Nationalparkplan Band 2 | Page 140

Abb. 6: Saisonale Verteilung der Gäste im Jahr 2000
Prozent
18
16
14
12 10
8
6 4
2
0
4,5
4,0
3,5
3,0 2,5
2,0
1,5 1,0
0,5
0,0
Tage
Januar
Februar
März
Ankünfte
(%)
April
Mai
Juni
Juli
Übernachtungen(%)
August
September
Oktober
November
Aufenthalt( Tage)
Dezember
Quelle: Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern, eigene Berechnungen
Geht man davon aus, dass jeder der 1,9 Mio. Übernachtungsgäste bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 3,2 Tagen etwa jeden dritten Tag einen Ausflug unternimmt, kann für die Region im Rahmen des Urlauberausflugsverkehrs mit etwa 0,6 Mio. Urlauberausflügen als Minimalwert gerechnet werden.
An den genannten Zahlen wird ersichtlich, dass für die Nationalparkregion der Ausflugsverkehr quantitativ von deutlich größerer Bedeutung ist als der Übernachtungsreiseverkehr. Diesem Umstand muss vor allem bei der Schaffung von touristischen Angeboten und Infrastrukturen Rechnung getragen werden.
3.1.3 Erholungs- und Kurorte, Gesundheitstourismus
Mit Inkrafttreten der neuen Kurortsgesetzgebung( 24.02.1993) sind die Kriterien für die Anerkennung als Kur- und Erholungsort neu festgeschrieben worden, wodurch es einiger Anstrengungen und Qualitäten bedarf, um als Kur- oder Erholungsort anerkannt zu werden.
Staatlich anerkannte Erholungsorte in der Nationalparkregion sind derzeit die Gemeinden( bzw. Ortsteile) Röbel /- Müritz, Klink, Feldberger Seenlandschaft( Feldberg, Carwitz, Hullerbusch, Laeven, Neuhof, Rosenhof, Schlicht) und Wesenberg( Wesenberg, Klein Quassow). Die Städte Waren( Müritz) und Plau am See sind staatlich anerkannte Luftkurorte( Bekanntmachung des Sozialministeriums M-V vom 30.09.2002).
Die Prädikatisierung als staatlich anerkannter Luftkurort verfolgen auch Klink und Röbel / Müritz. Feldberg strebt den Status Kneipp-Heilbad an. Kur- und Rehabilitationseinrichtungen in der Nationalparkregion und der weiteren Umgebung befinden sich in Rheinsberg, Plau am See, Malchow, Klink, Waren( Müritz) und Feldberg. Der weitere Ausbau von Kur- und Reha- Einrichtungen ist derzeit weitgehend zum Stillstand gekommen. Insbesondere die Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen mit einer niedrigeren Rate an Reha- und Kurbewilligungen führen zu Einschnitten bei der Umsetzung weiterer Planungen. Der Gesundheitstourismus wird dennoch als Zukunftsbranche eingeschätzt, er soll deshalb künftig noch stärker ausgebaut werden. Er stellt neben der Wiederherstellung und Förderung der Gesundheit ein beträchtliches Dienstleistungspotenzial mit saisonverlängernder Wirkung und erheblichen Wertschöpfungsanteilen dar. Damit verbunden sind positive Effekte auf den Arbeitsmarkt. Nach vorliegenden Konzepten werden entsprechende Planungen insbesondere in den Gemeinden Feldberger Seenlandschaft, Mirow, Wesenberg, Waren( Müritz), Klink und Röbel / Müritz verfolgt.
Der Nationalpark steht in enger Beziehung mit der Entwicklung des Kurwesens in der Nationalparkregion. Dies wird z. B. bei der Auswahl der Standorte für solche Einrichtungen deutlich. Der Nationalpark – als Sinnbild für unverbrauchte Natur und gesunde Umgebung – kann imagefördernd für den Gesundheitstourismus wirken. Nicht zuletzt sind die Kur- und Reha-Gäste als mögliche Gäste des Nationalparks auch Zielgruppe für dessen Öffentlichkeitsarbeit.
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