Auf den Spuren des
perfekten Tees
Ahh – welch wohltuender Genuss am frühen Morgen! Eine duftend heiße Tasse unseres
Lieblingsgetränks darf für den perfekten Start in den Tag einfach nicht fehlen. Aber welch
bessere Kulisse kann es für dieses Ritual geben, als die Quelle des Ursprungs? Enchanting
Travels nimmt Sie mit auf eine Weltreise im Zeichen des Tees
Man sagt, dass der erste aufgebrühte Tee eher zufällig entstand,
als dem großen Meister der chinesischen Medizin, Shennong,
einige Teeblätter in heißes Wasser fi elen. Ab dem 7. Jahrhundert
verbreitete sich Tee dann über ganz China.
Indien
Anfang 1900 wurde erstmals wild wachsender Tee entdeckt.
Inzwischen gehört Indien zu den größten Teeproduzenten
der Welt, wenngleich etwa 70 Prozent davon im eigenen Land
getrunken wird.
ÖSTLICHES INDIEN
In den Regionen Ostindiens wachsen einige der weltweit
bekanntesten Teesorten. Assam grenzt an Bangladesch und
Myanmar und gehört zu den größten Anbaugebieten. Den
Namen haben Sie sicher schon einmal in Verbindung mit dem
bekannten Breakfast Tea gehört. Der Schwarztee kann zweimal
im Jahr geerntet werden, wobei die zweite Ernte im Spätjahr als
besonders aromatisch gilt.
Darjeeling befi ndet sich hoch gelegen im indischen Bundesstaat
Westbengalen, der sich durch ein besonders regenreiches und
kühles Klima auszeichnet. Die seltene Teesorte gehört zu den
teuersten ihrer Art und wird in liebevoller Handarbeit von den
sanften Hängen gepfl ückt. Der Tee zeichnet sich durch ein
fruchtig-scharfes Aroma aus, sodass weder Milch noch Zucker
benötigt wird.
WUSSTEN SIE? Die Region Assam hat ihre eigene Ortszeit, die
von den Briten eingeführt wurde. Hier ist es immer eine Stunde
früher als Indian Standard Time.
Unsere Empfehlung: Genießen Sie eine Tasse Darjeeling im
Glenburn Tea Estate.
INDIENS SÜDEN
Die bedeutendsten Teeanbaugebiete Südindiens konzentrieren
sich auf die Bergstationen der Westghats und Nilgiri-Berge,
die einst den Kolonialherren wegen des angenehm milden
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Klimas während der Sommermonate als Rückzugsort dienten.
Nennenswert sind hierbei Ooty, Conoor, Chikmagalur, Hassan,
Coorg und Munnar.
Die Schwarzteesorten des Nilgiri-Gebirges haben ein kräftiges
Aroma und können ganzjährig geerntet werden. Von besonders
hochwertiger Qualität ist allerdings die Auslese der kalten
Wintermonate. Die meisten Teeplantagen verfügen angrenzend
über eine eigene Fabrik zur Weiterverarbeitung der kostbaren
Teeblätter.
Unsere Empfehlung: Begeben Sie sich auf eine Wanderung durch
die atemberaubend schönen Teeplantagen an den Berghängen in
Munnar – ein lokaler Naturforscher begleitet Sie.
Sri Lanka
Ceylon-Tee ist inzwischen weltweit in aller Munde. Als ihn der
Botaniker James Taylor im 19. Jahrhundert aus China in das
einstige Ceylon (das heutigen Sri Lanka) brachte und lediglich in
den royalen Botanischen Gärten des Landes anpfl anzte, hatte
noch niemand eine kommerzielle Nutzung der Ernte im Sinn.
Mittlerweile haben sich sechs wichtige Teeanbaugebiete im Hoch-
und Tiefl and der Insel etabliert. Vor allem Nuwara Eliya ist bei
Teekennern sehr gefragt, denn hier entfaltet der Tee aufgrund
der Höhenlage und des milden Klimas ganz besondere Aromen.
Unsere Empfehlung: Erfahren Sie im Teemuseum in Kandy mehr
über die industriellen Anfänge der Teeverarbeitung – hier können
Sie noch Exemplare der alten Maschinen bestaunen.