Teil I – Gatha I – Bräuche( 2)
hoch trägt und ein Verneigen meidet, sich häufig als töricht erweist.
Das menschliche Leben hängt vom Rhythmus ab, vom Rhythmus im Atem, im Puls, im Schlagen des Herzens und im Pulsieren im Kopf. Unregelmäßigkeiten im Herzschlag oder Puls zeigen Gesundheitsstörungen an. Es ist die Regelmäßigkeit des Rhythmus, die den Menschen in einem fürs Leben tauglichen Zustand erhält. Wenn die Leute einem Redner, Sänger oder Schauspieler Beifall klatschen, ist das ein Ansporn für ihn, seinen psychischen, geistigen und moralischen Rhythmus beizubehalten. Selbst das Winken mit der Hand beim Abschied von einem Freund hat dieselbe Bedeutung, er möge in einer guten Verfassung bleiben und sich des Lebens erfreuen.
Wenn jemand gähnt, ist es im Osten Brauch, dass ein Freund, der neben ihm steht, in die Hände klatscht oder mit den Fingern schnalzt. Gähnen verlangsamt naturgemäß den Rhythmus, er fällt sozusagen ab, – das Händeklatschen oder das Fingerschnalzen des Freundes fordert zum Beibehalten des vorherigen Rhythmus auf. Verschiedene Völker haben verschiedenen Bräuche. Ungewohnte Bräuche kommen einem nicht nur fremdartig und sinnlos, sondern oft auch lächerlich vor. Es ist die Aufgabe des Weisen, die Dinge zu durchschauen, und diese Art der Betrachtung nennt man Einsicht.
I. 4. Bräuche( 2)
Es gibt verschiedene Bräuche des Grüßens, und in jedem Brauch ist ein Hinweis, der die psychische Bedeutung erklärt, die dahinter steht. Die Hindus grüßen, indem sie die Handflächen aneinander legen, was als ein Zeichen der Vollkommenheit gilt, weil die rechte Hand die positive, die linke die negative Kraft darstellt, und wenn positiv und negativ zusammengefügt werden, summiert es sich zur Vollkommenheit. Das Bildnis Buddhas, das von Millionen Menschen in der Welt verehrt wird, stellt ebenfalls Vollkommenheit dar, das Sitzen mit gekreuzten Beinen, aneinander gelegten Handflächen, geschlossenen Augen zeigen, dass die positiven und die negativen Kräfte vereint wurden.
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