Kreis Unna
sich zu einem starken Wirtschaftsfaktor.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
berechnete in der Studie „Jobs in green
and healthy transport“3 für Deutschland,
dass 278.000 Menschen in der Sparte
Fahrrad (Produktion und Tourismus) ihr
Geld verdienen. Dabei macht die Fahr
radbranche 16 Milliarden Euro Umsatz.
Das Erfreuliche ist, dass der Fahrradtou
rismus starke Zuwachsraten hat. Die Tou
rismusbranche liebt die Radler, da die
Radtouristen mehr Geld ausgeben als die
Durchschnittstouristen.
Das Lastenrad mit elektrischer Unter
stützung hat großes Potenzial besonders
für Gewerbetreibende und bei der Belie
ferung auf der letzten Meile. Dies ergab
eine Studie des Deutschen Zentrums für
Luft und Raumfahrt (DLR).4 Bis zu 85
Prozent aller Autokurierfahrten könnten
mit elektrisch unterstützten Lastenfahrrä
dern mit Zuladungen von 100 bis 300 kg
erledigt werden.
Schon seit 2013 nutzt die Deutsche
Post sogenannte ETrikes, um die letzte
Meile beim Versand von Stückgut kosten
günstig und umweltfreundlich zurückzu
legen. Mittlerweile sind schon 2700 elek
trisch unterstützte Dreiräder (ETrikes)
und 6400 Zweiräder (EBikes) für die Post
in ganz Deutschland unterwegs. In
Schwerte fährt seit 2014 die Firma UPS
ein Cargo Bike für die Zustellung in der In
nenstadt, da diese verkehrsberuhigt ist
und die Kunden mit motorisierten Fahr
zeugen schlecht erreichbar sind. Ab Fe
bruar 2015 testet UPS in Hamburg die
Paketzustellung in einem zweijährigen
Feldversuch mit „Cargo Cruisern“. Ziel ist,
die Emissionen durch die Paketzustel
lung in der Innenstadt zu reduzieren.
ELastenfahrräder kosten zwischen
3500 und 4500 Euro. Kleinsttransporter
sind dagegen nicht unter 10.000 Euro er
6
FahrRad Frühling 2016
Cargo Cruiser von UPS
hältlich. Eine Feldstudie des Umweltbun
desamtes bei einem Bremer Pflegebe
trieb ergab einen Kostenvorteil von 4:1
zugunsten des Fahrrades. Der Verkehrs
club Deutschland (VCD) hat im Rahmen
des Projektes „Lasten auf die Räder“
einen komplexen Kostenrechner ent
wickelt und ins Internet gestellt.5
Radfahren spart Gesundheitskosten
Radfahrer leben länger und gesünder.
Die WHO hat ausgerechnet, dass Rad
fahrende, die sich wöchentlich nur 75 Mi
nuten auf dem Rad bewegen, jährlich
2000 Euro an Gesundheitskosten sparen.
Für Arbeitgeber macht es sich rasch be
zahlt, wenn er in die Bewegungsförde
rung der Beschäftigten investiert. Rad
fahrer haben bis zu 50% weniger
krankheitsbedingte Fehlzeiten6, sind
ausdauernder, belastbarer und konzen
trierter. Wie schnell sich Ausgaben für die
Fahrradförderung für Betriebe rechnen,
kann man mit dem „Radrechner für Be
triebe“ abschätzen, den das Ministerium
für ein lebenswertes Österreich im Jahr
2012 ins Netz gestellt hat.7
4 http://tinyurl.com/zhwcj8b
(www.dlr.de/...)
(lastenrad.vcd.org/...)
6 Friedrich, Axel (2004): Weniger Ausgaben durch
mehr Radverkehr. Umweltbundesamt Berlin
7 http://tinyurl.com/c82ae48
(www.mobilitaetsmanagement.at/...)
5 http://tinyurl.com/jnkr37z