Radreise
Fall einer Notsituation sind hier und da Telefone installiert. Falls der Guide selbst zu Schaden kommt, sorgen Instruktionen in dessen Rucksack dafür, das Hilfe organisiert werden kann. Interessant ist das Verfahren um während der Tour festzustellen, ob die Gruppe noch vollzählig ist. Hierzu wird zunächst eine Person bestimmt, die während der Tour ganz hinten fährt. Unterwegs ruft nun der vorn fahrende Guide gelegentlich den Namen dieser Person, welcher dann durch die Reihe bis nach hinten weiter gerufen wird. Dort angekommen, ruft die letzte Person dann „ Complete!“, was auf dieselbe Weise in nur umgekehrter Richtung wieder nach vorne gelangt.
Leuchten ausgestattet sind. Die Strecke ist nicht völlig flach; kurze Steigungen und Abfahrten sind durchaus vorhanden. Von vorne höre ich „ Kristine!“ und rufe es nach hinten weiter. „ Complete!“ schallt es Sekunden später von hinten und bestätigt: Alle da! Die vielen Richtungswechsel und die damit einhergehenden akustischen Schatten machen schnell klar, warum sich alle in der Gruppe an dieser Rufkette beteiligen müssen.
Nachdem wir die Fahrräder auf unsere Körpermaße justiert haben, bekommt jeder ein Haarnetz und einen passenden Helm. Helm ist Pflicht, was bei einer mittleren Stollenhöhe von 1,8 m auch dem größtem Helmmuffel schnell einleuchtet. Die geringe Höhe ist auf den ersten Metern gewöhnungsbedürftig, doch ist man schnell damit vertraut und fährt dann relativ entspannt. Links, rechts, rechts, links … mit schnellen Richtungswechseln fahren wir voran. Die Beleuchtung ist stellenweise spärlich, doch reicht mir das Licht aus, zumal auch die Räder mit hellen
Der Untergrund ist fest und durchweg gut zu befahren. Schwer einzuschätzen ist das Tempo, – einen Tacho haben die Räder nicht – doch ist es objektiv wohl langsamer als gefühlt. Das schwache Licht und die relative Enge vermitteln den Eindruck recht schnell zu fahren, ein Effekt den man von Nacht und Tunnelfahrten kennt. Einmal müssen wir absteigen und uns für ein paar Meter „ Bukken!“ um eine dann doch zu niedrige Stelle passieren zu können. Das Ganze macht Spaß und erinnert vom Fahrgefühl her an Mountainbiken über feste Waldpfade. Viel zu schnell ist die Tour dann auch schon vorbei und wir sind wieder am Ausgangspunkt angelangt. Noch ein paar Fotos und es geht die Treppen wieder hinauf ans Tageslicht.
Andreas Abels
FahrRad Herbst 2013
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