Kati
Sven glaubt wohl, er sei der bessere Werker als ich. Da täuscht er sich
aber gewaltig. Ich kann es jederzeit mit ihm aufnehmen. Im Werken habe
ich sehr gute Ideen. Leider gelingt mir nicht immer alles nach Wunsch.
Manchmal fällt meine Arbeit auseinander, weil ich nicht aufgepasst habe.
Dieses Mal aber, das nehme ich mir fest vor, zeige ich es diesem Sven
Solberg.
«Wo warst du?», fragt Mägi, als ich zurück an den Tisch komme.
«Auf der Toilette.» Ich schenke mir ein Glas Wasser ein.
«So?» Sie lächelt. «Du hast vorhin gar nicht aufgehalten und gefragt, ob
du gehen darfst.»
«Muss ich das? Bist du meine Lehrerin?»
«Und dann ging es auch ganz schön lange.»
«Bei mir dauert es eben.»
«Warum habe ich die Wasserspülung nicht gehört?»
«Weil du Tomaten in den Ohren hast.» Ich zeige auf ihre Ohrstöpsel.
«Könnt ihr nicht leiser streiten», brummt Paps und schaut von seinem
Laptop auf, «so kann ich mich wirklich nicht konzentrieren.»
«Wir streiten doch nicht», sagt Mägi unschuldig.
«Überhaupt nicht.» Ich packe meine Schulsachen zusammen.
«Es ist noch nicht Mittag.» Paps schaut auf die Uhr.
«Ich muss etwas fürs Werken machen. Dazu brauche ich ein paar Sachen
aus dem Keller.»
«Verlauf dich nicht, Kleine.»
Ich zeige Mägi die lange Nase und gehe hinaus in den Flur. Hier ist der
Eingang zum Bauch unseres Hauses, wie Paps das Kellergeschoss nennt.
Eine steile Treppe führt hinunter zu einem Vorplatz. Rechts sind
Waschküche und Vorratskeller, links ist der Raum mit der Heizung.