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Der CreditManager | Hintergrund
allem bei den größeren Mittelständlern – Betriebe mit 51 bis 250 Beschäftigten . Deren Anteil legte um über 133 Prozent zu . Bei den Kleinunternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitern lag das Plus bei unterdurchschnittlichen 9,7 Prozent . Aber auch große Unternehmen mit über 250 Arbeitnehmern legten markant um 66,7 Prozent zu – bei allerdings nur 50 Fällen in dieser Unternehmensgrößenklasse .
GmbH stärker betroffen
Die stärkere Betroffenheit eher größerer Unternehmen im ersten Halbjahr 2023 lässt sich nicht nur an den Mitarbeiterzahlen , sondern auch an den Rechtsformen erkennen . Kleinere Betriebsgrößen , die eher als Gewerbebetrieb , Einzelunternehmen oder bei den Freien Berufen firmieren , sind weniger zu finden . Sie stellen zwar immer noch den Löwenanteil , dieser hat jedoch von 44,5 auf 40,3 Prozent abgenommen . Dazu passt spiegelbildlich die GmbH , die als eher gewichtigere Kapitalgesellschaft stärker vertreten ist . Ihr Anteil nahm von 37,6 auf 41,8 Prozent binnen Jahresfrist zu . Immerhin hat der Anteil älterer Unternehmen , die über zehn Jahre am Markt vertreten sind , nur unterdurchschnittlich um 14 Prozent zugelegt . Stärker betroffen gegenüber dem letzten Jahr sind junge Unternehmen mit einem Alter zwischen drei und sechs Jahren . Deren Anteil nahm um rund 23 Prozent zu . Es ist davon auszugehen , dass diese Altersklasse tatsächlich von den Krisen ( u . a . Corona und Inflation ) stärker getroffen wurde , waren die ihr zugehörigen Unternehmen doch noch im Aufbau und am Markt wenig etabliert .
Die zunehmenden Insolvenzen sind Auswirkungen der schwächelnden Konjunktur , der teureren Finanzierung , aber insgesamt auch Ausdruck einer Rückkehr zu einer Normalität , in der das Insolvenzgeschehen Seismograph des gesamtkonjunkturellen Geschehens ist .
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