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aber mit „Men of Honor“ und „Meine Braut, ihr Vater und ich“ überzeugte er seine Fans mit gewohnt herausragenden SchauspielLeistungen. Ab Mitte der 90er konnten die Filme, an denen Robert De Niro beteiligt war, wieder schwarze Zahlen schreiben. In „Mary Shelleys Frankenstein“ (1994) übernimmt er zugleich die Rolle des Monsters, während er sich 1995 sogar zwei Filmen mit Überlängen widmete. Zum einen wäre da mit „Casino“ die wiederholte Kollaboration mit Regisseur Martin Scorsese und den Darstellern Joe Pesci und James Woods, bei dem er die Höhen und Tiefen eines Casino Leiters durchlebt. Dazu kommt Michael Manns Gangsterfilm „Heat“, bei dem die beiden Schauspiel Giganten De Niro und Al Pacino zum ersten Mal direkt aufeinander treffen. Während er im Anschluss mit „The Fan“ (als Stalker) und „Marvins Töchter“ (erneut zusammen mit Leonardo DiCaprio) eher kleinere Fische bäckt, landete der Vollblut New Yorker mit dem Missbrauchsdrama „Sleepers“ einen weiteren Volltreffer. In „Cop Land“ (1997) darf er danach unter der Führung des Regisseurs und Drehbuchautors James Mangold miterleben, wie Actionstar Sylvester Stallone zur Höchstform aufläuft und mühelos an der Seite von Harvey Keitel, Ray Liotta, Robert Patrick, Michael Rapaport oder Janeane Garofalo besteht. Während die satirische Komödie „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“, die im selben Jahr gedreht wurde, floppt, lief hingegen „Jackie Brown“ (inszeniert von Quentin Tarantino) deutlich erfolgreicher in den Kinos. Nach einer kleinen Nebenrolle in dem Drama „Große Erwartungen“ wendet sich der zweifache Oscar Preisträger mit „Ronin“ (beide Blu e · 01/2014 1998) erneut dem Action Kino zu. Zusammen mit Jean Reno spielt er in der Hauptrolle den Söldners Sam, der zusammen mit einem Spezialisten-Team einen geheimnisvollen Koffer erbeuten soll. Der Film floppte allerdings. Nach dem weiteren Fehlgriff „Makellos“ (1999) verkörperte er in „Reine Nervensa- che“ erneut einen Mafia Paten – seine Paraderolle also, allerdings zum ersten Mal in einer Komödie. Noch lange kein altes Eisen Wer nun denken mag, dass Robert de Niro ab dem neuen Jahrtausend kürzer tritt und sich langsam auf seinen Ruhestand vorbereitet, irrt gewaltig. Gerade ab dem Jahr 2000 verging kaum ein Jahr, in dem der Superstar nicht in einem Film mitwirkte. Zwar startete seine Karriere nach der Millenniumwende mit dem skurrilen „Die Abenteuer von Rocky & Bullwinkle“ weniger spektakulär durch, Die beiden Actionthriller „15 Minuten Ruhm“ und „The Score“ (beide 2001) kamen nicht sonderlich gut bei Publikum und Kritikern an. Ohnehin macht sich seit geraumer Zeit bemerkbar, dass sich De Niro nicht mehr so ausgiebig auf seine Rollen vorbereitete wie noch in den 70er und 80er Jahren. Das schmälert keineswegs seine an sich konstant gewohnt glaubwürdige und überzeugende Darstellung, macht aber bewusst, dass er nur noch sehr selten polarisierende Figuren spielt und oftmals eher auf Nummer sicher geht. Das ändert sich auch im Folgejahr nicht. 2002 sorgt er zusammen mit Eddie Murphy in der Buddy-Action-Komödie „Showtime“ für einige Lacher. Das Drama „City by the Sea“ verpufft nahezu unbeachtet ohne Wirkung, während er mit der Fortsetzung „Reine Nervensache 2“ nicht nur herbe Kritiken einstecken muss, sondern obendrein finanziell floppt. Im Jahr 2004 meldet er sich mit vier Produktionen zurück: „The Bridge of San Luis Rey“ und „Godsend“ bleiben nahezu unbeachtet. Doch mit „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ sollte schließlich die bis dato kommerziell erfolgreichste Produktion in der Filmographie des News Yorkers in die Kinos gelangen. Kein Wunder, denn das Ensemble Stiller und De Niro wurden mit Barbara Streisand und Dustin Hoffmann schlagfertig verstärkt. Darüber hinaus sollte ebenso eine Premiere folgen, denn mit der Stimme von Don Lino in dem Animationsfilm „Große Haie – Kleine Fische“ übernahm De Niro zugleich seine erste Synchronisationsarbeit. 2005 war es relativ ruhig: Lediglich der kleine, unauffällige Thriller „Hide and Seek – Du kannst dich nicht verstecken“ zeigte ein Lebenszeichen. Der Grund dürfte wohl klar sein, denn 2006 folgte mit „Der gute Hirte“ die zweite und bis dato auch letzte Regiearbeit De Niros, bei der er ebenfalls mit Tribeca die Produktion übernahm. Leider blieb auch dieser Versuch erfolglos. Im Folgejahr konnte man den Charakterdarsteller in dem Fantasyfilm „Der Sternwanderer“ (2007) lediglich in einer kleinen Nebenrolle sehen. Nachdem das eher unauffällige “Inside Hollywood” im Kasten war, kreuzten sich bei „Kurzer Prozess – Righteous Kill“ (beide 19