FahrRad 2/2013 | Page 37

Radreise
Fall einer Notsituation sind hier und da Telefone installiert . Falls der Guide selbst zu Schaden kommt , sorgen Instruktionen in dessen Rucksack dafür , das Hilfe organisiert werden kann . Interessant ist das Verfahren um während der Tour festzustellen , ob die Gruppe noch vollzählig ist . Hierzu wird zunächst eine Person bestimmt , die während der Tour ganz hinten fährt . Unterwegs ruft nun der vorn fahrende Guide gelegentlich den Namen dieser Person , welcher dann durch die Reihe bis nach hinten weiter gerufen wird . Dort angekommen , ruft die letzte Person dann „ Complete !“, was auf dieselbe Weise in nur umgekehrter Richtung wieder nach vorne gelangt .
Leuchten ausgestattet sind . Die Strecke ist nicht völlig flach ; kurze Steigungen und Abfahrten sind durchaus vorhanden . Von vorne höre ich „ Kristine !“ und rufe es nach hinten weiter . „ Complete !“ schallt es Sekunden später von hinten und bestätigt : Alle da ! Die vielen Richtungswechsel und die damit einhergehenden akustischen Schatten machen schnell klar , warum sich alle in der Gruppe an dieser Rufkette beteiligen müssen .
Nachdem wir die Fahrräder auf unsere Körpermaße justiert haben , bekommt jeder ein Haarnetz und einen passenden Helm . Helm ist Pflicht , was bei einer mittleren Stollenhöhe von 1,8 m auch dem größtem Helmmuffel schnell einleuchtet . Die geringe Höhe ist auf den ersten Metern gewöhnungsbedürftig , doch ist man schnell damit vertraut und fährt dann relativ entspannt . Links , rechts , rechts , links … mit schnellen Richtungswechseln fahren wir voran . Die Beleuchtung ist stellenweise spärlich , doch reicht mir das Licht aus , zumal auch die Räder mit hellen
Der Untergrund ist fest und durchweg gut zu befahren . Schwer einzuschätzen ist das Tempo , – einen Tacho haben die Räder nicht – doch ist es objektiv wohl langsamer als gefühlt . Das schwache Licht und die relative Enge vermitteln den Eindruck recht schnell zu fahren , ein Effekt den man von Nacht­ und Tunnelfahrten kennt . Einmal müssen wir absteigen und uns für ein paar Meter „ Bukken !“ um eine dann doch zu niedrige Stelle passieren zu können . Das Ganze macht Spaß und erinnert vom Fahrgefühl her an Mountainbiken über feste Waldpfade . Viel zu schnell ist die Tour dann auch schon vorbei und wir sind wieder am Ausgangspunkt angelangt . Noch ein paar Fotos und es geht die Treppen wieder hinauf ans Tageslicht .
Andreas Abels
FahrRad Herbst 2013
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