beobachten. Der Siebenschläfer( Glis glis) bevorzugt gemischte, wärmebegünstigte Laubwälder mit reichlichem Unterwuchs. Aus dem Gebiet des Nationalparks sind nur vier Siebenschläferbeobachtungen bekannt, wobei drei davon im Teilgebiet Serrahn und eine im Teilgebiet Müritz erfolgten. Aufgrund der günstigen Biotopstrukturen lässt sich jedoch ein höherer Anteil vermuten( STÖCKER 1993).
Die Brandmaus( Apodemus agrarius) lebt vorwiegend in Gebüschen, Waldrändern, Feldrainen und auch in Wäldern mit dichter Krautschicht. Nachweise dieser Art konnten auf den Grünlandflächen bei Goldenbaum und Henningsfelde, den Ackerflächen bei Dambeck und in den Wäldern im Teilgebiet Serrahn erbracht werden. Weiterhin sind Nachweise durch Gewöllfunde aus dem Teufelsbruch bekannt.
Die Gelbhalsmaus( Apodemus flavicollis) lebt in Laubund Mischwäldern sowie Gebüschen. Verbreitungsschwerpunkte mit sehr hohen Individuenzahlen wurden im Nationalpark in den Buchenwäldern bei Serrahn und Steinmühle, in den feuchten Erlenbruchwäldern am Schwarzen See und am Specker See sowie den höheren Hecken nahe der Ackerfläche westlich von Goldenbaum nachgewiesen. Weitere Nachweise gibt es durch Gewöllfunde.
Die Hausmaus( Mus musculus) lebt fast ausschließlich in menschlichen Behausungen, Ställen, Scheunen und Kellern, sowie in Feldrainen, Wiesen und Hecken. Neben Fängen innerhalb menschlicher Behausungen sind aus dem Zeitraum 1961 – 1974 Freilandfänge aus dem Teilgebiet Serrahn bekannt. Die Waldmaus( Apodemus sylvaticus) bewohnt Wälder, Wegböschungen und Waldränder, meidet jedoch Moore und Heiden. So sind im Müritz-Nationalpark hauptsächlich Nachweise auf Ackerflächen, wie bei Dambeck und Babke, sowie auf einer jungen Schonung vor Klockow erbracht. Gewöllnachweise dieser Art gab es u. a. am Südufer des Feisnecksee und am Teufelsbruch erbracht worden.
Die Zwergmaus( Micromys minutus) lebt vor allem in feuchten Wiesen mit hohem Gras, an dichtbewachsenen Ufern von Flüssen und Bächen sowie in stark vergrasten Nadelholzkulturen. Im Nationalpark sind Direktnachweise im Grünland von Goldenbaum, aus dem Moor bei Müritzhof und aus den Wäldern um Serrahn bekannt, sowie aus dem Warenschen Wohld durch Schleiereulengewölle( NABERHAUS 1993).
Die Erdmaus( Microtus agrestris) bevorzugt feuchtkühle Biotope und ist im Müritz-Nationalpark regelmäßig verbreitet. Nachweise gibt es am Schwarzen See, im Grünland bei Goldenbaum und in Nadelholzkulturen im Teilgebiet Serrahn. Die Feldmaus( Microtus arvalis) bewohnt offene, trockene Flächen, Wiesen und Felder. Sie wurde im Gebiet des Müritz-Nationalparks auf den Ackerflächen bei Dambeck und Babke, aber auch an feuchten Gräben des Grünlandes Teufelsbruch nachgewiesen.
Die Rötelmaus( Clethrionomys glareollus) lebt in Wäldern und Hecken. In besonders hoher Anzahl tritt sie in den alten Buchenwäldern bei Serrahn und Steinmühle, aber auch in den Erlenbruchwäldern am Specker See und am Schwarzen See auf. Gewöllnachweise gibt es aus den Gebieten Warensche Wohld, Müritzhof, Feisnecksee und dem Teufelsbruch. Die Nordische Wühlmaus( Microtus oeconomus) ist an relativ feuchte Böden wie Moorwiesen und Erlenbrüche gebunden. Nachweise dieser Art gibt es im Nationalpark im Feuchtbiotop des Grünlandes Goldenbaum und im Serrahnbruch( NABERHAUS 1993).
Die Bisamratte( Ondatra zibethica) wurde aus Nordamerika eingebürgert und lebt an Gewässerufern mit dichter Vegetation. Aus dem Teilgebiet Müritz sind Sichtbeobachtungen vom Janker See, Rederangsee, Feisnecksee, Woterfitzsee und aus der Teichanlage Boek bekannt. Aus dem Teilgebiet Serrahn sind Beobachtungen von fast allen Seen bekannt( STÖCKER 1993). Der an Bächen und Flüssen mit dichter Ufervegetation lebende Nutria( Myocastor coypus) stammt aus Südamerika und wurde eingebürgert. Sichtbeobachtungen erfolgten im Teilgebiet Müritz am Mühlensee, als Vermehrungsort ist der Woterfitzsee bekannt. Im Teilgebiet Serrahn sind aus der Mitte der 60er Jahre Freilandbeobachtungen im Raum Steinmühle bekannt. Dort war eine Nutriafarm angesiedelt, aus der die Tiere offensichtlich stammen( STÖCKER 1993).
Der Biber( Castor fiber) bevorzugt Gewässer mit laubholzreichen Uferzonen. Er hat sich im Süden des Teilgebiets Serrahn etabliert und befindet sich weiter in Ausbreitung.
Zu den im Nationalparkgebiet vorkommenden Raubtieren( Carnivora) zählen in erster Linie verschiedene Marderarten. Der Baummarder( Martes martes) benötigt relativ großflächige, naturnahe Waldgebiete mit hohem Altholzanteil. Der Bestand des Baummarders ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, er ist jedoch im Nationalpark noch als regelmäßig vorkommend einzustufen. Der Steinmarder( Martes foina) lebt an Waldrändern, in lichten Wäldern und in der Nähe menschlicher Siedlungen. Im Gebiet des Müritz-Nationalparks ist er relativ häufig verbreitet.
Das Hermelin( Mustela ermina) ist Bewohner reich gegliederter Landschaften. Obwohl keine konkreten Angaben über Sichtbeobachtungen vorliegen, ist es vermutlich regelmäßig verbreitet.
Der Iltis( Mustela putorius) lebt in aufgelockerten Waldgebieten mit Wiesen und Feldern, häufig auch in Siedlungs-
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