Bezaubernde Zeiten - Reisemagazin von Enchanting Travels 2017 | Page 52

Auf den Spuren des perfekten Tees Ahh – welch wohltuender Genuss am frühen Morgen! Eine duftend heiße Tasse unseres Lieblingsgetränks darf für den perfekten Start in den Tag einfach nicht fehlen. Aber welch bessere Kulisse kann es für dieses Ritual geben, als die Quelle des Ursprungs? Enchanting Travels nimmt Sie mit auf eine Weltreise im Zeichen des Tees Man sagt, dass der erste aufgebrühte Tee eher zufällig entstand, als dem großen Meister der chinesischen Medizin, Shennong, einige Teeblätter in heißes Wasser fi elen. Ab dem 7. Jahrhundert verbreitete sich Tee dann über ganz China. Indien Anfang 1900 wurde erstmals wild wachsender Tee entdeckt. Inzwischen gehört Indien zu den größten Teeproduzenten der Welt, wenngleich etwa 70 Prozent davon im eigenen Land getrunken wird. ÖSTLICHES INDIEN In den Regionen Ostindiens wachsen einige der weltweit bekanntesten Teesorten. Assam grenzt an Bangladesch und Myanmar und gehört zu den größten Anbaugebieten. Den Namen haben Sie sicher schon einmal in Verbindung mit dem bekannten Breakfast Tea gehört. Der Schwarztee kann zweimal im Jahr geerntet werden, wobei die zweite Ernte im Spätjahr als besonders aromatisch gilt. Darjeeling befi ndet sich hoch gelegen im indischen Bundesstaat Westbengalen, der sich durch ein besonders regenreiches und kühles Klima auszeichnet. Die seltene Teesorte gehört zu den teuersten ihrer Art und wird in liebevoller Handarbeit von den sanften Hängen gepfl ückt. Der Tee zeichnet sich durch ein fruchtig-scharfes Aroma aus, sodass weder Milch noch Zucker benötigt wird. WUSSTEN SIE? Die Region Assam hat ihre eigene Ortszeit, die von den Briten eingeführt wurde. Hier ist es immer eine Stunde früher als Indian Standard Time. Unsere Empfehlung: Genießen Sie eine Tasse Darjeeling im Glenburn Tea Estate. INDIENS SÜDEN Die bedeutendsten Teeanbaugebiete Südindiens konzentrieren sich auf die Bergstationen der Westghats und Nilgiri-Berge, die einst den Kolonialherren wegen des angenehm milden 52 Klimas während der Sommermonate als Rückzugsort dienten. Nennenswert sind hierbei Ooty, Conoor, Chikmagalur, Hassan, Coorg und Munnar. Die Schwarzteesorten des Nilgiri-Gebirges haben ein kräftiges Aroma und können ganzjährig geerntet werden. Von besonders hochwertiger Qualität ist allerdings die Auslese der kalten Wintermonate. Die meisten Teeplantagen verfügen angrenzend über eine eigene Fabrik zur Weiterverarbeitung der kostbaren Teeblätter. Unsere Empfehlung: Begeben Sie sich auf eine Wanderung durch die atemberaubend schönen Teeplantagen an den Berghängen in Munnar – ein lokaler Naturforscher begleitet Sie. Sri Lanka Ceylon-Tee ist inzwischen weltweit in aller Munde. Als ihn der Botaniker James Taylor im 19. Jahrhundert aus China in das einstige Ceylon (das heutigen Sri Lanka) brachte und lediglich in den royalen Botanischen Gärten des Landes anpfl anzte, hatte noch niemand eine kommerzielle Nutzung der Ernte im Sinn. Mittlerweile haben sich sechs wichtige Teeanbaugebiete im Hoch- und Tiefl and der Insel etabliert. Vor allem Nuwara Eliya ist bei Teekennern sehr gefragt, denn hier entfaltet der Tee aufgrund der Höhenlage und des milden Klimas ganz besondere Aromen. Unsere Empfehlung: Erfahren Sie im Teemuseum in Kandy mehr über die industriellen Anfänge der Teeverarbeitung – hier können Sie noch Exemplare der alten Maschinen bestaunen.