendeckend. Ebenso wurde 1997 im Landkreis Mecklenburg-Strelitz eine Nationalpark-Ticketlinie( Fischadler-Linie) eingeführt, die zunächst zweimal wöchentlich zwischen Neustrelitz und Babke bzw. Neustrelitz und Dabelow verkehrte. Ab 1998 verkehrte diese Ticket-Linie täglich im 2-Stunden-Takt zwischen Mirow, Kratzeburg und Ankershagen. Aufgrund der geringen Auslastung wurde inzwischen der Fahrbetrieb auf die Sommersaison( Juli, August) eingeschränkt und der Takt weiter reduziert. Die Linie verkehrt aktuell von Neustrelitz über Kratzeburg und Granzin nach Boek. Zwischen Wesenberg und Zietlitz verkehrt sie als Linien- bzw. Anrufsammeltaxi.
Eine weitere Ticketlinie ist die Müritz-Südlinie. Sie verkehrt im Juli und August zwischen Röbel und Granzow( über Rechlin, Boek und Mirow). Sie wurde 2001 eingeführt und ist noch in der Testphase.
Von geringer Bedeutung für das Nationalparkgebiet ist die Naturparklinie( Otter-Linie), die von Feldberg ausgehend( im Serrahner Teil des Nationalparks) am Schulzensee das Hotel anfährt.
Auf den übrigen Strecken wird ein Großteil der Linien gerade in touristisch relevanten Zeiten nicht durchgehend angeboten: an den Wochenenden bestehen keine Busverbindungen in die Nationalparkgemeinden, in den Ferien erfolgt wochentags nur ein erheblich reduzierter Busverkehr( Ausfall des Schülerverkehrs). Auch fehlen insbesondere Anschlussmöglichkeiten und Vernetzungsstrukturen.
Abb. 19: Benutzerzahlen des Nationalpark-Tickets
50000 45000 40000 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000
0 Fahrgäste Fahrräder Fahrgäste Fahrräder
Fischadlerlinie Fischadlerlinie Müritzlinie Müritzlinie
1996 1997 1998 1999 2000 2001
Quelle: Personenverkehr- Müritz und Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Strelitz
136