Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Bayern | Page 41

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Bayern 41 einen kausalen Zusammenhang zwischen abhängiger und unabhängiger Variable ist. Dies liegt daran, dass bei der Messung von Merkmalen, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit positiv oder negativ beeinflussen, immer die Gefahr besteht, relevante Aspekte nicht zu erfassen (sog. Problem „unbeobachtbarer“ Einflussgrößen). Zwar geben die Erklärungsansätze wichtige Hinweise darauf, welche Merkmale erfasst werden sollten, aber da es sich dabei oft um nicht direkt messbare Größen handelt, wie zum Beispiel subjektive Wahrnehmungen, besteht die Unsicherheit, ob tatsächlich genau das Beabsichtigte gemessen wird. Ein weiterer Aspekt ist das Problem sozialer Erwünschtheit. Soziale Erwünschtheit liegt vor, wenn Befragte Antworten geben, von denen sie glauben, dass sie eher auf Zustimmung treffen, als die individuell korrekte Antwort. 5.3.1 Operationalisierung der erklärenden Variablen Vor der Darstellung der Ergebnisse sind noch einige Hinweise zur Operationalisierung der erklärenden Variablen notwendig. Geschlecht, Staatsangehörigkeit, das Zugehörigkeitsgefühl zu Deutschland bzw. das Gefühl, „Weltbürgerin/Weltbürger“ zu sein, Religionszugehörigkeit, Persönlicher Kontakt, Akademische Bildung, die Ansicht, Deutsche befänden sich in einer besseren bzw. schlechteren wirtschaftlichen Lage als die in Deutschland lebenden Ausländer, die Beurteilung der eigenen finanziellen Lage und Arbeitslosigkeitserfahrung sind Dummy-Variablen. Aufgrund der Verteilung der Antworten wurden für das Zughörigkeitsgefühl zu Deutschland bzw. das Gefühl, Weltbürger/in zu sein, Dummy-Variablen gebildet, die den Wert 1 dann annehmen, wenn der entsprechenden Aussage voll und ganz zugestimmt wurde. In den Modellen werden folglich Personen, die ein besonders ausgeprägtes Zugehörigkeitsgefühl an