Wie bist du in einer russischen Gefängniszelle gelandet?
� Auf den Aleuten hat Burkard diese malerische Stimmung eingefangen.
Das war eine der wichtigsten Lektionen in meinem Leben. Ich hätte die Schuld auf alle anderen schieben können, zum Beispiel auf die russische Visa-Dame, die die Pässe meiner ganzen Gruppe bearbeitet und mein Einreisedatum falsch eingetragen hatte. Sie schoben mich nach Korea ab – nachdem sie mich für 24 Stunden ins Gefängnis gesteckt hatten, weil sie mich nirgendwo anders unterbringen konnten.
Es war brutal, eine schreckliche Erfahrung. Dieser einfache dumme Tippfehler führte zu einer der schlimmsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Niemand außer mir war daran schuld. Ich konnte es kaum erwarten, mich in diese neue Erfahrung zu stürzen und diese Orte mit meinem Objektiv zu erfassen. Aber man muss all die mühsamen Schritte durchlaufen und alles doppelt und dreifach überprüfen. Das war eine gute Lektion, die ich früh gelernt habe.
War deine Zeit in einem russischen Gefängnis so unangenehm, wie es sich anhört? Das war definitiv nicht angenehm. Es war keine lustige Erfahrung. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, wie es sich anfühlt, wenn einem alle Rechte genommen werden.
� In Norwegen zog sich Burkard eine gravierende Unterkühlung während eines Jobs zu.
An welchen Ort bist du bislang am schwierigsten gelangt? Die russischen Kurilen-Inseln gehören zu den schönsten, faszinierendsten und unglaublichsten Orten, an denen ich je war. Ich habe jahrelang davon geträumt. Ich erinnere mich, dass ich die Inseln vor Jahren auf einer Karte sah und dachte: „ Heiliger Strohsack, das ist so cool, einzigartig, wild und wunderschön, wie es nur geht.“ Dieser Ort hat mich tief im Herzen berührt.
Ich habe acht oder neun Jahre gebraucht, um dorthin zu gelangen. Ich werde nicht von irgendjemandem finanziert. Ich bin ein Geschäftsmann, um es ganz unromantisch auszudrücken. Ich muss einen Job finden, der mich an einen bestimmten Ort bringt. Das war die größte Herausforderung. Aber die Kurilen haben mich umgehauen. Sie haben den ganzen Hype und die Erwartungen erfüllt. Ich weiß, dass ich zurückkehren muss, um eine vollständige Geschichte von dort zu erzählen.
Was macht ein gutes Surf-Foto aus? Viele Leute machen Fotos von Wellen oder Surfer: innen. Für mich ist ein großartiges Bild etwas, das kraftvoll ist, das eine Erfahrung vermittelt. Für mich muss es die Landschaft mit einbeziehen. Das Schöne am Surfen ist nicht nur der Akt des Wellenreitens, sondern es gehören auch diese Orte dazu, an denen wir die Natur erleben. Beim Surfen muss man auf die Dünung, den Wind, die Gezeiten, die perfekten Bedingungen und den Athleten warten. Wenn man all das in einem Bild kombiniert, ist es magisch.