Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Musik und kosmische Harmonie (Leseprobe) | Page 8

über Musik und Schwingungen gesagt hat, inspirierte eine Generation junger Musiker, und dieses geistige Gut geht seit Jahren bei uns im Westen nicht nur von Hand zu Hand, sondern auch von Herz zu Herz. „Indien“, so schreibt Hazrat Inayat Khan, „hat das Mysterium von Laut, Klang und Ton, das von den Alten entdeckt wurde, bewahrt, und seine Musik gibt Zeugnis davon.“ So vermittelt er aus der Fülle und Tiefe des Wissens und der Erkenntnis Einblick in das in seiner Heimat nach wie vor lebendige Wissen von Klang und Harmonie, von Rhythmus und Ton, Name und Gestalt. Musik gilt, im Sinne klassischer Überlieferung, als eine vollkommene und universelle Sprache, durch deren rechte Anwendung man Charakter und Persönlichkeit entwickeln, verfeinern und inspirieren kann. „Wer auf dem Pfade der Musik stufenweise voranschreitet, wird am Ende die höchste Vollkommenheit erreichen.“ Die zunehmenden Zukunftssorgen in der westlichen Welt haben ihre Wurzeln unter anderem auch in der Ausrichtung an ein materialistisches Weltbild, dem sich auch idealistische Menschen oft nicht ganz entziehen können. Hazrat Inayat Khan sagt: „Mit jedem Schritt aus dem inneren Wesen nach außen ist da ein augenscheinlicher Fortschritt, ... jedoch jeder Schritt in die äußere Erscheinungswelt bringt Begrenzung und Abhängigkeit mit sich.“ Es geht also darum, wieder zur Mitte des inneren Wesens zu finden, zur Quelle des Lebens. Und es ist nicht zuletzt die Musik, durch die die geistigen Sinne wieder entwickelt werden können, um Geist und Seele aus den Fesseln zu befreien. Der Sufi nennt Musik „Giza-i-Ruh“, das heißt Nahrung der Seele und des Geistes. Die Faszination, die von den Schriften des Sufimeisters Pir-o-Murshid Hazrat Inayat Khan ausgeht, so als säße man ihm eben jetzt gegenüber, zutiefst geprägt vom Eindruck der Be- 8