Es gibt nicht viele lebende Schauspieler, die
nicht nur über Jahrzehnte hinweg durchgehend Erfolg haben und dazu noch mit herausragendem Schauspiel glänzen. Neben
Anthony Hopkins, Morgan Freeman und Al
Pacino gehört zweifelsohne auch der New
Yorker Robert De Niro zu dieser Riege. Zwei
Oscar Auszeichnungen, dazu noch einmal
fünf Nominierungen, von den Medien gefeiert, von den Fans geliebt, präsentiert sich
der Charakterdarsteller für diese ruhmreiche Karriere doch sehr bodenständig. Erstaunlicherweise zeigt er sich mit zunehmendem Alter aktiver denn je. Aber der Reihe nach.
Biografische Details
und erste Schritte als
Schauspieler
Geboren wurde der spätere Ausnahmedarsteller am 17. August 1943 in New York City
mit dem Namen Robert Mario De Niro Jr. Die
künstlerische Ader wurde ihm quasi in die
Wiege gelegt, da sein Vater Robert De Niro,
Sr. als einer der anerkanntesten abstrakt-expressionistischen Maler der USA gilt, während seine Mutter Virginia Admiral (1915–
2000) Poetin und Malerin war. Seine Eltern
ließen sich bereits 1945 scheiden, so dass
Bobby Milk (wie er als Kind wegen seiner
Blässe genannt wurde) abwechselnd bei einem der beiden Elternteile aufwuchs. Allerdings bedeutete dies auch, dass die Familie
in Armut lebte, denn mit ihrer Kunst verdienten sie damals nur recht wenig Geld.
Bereits mit zehn Jahren stand der kleine Robert als ängstlicher Löwe in einer Schulaufführung von „Der Zauberer von Oz“ zum aller
ersten Mal auf der Bühne. Mit 16 Jahren verließ er die Schule, um mit der Erlaubnis seiner Eltern Schauspieler zu werden. Er begann
durch einzelne Staaten zu touren, um bei
Theaterstücken seine ersten professionellen
Erfahrungen zu sammeln. Ab 1960 nahm er
schließlich bei der berühmten Schauspiellehrerin Stella Adler Unterricht, so dass er seine
Darstellungen noch wesentlich verbessern
konnte.
Die 1970er Jahre –
Ein Jahrzehnt, das alles
verändern sollte
In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts
sollte sich aber schließlich alles ändern. Die
bekannte Charakterdarstellerin und OscarPreisträgerin Shelley Winters wurde auf den
jungen De Niro aufmerksam und holte ihn zu
ihrer Theater Produktion „One Night Stands
of a Noisy Passenger“. Das Stück wurde zwar
bereits nach kurzer Zeit abgesetzt, brachte ihm aber eine Rolle
in dem Low-Budget-Gangsterfilm
„Bloody Mama“ von Legende Roger Corman ein. Aufgrund seiner
immer tiefgängigeren Darstellungen erhielt er zunehmend positive Kritik von der Presse. Mit seinen Rollen in „Hi, Mom!“ (1970),
„Pforte zur Hölle“ (1971), „Jennifer on My Mind“ (1971), „Die
Kunst zu lieben“ (1971) und „Wo Gangster
um die Ecke knallen“ (1972) erhielt er allerdings von den Massen wenig Beachtung.
1972 sprach er vergeblich für eine Rolle in
„Der Pate“ vor. 1973 erhielt er für seine Darstellung als sterbender Baseballspieler in
„Das letzte Spiel“ den „New York Film Critics
Award“ als bester Schauspieler. Einen weiteren Erfolg konnte er in der ersten Martin
Scorsese Kollaboration „Hexenkessel“ (1973)
einheimsen, bei dem er auch zum ersten Mal
auf seinen späteren Freund Harvey Keitel
traf.
Seine Darbietung in „Der Pate –
Teil II“ (1974) brachte ihm nicht
nur den Oscar als bester Nebendarsteller ein, sondern stellte
darüber hinaus über Nacht den Durchbruch
seiner Karriere dar. Nach dem 5-StundenMammut Flop „1900“ (1976) sowie dem
eher unbekannten Titel „Das Kino Bertoluccis“ (1975)