Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Bayern | Page 34
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Bayern
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Tabelle 3: Extreme GMF-Positionen
GMF-Elemente
Gesamt*
davon
Männer
davon
Frauen
Anteil Hochgebildeter
Ø-Alter
ØEinkommen
Muslimenfeindlichkeit
337
51%
49%
27%
59
1520€
Ausländerfeindlichkeit
22
64%
36%
26%
61
1780€
Antisemitismus
73
68%
32%
10%
61
1525€
Abwertung
Homosexueller
92
68%
32%
22%
64
1427€
Abwertung
Langzeitarbeitsloser
69
46%
54%
26%
55
1610€
155
50%
50%
26%
55
1729€
Rassismus
42
43%
57%
9%
71
1675€
Abwertung von
Flüchtlingen
95
60%
40%
29%
55
1655€
1731
48%
52%
41%
55
1648€
Antiziganismus
Stichprobe gesamt
Hinweise: *Anzahl aller Personen, die bei dem jeweiligen Element Werte ≥ 4 (starke GMF) haben;
als hochgebildet gelten Menschen mit Fachhochschul- oder Hochschulabschluss; das durchschnittliche Einkommen bezieht sich auf das Pro-Kopf-Einkommen.
5.2
Soziodemografische Merkmale
Welche Personenmerkmale geben Hinweise auf die Ausprägung bezüglich der untersuchten GMF-Elemente? Diese Frage soll in diesem Kapitel geklärt werden, in dem soziodemografische Merkmale in Hinblick auf das Syndrom GMF untersucht werden. Untersucht
werden folgende Merkmale: Geschlecht, Alter, Staatsangehörigkeit, Bildung, Einkommen
und Religion.
Bei der Interpretation der Abbildungen ist wichtig zu berücksichtigen, dass es sich um
bivariate Statistiken handelt, die keinerlei Aussage über kausale Zusammenhänge ermöglichen. Der Fokus liegt vielmehr auf der Analyse der Merkmalsverteilung zweier Variablen.
Somit ist zum Beispiel der Vergleich zwischen Männern und Frauen im Hinblick auf ein
Element des GMF-Syndroms möglich, wie es bei den folgenden Abbildungen der Fall ist.
5.2.1 Geschlecht
Insgesamt zeigen sich eher geringe Unterschiede zwischen Männern und Frauen, wenn
man die relative Häufigkeit der vier Kategorien der verschiedenen Elemente betrachtet.
Eine Ausnahme hiervon bildet die Abwertung Homosexueller. Während 14% der Frauen
mittlere oder hohe GMF in diesem Bereich zeigen, liegt dieser Wert bei den Männern elf
Prozentpunkte höher. Gleichzeitig fallen 60% der Frauen, aber nur 46% der Männer hier in
die Kategorie ‚keine GMF‘.