FahrRad 1/2016 | Page 7

Kreis Unna Seit November 2012 gilt das soge­ nannte Dienstwagenprivileg auch für Fahrräder, Pedelecs und E­Bikes. Unter­ nehmen haben nun die Möglichkeit, ihren Mitarbeitern statt eines Dienstwagens ein Dienstfahrrad zur Verfügung zu stellen. Über Leasingmodelle kann dies zu Vor­ teilen beim Radneukauf für den Arbeit­ nehmer führen. Genutzt wurde diese Re­ gelung bereits durch die beiden Unnaer Krankenhäuser (siehe FahrRad 2/2015). Fahrradförderung spart Steuergelder pro Jahr für den fließenden Verkehr in Form von Straßen wie für den ruhenden Autoverkehr in Form von Parklätzen ver­ braucht. Das ist nicht nur ökologisch un­ verantwortlich, sondern auch volkswirt­ schaftlich eine Milchmädchenrechnung. Auch die Stadtbevölkerung will eine Um­ gebung mit wenig Lärm, sicheren Wegen und gesunder Luft. Diese Faktoren sind zunehmend entscheidend für die Nach­ haltigkeit urbaner Entwicklung. Damit Kommunen leistungsfähige und Ressourcen schonende Verkehrssyste­ me besser planen können, entwickelten Forscher der Universität Kassel ein wis­ senschaftliches Verfahren zur Ermittlung exakter Kostenrechnungen zu Aufwand und Erträgen verschiedener Verkehrsträ­ ger. 9 Ein wichtiges Ergebnis dieser For­ schung ist, dass Kommunen für den Au­ toverkehr erheblich höhere Zuschüsse leisten müssen als für den Radverkehr. Mir anderen Worten: Starke Radver­ kehrsförderung entlastet die städtischen Etats. Die Urbanisierung schreitet schnell voran. Derzeit leben 75 % aller Men­ schen in Deutschland in Städten und im Jahr 2050 sollen es schon 80% sein. „Werden keine Maßnahmen zur Steue­ rung des Verkehrsgeschehens ergriffen, wird bis 2030 der Autoverkehr in Deutschland gegenüber […] 1990 noch einmal um fast die Hälfte steigen, sich der Straßengüterverkehr weit mehr als ver­ doppeln …“. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Bundesumweltamtes von 2001.8 Der schon heute her