HINTERGRUND
„ UNNÖTIG AUSGEBREMST “
Viele Unternehmen verschleppen aus bestimmten Gründen die Digitalisierung im Finanzbereich . Die oft gravierenden Folgen gehen im Alltagsrauschen unter – und mit ihnen die Möglichkeit , wie der Wandel doch gelingen kann .
Von der Sinnhaftigkeit des digitalen Wandels in Unternehmen muss heute niemand mehr überzeugt werden . Während viele Unternehmensbereiche bereits sinnvoll digitalisiert sind , hinkt ein Bereich fast schon traditionell hinterher : das Finanzwesen .
Das hat seine Gründe . Und wie so oft werden Unabänderlichkeiten ab einem gewissen Punkt nicht mehr hinterfragt , sondern hingenommen , damit verbundene Komplikationen und Risiken als notwendiges Übel mitgeschleift . Bis sie wie ein Bremsklotz irgendwo hängen bleiben und das gesamte Unternehmen zu Fall bringen .
Grund 1 : Prozessoptimierung vs . interne Akzeptanz
Der Status quo im Finanzbereich ist in vielen Unternehmen nicht ideal . Manuelle Aufwände herrschen vor , die interne Kommunikation ufert regelmäßig aus und selbst gestrickte Lösungen leisten nur bedingt Abhilfe . Oft hängen Prozessübersicht und Kontrolle an einzelnen Mitarbeitern – und wehe , die werden krank , gehen in Urlaub oder Elternzeit oder verlassen die Abteilung .
Trotzdem ist das Ganze irgendwie tragbar bzw . hat man sich daran gewöhnt . Wohingegen ein Change- Prozess von Sisyphus bis Goliath zu reichen scheint . Die Finanzen sind nun mal ein komplexes Ding . Wer hier etwas verändern will , berührt verschiedene Abteilungen und Hoheitsgebiete , alteingesessene Routinen und Kommunikationsweisen . Veränderung stößt selten auf Gegenliebe , allem guten – und begründeten – Willen zum Trotz .
Akzeptanz durch die anwendenden Mitarbeiter . Nur allzu oft haben sie Erfahrungen mit mühseliger Einarbeitung und komplizierter Anwendung gemacht .
Grund 2 : Kosten der Digitalisierung
Oft spielen Budget-Gründe eine Rolle , wenn der digitale Wandel verschlafen wird . Abgesehen von Anschaffungs- und Unterhaltungskosten neuer Lösungen sind Change- Prozesse mit Kommunikationsaufwand verbunden ( s . o .), meist sind ausführliche Mitarbeiterschulungen notwendig . Das alles kostet Zeit und somit Geld . Von der Implementierung neuer Tools ganz zu schweigen – die bindet IT-Ressourcen und hält von anderen Innovationen ab .
Grund 3 : Fehlende geschäftliche Voraussetzungen
Unternehmen , die über mehrere Standorte verfügen , die womöglich zusätzlich global verteilt sind , kämpfen mit dezentralen Strukturen . Die reibungslose Abstimmung beispielsweise zwischen einer zentralen Buchhaltung und einem dezentralen Vertrieb scheitert an nicht vorhandenen unternehmensweiten Standards . Wenn die geschäftlichen
Anforderungen nicht vorhanden sind , ist eine Digitalisierung schlicht nicht umsetzbar .
Grund 4 : Hemmschuh Digital Compliance
Selbst wenn die genannten Punkte nicht sonderlich ins Gewicht fallen , bleibt doch für viele Unternehmen ein Thema problematisch , das in der heutigen Zeit zunehmend an Bedeutung gewinnt : Moderne Technologien wie Cloud Computing bringen Compliance-Risiken mit sich , die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden können . Gerade im Finanzbereich werden sensible Daten verarbeitet – kein Wunder , dass viele davor zurückschrecken , diese irgendeinem Tool und womöglich automatisierten Entscheidungsprozessen anzuvertrauen .
Cloud-Software |
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Debitorenmanagement |
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Manuelle Aufwände , fehlende Prozessübersicht und personelle Abhängigkeit sind die Probleme , die eine geeignete Lösung für den Finanzbereich in Unternehmen in den Griff bekommen muss . Komplexität kann nur herausgenommen werden , wenn unternehmensweit Standards
Wenn dann noch ein unbekanntes , neues Tool ins Spiel kommt , scheitert die Einführung meist an der
Abb . 1 : Konfigurierbare Workflows für effizientes Dispute Management und Mahnwesen
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