War diese Erfahrung lebensbedrohlich? Eine Unterkühlung ist deshalb so interessant, weil sie sehr langsam einsetzt. Erst im Nachhinein
� Surfen unter Nordlichtern: Burkard sucht gern nach besonderen Orten für seine Aufnahmen. erkennt man die Auswirkungen. Wenn man ernsthafte Nervenschäden hat oder nichts mehr fühlen kann, ist das eine ebenso erschreckende wie verrückte Erfahrung. Man denkt sich: „ Wow, ich wusste, dass ich meinem Körper schade und mich selbst verletze, aber die Kunst, diese Bilder zu machen, ist mir wichtiger.“
Ich habe das ausgehalten, weil ich es wollte. Es gibt eine verrückte Hingabe und eine Einstellung, bei der man so leidenschaftlich für seine Kunst ist, dass man bereit ist, dafür zu leiden. Für mich ist das wunderschön. Manche Leute denken: „ Oh, du bist ein Masochist.“ Aber das ist der Moment, in dem ich mich am meisten verbunden fühle.
Wenn ich mir ein Bild ansehe und mich an das Gefühl, die Emotion, die Angst und all das erinnere, dann fühle ich mich mit dem Foto verbunden. Wenn ich das mit anderen Menschen teile, wird es übertragen. Sie wissen, dass ich für dieses Bild gelitten habe.
� Japan: Detailaufnahme für Crust Bike.
Du hast eine große Fangemeinde auf Instagram. Gehst du an Aufnahmen für Instagram anders heran als an Bilder für Zeitschriften, Büchern oder andere Projekte? Ja und nein. Ich versuche, mich nie davon beeinflussen zu lassen, wie ich ein Bild aufnehme. Was ich fotografiere, ist in erster Linie für mich. Aber was ich mit anderen teile, ist oft für die Betrachter: innen oder Kund: innen. Manche Dinge kommen auf Instagram besser an, aber ich versuche einfach, Bilder zu teilen, die inspirierend sind, und Arbeiten, mit denen sich die Leute identifizieren können.
Viele Menschen würden gerne beruflich das tun, was sie lieben. Erfordert es unternehmerisches Denken und ein Verständnis für den Handel, um diesen Traum zu verwirklichen? Oder reicht es, seinen Träumen zu folgen? Die Realität ist, dass das, was wir aus Leidenschaft und Liebe tun, nicht immer mit dem übereinstimmt, was wir beruflich tun. Das wahre Gleichgewicht im Leben besteht darin, Zeit für beides zu finden: Zeit für Projekte, für die man sich begeistert, die die Seele öffnen und bei denen man sich verbunden fühlt, im Gegensatz zu den Projekten, die die Rechnungen bezahlen.
Ich verdiene mein Geld mit kommerziellen Projekten und Werbeaufträgen für Marken, mit Aufnahmen für Zeitschriften und Filmen, und das ist großartig. Aber das ist nicht unbedingt die Arbeit, mit der ich mein Werk in die Öffentlichkeit bringe. Für mich geht es in der Regel um meine persönlichen Projekte, von denen sich die Leute inspiriert fühlen.