Chemie & Petrochemie
Chemiekonjunktur VCI meldet leichte Erholung der Chemieproduktion
Im Februar stieg die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie um 1,8 Prozent gegenüber dem Vormonat , meldete der VCI aktuell . Während die Chemieproduktion ( ohne Pharma ) - ausgehend von dem sehr niedrigen Niveau des Jahresendes - deutlich habe zulegen können , sei die Pharmaproduktion in den ersten Monaten des Jahres kräftig zurückgegangen . So habe die Impfstoffproduktion im letzten Jahr noch die Produktionszahlen nach oben verzerrt . Diese Effekte laufen nun laut VCI aus . Insgesamt verfehlte die Chemie- und Pharmaproduktion ihren Vorjahreswert immer noch kräftig . Die Dynamik bei den Preisen nahm insgesamt ab . Während die Preise der Grundstoffchemikalien leicht nachgaben , verteuerten sich Spezialchemikalien und Konsumchemikalien aber noch weiter . Bei den Umsätzen setzte sich am Jahresanfang der negative Trend fort . Die Umsätze lagen in den ersten beiden Monaten des Jahres bereits deutlich unter Vorjahr . Dementsprechend verhalten bewerteten die Unternehmen auch ihre aktuelle Lage . Auch bei den Erwartungen für die weitere Entwicklung bleiben die Unternehmen der Branche vorsichtig . Die Auftragseingänge in der Branche zeigten in den ersten Monaten des Jahres noch kaum nach oben . Zwar sind die Preise für Gas , Strom und Öl gesunken , insgesamt bleibt das Kostenniveau aber hoch und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktion leidet . Maximilan Nichterlein und Christiane Kellermann schreiben im aktuellen VCI-Expertenticker , dass die Forschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten für die Gesamtwirtschaft ein schwaches Wachstum in Deutschland von 0,3 Prozent erwarten . Damit
Bei den Erwartungen für die weitere Entwicklung bleiben die Unternehmen der Branche vorsichtig . Foto : Dreamstime
sei Deutschland unter den großen europäischen Ländern das Schlusslicht . Für das Verarbeitende Gewerbe gingen die Experten von einer wieder etwas günstigeren Entwicklung aus , da die Lieferengpässe abnehmen würden und die Energiepreise deutlich gesunken seien . Das Risiko wieder steigender Preise für Gas und Strom bleibe aber bestehen , was insbesondere bei den energieintensiven Industrien erneut zu Produktionskürzungen führen könnte und den Rückgang der Inflation hinauszögern würde - mit negativen Effekten für Konsum und Investitionen . In einem Schwerpunkt beleuchtet das Gutachten auch die strukturellen Folgen der Energiekrise für die deutsche Wirtschaft . Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hat sich verschlechtert - dies gilt insbesondere für die energieintensiven Industrien . Die Krise beschleunigt den Strukturwandel erheblich .
edelstahl aktuell | Ausgabe 3 | mai 2023 29