FahrRad 1/2016 | Page 8

8 FahrRad Frühling 2016 chum­West 2015 sagte NRW­Baumini­ ster Michael Groschek: „Was sind 180 Millionen Euro für 110 Kilometer [des RS1]. Ich habe gerade ein Stück Straße eingeweiht, zwei Kilometer waren das für 50 Millionen Euro!“.11 Das eklatante Missverhältnis scheint erkannt. Nutzen stiftet der RS1 über den Ko­ stenaspekt hinaus aber auch durch die CO2­Einsparung, die Verbesserung der Lebensqualität, die Reduzierung des Flä­ chenverbrauches und die Teilhabe von Menschen am fahrenden Verkehr, die sich kein Auto leisten können. Radfahren macht also doppelt und dreifach reich, die Kommunen, die nicht am falschen Ende sparen, den klugen Radfahrer, der mehr Geld im Portemon­ naie hat, und die Umwelt, die sich wohl­ fühlt. Werner Wülfing, Peter Heinrichsmaier, Andreas Abels, Helmut Lücke (www.derwesten.de/...) Der geplante 100 Kilometer lange Rad­ schnellweg Ruhr (RS1) durch das Ruhr­ gebiet soll laut Machbarkeitsstudie10 184 Millionen Euro kosten. Um eine solche In­ vestition rechtfertigen zu können, wurde wie im Autobahnbau üblich eine Kosten­ Nutzen­Analyse durchgeführt. Das Er­ gebnis: Der Radschnellweg ist sehr profi­ tabel. Je nach der erwarteten Steigerung des Radverkehrsanteiles fahren die Rad­ fahrer bei einer Nutzungsdauer von 25 Jahren zwischen 15 respektive 33 Millio­ nen Euro jährlich ein. Das Nutzen­Ko­ stenverhältnis ist in dem Gutachten mit 4,8 zu 1 angegeben. Man rechnet mit ei­ ner Verlagerung von 400.000 Pkw­Kilo­ metern aufs Rad. Dass dies nicht un­ wahrscheinlich ist, zeigen Zahlen aus Dänemark. Auf dem neu gebauten „Su­ percyclestier“ im Umland von Kopenha­ gen hat sich die Zahl der Pendler seit 2012 um 52 % gesteigert. Bei der Eröff­ nung des neuen Autobahnkreuzes Bo­ 11 http://tinyurl.com/zrh6rk2 Kreis Unna