HARVARD BUSINESS MANAGER MAGAZINE Harvard_Business_Manager__Juli_2017 | Page 13

WORT DES MONATS PESTER POWER Übersetzt: „Quengelkraft“. Bezeichnet den emotionalen Druck, den Kinder beim An - blick von Quengelware (Süßig - keiten, Spielzeug) auf ihre Eltern ausüben. Einzelhändler setzen trotz gesetzlicher Restriktionen nach wie vor auf Pester Power, zum Beispiel an der Supermarktkasse. ARBEITSPLATZ JUNGE SO SPIESSIG WIE ALTE Die Generation Y gilt oft als Gruppe digitaler Arbeitsnomaden, deren natürliches Habitat das Großraum- oder Coworking-Büro ist. In Wirk - lichkeit sind junge Deutsche jedoch ebenso kon - servativ wie ihre Eltern, wenn es um die Gestaltung des Arbeitsplatzes geht. Wie der Workspace-Anbieter Friendsfactory in einer Umfrage unter 1020 Großstadtbewohnern zwischen 17 und 28 Jahren herausfand, ist die überwiegende Mehrheit nicht begeistert von Großraumbüros – nur 14 Prozent nennen diese als bevorzugten Arbeitsplatz. Am liebsten arbeiten die jungen Leute im Homeoffice (30 Prozent), im Einzel- oder Zweierbüro (jeweils 27 Prozent). Großen Wert legen Berufsanfänger auf eine angenehme Arbeitsatmosphäre, Ruhe und eine schnelle Internetverbindung. Kurze Wege zwischen Wohnort und Büro sind ihnen ebenfalls wichtig. „Diesen Wunsch nach festen Strukturen hätte man so von dieser Generation nicht erwartet“, sagt Gregor Gebhardt, Gründer und CEO von Friendsfactory. „Früher hätte man das als spießig bezeichnet.“ Immerhin: Der Austausch mit Kollegen ist der Generation Y wichtig. 70 Prozent der Befragten wünschen sich einen Aufenthaltsraum, 65 Prozent Gemeinschaftsflächen. Einzeln arbeiten, gemeinsam Kaffee trinken – wer junge Talente anlocken will, sollte also auch im Jahr 2017 auf dieses altbewährte Bürokonzept setzen. AUTOMATISIERUNG WAS DEN MENSCHEN IM SPIEL HÄLT Die Fortschritte bei künstlicher Intelligenz und die Leistungsfähigkeit von Algorithmen sorgen dafür, dass auch Managementaufgaben von Maschinen übernommen werden. Im Zuge dessen sollten sich Führungskräfte auf ihre eigentlichen Stärken besinnen. Und nichts können Menschen besser als mit Menschen umgehen. Eine Umfrage unter 1170 Managern aus 14 Ländern ergab allerdings, dass diese „People Skills“ nicht gerade in ihrem Fokus stehen. Die Grafik zeigt den Anteil der Befragten, die angaben, dass die jeweilige Fähigkeit für sie in den kommenden fünf Jahren zu den Top drei gehört. Digitale und technische Expertise 42% Kreatives Denken und Experimentieren 33% Datenanalyse und -interpretation 31% Strategieentwicklung 30% Planung und Verwaltung 23% Soziales Netzwerken 21% Personalentwicklung und Coaching 21% Zusammenarbeit 20% Qualitätsmanagement 20% Fachwissen verbessern 20% Performance- Management „People Skills“ 17% Quelle: Umfrage von Accenture unter 1170 Managern verschiedener Hierarchieebenen aus 14 Ländern JULI 2017 HARVARD BUSINESS MANAGER 13