Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Bayern | Page 50
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Bayern
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44%). Dies deutet für Bayern und Deutschland auf Feindseligkeiten als Phänomen der
„Mitte“ hin (vgl. Decker et al., 2012).
Ein Vergleich mit den Forschungsergebnissen der Leipziger Mitte-Studie 2016 (Decker et
al., 2016) ist dagegen wenig sinnvoll, da hier der Schwerpunkt auf rechtsextremen Einstellungen liegt (Diktatur, Chauvinismus, Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit, Verharmlosung des Nationalsozialismus). Andere Dimensionen unserer Untersuchung (Muslimenfeindlichkeit, Antiziganismus und Abwertung von Homosexuellen) wurden zwar in dieser
Studie auch erfasst, es werden jedoch nur die Ergebnisse und der zeitliche Verlauf der
Zustimmung zu einzelnen Items berichtet. Unabhängig davon zeigen sich auch in dieser
Studie z.B. bezüglich des Antisemitismus und der Ausländerfeindlichkeit Effekte, die sich
auch in unserer Studie ergeben(Decker et al., 2016, S. 38ff.):
Höhere Bildung führt zu geringeren feindlichen Einstellungen.
Männer neigen stärker zu Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit als Frauen.
Auch in der Leipziger Mitte-Studie 2016 ergibt die Auswertung des Zusammenhangs
zwischen Konfessionszugehörigkeit und Antisemitismus bzw. Ausländerfeindlichkeit,
dass die Konfessionslosen die niedrigsten und die Befragten katholischer Religionszugehörigkeit die höchsten Werte erreichen.
Schließlich zeigt sich, dass das Alter keinen Effekt auf diese Einstellungen hat.