Film
medy“ (1983; erneut mit Martin Scorsese)
blieben Großteils unbeachtet. In den 1980er
Jahren war De Niro übrigens für die Rolle des
Jesus Christus im Film „Die letzte Versuchung Christi“ (1988) seines Regie Freundes
vorgesehen, musste aufgrund mehrerer Verschiebungen die Rolle aber an Willem Dafoe
abgeben.
die von Bernard Herrmann
komponierte Filmmusik seine letzte Arbeit überhaupt,
da er nur einige Stunden
nach Abschluss der Musikaufnahmen verstarb.
Nach „New York, New York“ (1977) folgte eine weitere prägende Charakterrolle in dem
ungewöhnlich gegliederten Antikriegsfilm
“Die durch die Hölle gehen”, die ihm im Jahr
darauf eine Oscar Nominierung als „Bester
Hauptdarsteller“ einbrachte. Zusammen mit
Christopher Walken gedreht, ist gerade die
Russisch Roulette Szene im vietnamesischen
Gefangenenlager legendär geworden.
Der Höhepunkt
seiner Karriere
Leider entwickelte sich „Es war einmal in
Amerika“ (1984) an den Kinokassen ebenfalls zu einem Flop, was weniger an der
schauspielerischen Qualität oder der Handlung lag, sondern vielmehr an der Spielzeit
von ca. vier Stunden. Allerdings entwickelte
sich die Gangster Saga über die Jahre hinweg
gerade bei Kritiker und Fans zum Klassiker
des 1980er Jahre Kinos. Da Sergio Leone zu
seinen Lebzeiten die von ihm geplante
Schnittfassung ohnehin nicht mehr umsetzen
konnte, übernahm Martin Scorsese die Leitung der Restauration und ließ den Film 2012
bei den Filmfestspielen von Cannes in einer
um 25 Minuten längeren Fassung aufführen.
In den Folgejahren überließ De Niro in Filmen
wie „Brazil“ (1985), „Angel Heart“ (1987),
„Dear America – Briefe aus Vietnam“ (Dokumentation; 1987) oder „The Untouchables –
Die Unbestechlichen“ (1987, hervorragende
Leistung als Al Capone) die Hauptrollen vermehrt seinen Kollegen, um dann aber in „Der
Liebe verfallen“ (1985), „The Mission“
(1986) „Midnight Run – Fünf Tage bis Mitternacht“ (1988), „Jacknife“ und „Wir sind keine Engel“ (beide 1989) wieder im Rampenlicht zu stehen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen floppten aber nahezu alle Titel an den Kinokassen.
1989 gründete der Vielbe-
schäftigte obendrein zusammen mit Jane Rosenthal die Produktionsfirma Tribeca Productions, die seither viele Filme produziert
hat, in denen der Schauspieler persönlich
mitwirkte.
Nur eine
vorübergehende Flaute…
Im Jahr 1990 liefert er mit seinen Darbietungen in „Zeit des Erwachens“, „Stanley und
Iris“ und „Good Fellas – Drei Jahrzehnte in
der Mafia“ ein beachtliches Triple hin, dass
ihn bei jedem Titel in einer anderen, aber
nichtsdestotrotz hervorragenden Rolle zeigt.
Wer nun glaubt, dass dies nicht mehr zu steigern sei, irrt gewaltig, denn bereits im Folgejahr sticht er mit seiner Personifizierung des
verurteilten Triebtäters Max Cady in dem Remake „Kap der Angst“ (1991) besonders positiv hervor. Logisch, dass er dafür erneut eine Oscar-Nominierung erhielt.
Im selben Jahr war er des Weiteren in dem
unspektakulären „Schuldig bei Verdacht“ sowie dem erfolgreichen Actionfilm „Backdraft
– Männer, die durchs Feuer gehen“ zu sehen. Seine folgenden Filme „Die Nacht von
Soho“, „Mistress – Die Geliebten von Hollywood“, (beide 1992) „Sein Name ist Mad
Dog“, „This Boy’s Life“ und „In den Straßen
der Bronx“ (alle 1993) waren allesamt wenig
erfolgreich. Bei Letztgenanntem führte der
Charakterdarsteller obendrein zum ersten
Mal selbst Regie. Das Drehbuch wurde übrigens von Darsteller Chazz Palminteri selbst
verfasst.
Mit „Wie ein wilder Stier“ (1980) sollte seine – wenn man dem allgemeinen Tenor Glauben schenken darf –
bis dato bedeutsamste Rolle sein, die
ihm nebenbei erwähnt seinen zweiten Oscar einbrachte. Um seine Figur glaubwürdig darzustellen, hat sich De Niro entsprechend vorbereitet und sich einem harten
Boxtraining bei LaMotta persönlich unterzogen. Darauf absolvierte er sogar drei professionelle Boxkämpfe und gewann davon
schließlich zwei. Als die Dreharbeiten für den
ersten Teil abgeschlossen waren, nahm er im
Anschluss 27 Kilogramm Gewicht zu, was ihm
bis 1987 den Weltrekord im Guinness-Buch
der Rekorde für die größte Gewichtszunahme eines Schauspielers für seine Rolle einbrachte. Die darauffolgenden Werke „Fesseln der Macht“ (1981) und „The King of Co-
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e · 01/2014