Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus König Akbar und seine Tochter von Noor Inayat Khan | Page 32

nach verdankte sie allein ihm ihr Leben. Und von Zorn übermannt verbannte er Noor weit weg aus dem Palast. Noor lief Tag und Nacht, weit, weit weg, bis sie endlich die Tore einer fremden Stadt erreichte. Zwei Wachen standen vor dem Tor, und als sie ihrer ansichtig wurden, warnten sie Noor davor, hindurchzugehen, da ihr innerhalb der Stadtmauern große Gefahren drohen würden. Sie sprach zu ihnen: „Ich bitte euch, sagt mir doch, wer ist der König dieser Stadt? Wer sind ihre Bewohner, und welche Gefahr könnte mir einsamer Wanderin drohen, mir, die ich harmlos bin und kein Geld habe, auf Wanderschaft, weit weg von Zuhause?“ Da erzählten die Wachen ihr die volle Wahrheit: „Oh, Unglückliche, welch unbarmherziges Schicksal hat dich an diese Tore geführt? Ach, Königin für eine Nacht und einen Tag, dann nie wieder sie das Licht erblicken mag. Dies ist das Los einer jeden schönen Tochter im Lande. Herzlos ist der König dieses Reiches, weder die Tränen der Mütter, noch die Bitten der Töchter erhört er. Jeden Tag wird eine andere in den Palast gebracht, mit einer Königinnenkrone auf ihrem gesenkten Haupt, aber am nächsten Tag muss sie verschwinden, so will es der grausame Tyrann. Ach, edles Mädchen, tretet nicht durch das Tor. Gefahr lauert in den Mauern dieser St