� Halbinsel Kamtschatka, Russland: Einsamkeit und Ruhe statt Wifi und Komfort – so mag es der Fotograf.
Was ist das bessere Gefühl: Die perfekte Welle zu erwischen oder ein unglaubliches Foto zu schießen? Ich bin mit dem Surfen aufgewachsen. Ich liebe es, am Strand zu sein, aber mir ist klar geworden, dass ich als Fotograf verpflichtet bin, an den besten Tagen eine Kamera in der Hand zu haben und nicht ein Surfbrett. Manchmal tut es weh, zuzusehen und zu wissen, dass ich großartige Erlebnisse verpasse, weil ich fotografiere.
Aber die Fotografie hat die Freude am Surfen verdrängt. Heutzutage versuche ich, auch andere Dinge in meinem Leben zu finden. Es ist wichtig für mich, Rad zu fahren, Yoga zu machen: etwas, das mich außerhalb der Fotografie auf dem Boden hält. Der Schlüssel zum Erfolg ist, inspiriert zu bleiben und sich in einer Position zu befinden, in der man sich wie ein Neuling fühlt, in der es etwas zu lernen gibt.
Was sind einige der technischen Herausforderungen bei der Arbeit im Meer? Es ist brutal. Es gibt so viele Faktoren, die einen einschränken, sodass man sich auf seine Ausrüstung einstellen muss. Wenn man denkt, dass man einfach in Norwegen auftaucht, um im Winter Surfen zu filmen; wenn man keine Erfahrung und nicht die richtige Ausrüstung hat, dann wird man schnell gedemütigt. Man muss den Ort respektieren, Zeit investieren, recherchieren und dann wird man unglaubliche Momente erleben.
„ Man muss den Ort respektieren, Zeit investieren, recherchieren und dann wird man unglaubliche Momente erleben.“
Wie gut kannst du die Einstellungen im Wasser ändern? Mit dem Gehäuse kann man zwar oft Dinge einstellen, aber man ist eingeschränkt. Oft ist man nicht nur durch Knöpfe und Tasten eingeschränkt, sondern es wird einem auch kalt und die Hände frieren ein. Dein Körper fährt herunter. Die Elemente sind ein weiterer Faktor, gegen den man ankämpfen muss oder der gegen einen arbeitet. Du wirst bestraft.
Du hast dich beim Fotografieren von Surfern am Polarkreis in Norwegen eine Unterkühlung zugezogen. Wie gehst du mit solchen Situationen um? Es gibt viele Momente, in denen die Dinge außer Kontrolle geraten. Aber oftmals ist das auch nur Kopfsache – es fühlt sich lediglich so an, als seinen die Dinge außer Kontrolle. Wenn man sich selbst wieder in den Mittelpunkt stellt und sich beruhigt, merkt man, dass alles nicht so beängstigend ist. Die Momente, in denen ich von Angst erfüllt war, haben sich alle zum Guten gewendet. Die größte Gefahr besteht darin, die Angst selbst falsch zu interpretieren.