FahrRad 1/2015 | Page 27

Radreise Das machte dann wieder Freude. Unsere Reisegruppe startet in Jena, der jungen aufblühenden Universitätsstadt in Thüringen. Ein kurzer Stadtrundgang über den Markt zum einzigen verbliebenen Stadttor (Johannistor) und dem Jentower, im Volksmund „Keksrolle“ und Schandfleck zu DDR-Zeiten. Jetzt aufgehübscht bietet dieser von seinem 29. Stock einen herrlichen Blick über Jena und das Saaletal, das Paradies mit DBBahnhof und Stadion, die Kernberge, St. Michael und den Jenzig (385 m) und auf das `Empire Späth Building´, das ZeissHochhaus. Wieder am Boden sollte ein Besuch in Schillers Gartenhaus, im Optischen Museum und im Stadtmuseum am Markt nicht fehlen. Aber die Räder wollen bewegt werden. Auf dem nagelneuen Radweg geht es Richtung Naumburg. Nach knapp 1 5 km erblicken wir zu unserer Linken die drei Dornburger Schlösser. Wer die 1 5% Steigung und den kilometerlangen Anstieg meistert, genießt einen wunderbaren Blick über die Windungen der Saale oder besucht das Rokokoschloss. Im Tal passieren wir einige Weinberge der Region (Saale-Unstrut). Verkostungen sind gegen geringes Entgelt möglich, wir heben uns das für den Abend in Naumburg auf. Der Dom mit der Uta ist einen Besuch wert, aber in Anbetracht der Kürze der Zeit sind wir nicht bereit, Eintritt zu bezahlen. Vielleicht das nächste Mal. Über Weißenfels und Merseburg, eine Stadt wie ausgestorben, geht es nach Halle. Die Fünf-Türme-Stadt präsentiert sich von ihrer besten Seite und bietet eine Menge Abwechslung, wenngleich etliche Kilometer zurückzulegen sind, bevor das historische Zentrum mit Marktkirche und turmlosen Dom erreicht ist. In unmittelba- rer Nähe des Marktplatzes befinden sich zahlreiche historische Gebäude, Restaurants, Museen und Kneipen mit vor Ort gebrautem Bier, dem Hallsch. Im Händelhaus werden wir Ohrenzeugen eines launigen „Jazz-OpenAir-Konzerts“. In der größten Stadt Sachsen-Anhalts lässt es sich durchaus auch länger verweilen oder für zwei Tage einen Abstecher nach Leipzig einplanen. Bis Bernburg folgen wir der Saale, fahren dann teilweise dem R1 folgend in Richtung Aken an die Elbe. In Dessau wird nicht nur übernachtet, sondern am folgenden Morgen das Unesco Weltkult