Nationalparkplan Band 2 | Page 118

nähe. Im Teilgebiet Müritz sind einzelne Beobachtungen am Ostufer der Müritz, im Revier Rehhof( 1985) und in den 70er Jahren am Rederangsee bekannt. Im Teilgebiet Serrahn sind Sichtbeobachtungen regelmäßig von 1985 – 1988 im Revier Herzwolde gemacht worden, das auch als ein Vermehrungsort gilt.
Das Mauswiesel( Mustela nivalis) ist in verschiedensten Biotopen anzutreffen. Es gilt im Müritz-Nationalpark als regelmäßig verbreitet. Der Dachs( Meles meles) ist im gesamten Müritz-Nationalpark mit einer stabilen, relativ starken Population vertreten.
Der Europäische Nerz( Mustela lutreola) ist durch die Zerstörung seiner Lebensräume und die starke Konkurrenz durch den eingebürgerten Mink( Amerikanischer Nerz) in Mecklenburg-Vorpommern und auch im Nationalpark ausgestorben. Vom ursprünglich aus Nordamerika stammenden Mink( Mustela vison) gibt es im Teilgebiet Müritz unter anderem regelmäßige Sichtbeobachtungen im Revier Müritzhof, am Woterfitzsee, an der Havel und am Feisnecksee. Im Teilgebiet Serrahn liegen Sichtbeobachtungen am Großen Lanzsee und an der Steinmühle vor.
Der Fischotter( Lutra lutra) bevorzugt Binnengewässer aller Art mit dichtbewachsenen, unzugänglichen Uferzonen. Er ist im Nationalpark regelmäßig verbreitet. So sind aus dem Teilgebiet Müritz( Herrmannskanal, Binnenmüritz, Boeker Fischteiche, Bullowsee und Mühlensee), aber auch aus dem Teilgebiet Serrahn( Serrahnsee, Goldenbaumer Mühle und Schulzenseer Bruch) Sichtbeobachtungen und Fährtennachweise bekannt. Jährlich werden mehrere Fischotter entlang der B 198 am Nordrand des Teilgebietes Serrahn überfahren.
Der Marderhund( Nyctereutes procyonides) stammt ursprünglich aus Nordostasien und bevorzugt unterholzreiche Laubwälder und Röhrichtzonen von Gewässern. Nachdem zwischen 1985 und 1992 Sichtbeobachtungen und Erlegungen nur sporadisch vorkamen, hat der Marderhund inzwischen alle ihm zusagenden Biotope im Müritz-Nationalpark besiedelt.
Der Rotfuchs( Vulpes vulpes) ist im gesamten Nationalparkgebiet verbreitet und häufig. Der aus Nordamerika stammende Waschbär( Procyon lotor) ist ein Bewohner strukturreicher Laubwälder. Ausgehend von Nordhessen hat er inzwischen nahezu das gesamte Bundesgebiet besiedelt und ist auch im Nationalpark ein relativ häufiger Vertreter. Durch seine ausgesprochene Nachtaktivität sind Sichtbeobachtungen jedoch ausgesprochen selten.
Der früher nahezu überall vorkommende Wolf( Canis lupus) ist in Mecklenburg-Vorpommern und somit auch im Nationalpark ausgestorben. Es existieren jedoch auch aus jüngster Zeit einzelne Beobachtungen von umherstreifenden solitären Wölfen( aus Polen zugewandert).
Der Luchs( Lynx lynx) bevorzugt zusammenhängende, unterholzreiche Wälder mit eingestreuten Lichtungen. Er gilt in Mecklenburg-Vorpommern als ausgestorben. Auch Vorkommen der Wildkatze( Felis sylvestris) sind nicht bekannt, sie gilt ebenfalls als ausgestorben( STÖCKER 1993).
Die wildlebenden Paarhufer werden im Nationalparkgebiet durch Wildschwein, Reh, Damhirsch, Rothirsch und Mufflon vertreten. Alle Arten unterliegen dem Jagdgesetz und der jagdlichen Bestandsregulierung. Unter diesem Gesichtspunkt sollen sie entsprechend § 2 BJagdG im folgenden als Wild bzw. Schalenwild bezeichnet werden( vgl. Kap. IV / 8.3.2). Die nachfolgenden Bestandsangaben wurden von der BUNDESANSTALT FÜR FORST UND HOLZWIRTSCHAFT( 2001) aus dem Trend der regelmäßig stattfindenden Losungszählverfahren ermittelt.
Das Schwarzwild( Sus scrofa) lebt bevorzugt in Laub- und Mischwäldern mit Wiesen und Sumpfgebieten. Es ist im gesamten Nationalpark verbreitet. Sein Bestand wird für das Teilgebiet Müritz mit 500 – 700 und für das Teilgebiet Serrahn mit 200 – 300 Tieren angegeben.
Das Damwild( Cervus dama) stammt aus Kleinasien und wurde bereits von den Römern nach Mitteleuropa gebracht. Es ist im Müritz-Nationalpark die häufigste Schalenwildart. Im Teilgebiet Müritz beträgt sein Bestand 2.000 – 2.250 und im Teilgebiet Serrahn 700 – 900 Tiere. Ebenso ist das Muffelwild( Ovis ammon musimon) eine eingebürgerte Art, es stammt aus dem mediterranen Raum. Die im Teilgebiet Serrahn in den 70er Jahren ausgewilderte Muffelpopulation ist inzwischen erloschen. Im Teilgebiet Müritz kommt es insbesondere in den mittleren Bereichen( ehemaliger Truppenübungsplatz) und im Nordwesten mit etwa 150 Individuen vor.
Das Rotwild( Cervus elaphus) ist eine heimische Art, als ursprünglich typischer Offenlandbewohner wurde es jedoch durch den Menschen zunehmend in die Wälder verdrängt. Das Rotwild hat einen deutlichen Verbreitungsschwerpunkt in der Westhälfte des Teilgebietes Müritz, sein Bestand beträgt hier 700 – 800 Tiere. Im Teilgebiet Serrahn hingegen leben nur zwischen 20 – 30 Individuen.
Das heimische Rehwild( Capreolus capreolus) bewohnt Wälder, Waldränder und Offenlandschaften. Im gesamten Müritz-Nationalpark kommt es mit großer Häufigkeit vor. Sein Bestand liegt im Teilgebiet Müritz mit 1.000 – 1.200 Tieren deutlich über dem im Teilgebiet Serrahn( 100 – 200).
Der u. a. in Nordeuropa beheimatete Elch( Alces alces) wurde in den 30er Jahren am Ostufer der Müritz
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