FahrRad 1/2016 | Page 5

Radfahren macht reich! W er träumt nicht vom großen Gewinn, von Gold und Reichtum über Nacht? Mit dem Lastenfahrrad zur Bank fahren, Geldsäcke abholen und sie den staunenden Mitmenschen hinterm Steuer präsentieren! Zwar können wir ein solches Glück und diesen Ablauf nicht hundertprozentig ver­ sprechen, aber dennoch Realisten unter den Träumern viel Geld garantieren. Wenn es nicht die Gesundheit und der Umweltschutz sind, bleibt für die meisten Menschen Geld doch immer noch das schlagkräftigste Argument für den Antrieb ihres Handelns. In diesem Artikel wollen wir daher einige finanzielle Aspekte des Radfahrens unter die Lupe nehmen. Wie viel Geld sich wirklich einsparen lässt, ist nun vom Westdeutschen Rund­ funk in der Sendung „Armutsfalle Auto?“ der Sendereihe Quarks & Co.1 sehr de­ tailreich berechnet worden. Zur Berech­ nung wurden zwei Personen beispielhaft gegenüber gestellt. Eine Person kaufte regelmäßig ein neues Auto, die andere war mit Bus, Bahn, Taxi, Carsharing­ Fahrzeugen und Fahrrad unterwegs. Es wurden Parkgebühren, Sprit, Knöllchen, Werkstattkosten, Versicherungen und die Anschaffung eingerechnet – in der Ge­ genrechnung sind Ticketkosten, Monats­ 1 http://tinyurl.com/hbtejz9 (www1.wdr.de/...) 2 http://tinyurl.com/z3ej32q (www.adac.de/...) 3 http://tinyurl.com/jy6end9 (www.nece.org/...) Kreis Unna karten, Carsha­ ringgebüh­ ren etc. ein­ geflossen. Das erstaunliche Er­ gebnis: Mit Zins und Zinseszins kann man in seiner Lebenszeit mehr als 400.000 Euro sparen, wenn man seine täglichen Wege ohne Auto plant. Für die Berechnung der realen Kosten für ein Kraftfahrzeug wurde eine Daten­ bank des nicht als autofeindlich gelten­ den ADAC genutzt. In dieser Datenbank sind über 8000 Neuwagen aufgelistet. Für einen Mittelklassewagen mit einer durchschnittlichen Fahrleistung kommen monatlich über 600 Euro zusammen. Die Datenbank ist im Internet verfügbar.2 In­ teressierte können hier online ausrech­ nen, welche Kosten ihr Fahrzeug pro Ki­ lometer wirklich erzeugt. Zugegeben: Nicht jeder möchte oder kann komplett auf sein Auto verzichten. Man zahlt da durchaus auch oft Geld für die Bequemlichkeit. Es kann aber trotz­ dem einmal erhellend sein, sich die Ko­ sten für das Auto vor Augen zu führen. Das motiviert ungemein, das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen oder auf einen Zweitwagen zu verzichten. Durch das Fahrrad in Lohn und Brot? Deutschland ist das Land der Autoindu­ strie, doch auch das Fahrrad entwickelt FahrRad Frühling 2016 5